Schlagwort-Archiv: Werbung

Great Lengths: Haarige Reklame aus der Steinzeit

Spießer Alfons ist viel zu jung, um sich daran erinnern zu können, wie die Frauen in der Steinzeit herumgelaufen sind. Dass die damalige Mode aus Pelzen gefertigt war, ist uns überliefert worden. Und über die Frisuren der Frauen berichten Karikaturisten, die wissen wollen, dass die Haare der Damen zu jener Zeit sehr lang gewesen sind, so dass der Caveman sein Weib daran packen und in die Höhle schleifen konnte.

Die Karikatur einer Frau aus der Steinzeit liefert uns auch die Werbung in der Digitalzeit – wenn Ihr Euch bitte mal die Annonce von Great Lengths anschauen wollt! Zu jener Zeit gab es noch keine Friseure, und die Damen trugen ihre Haare lang und offen und haben sie höchstwahrscheinlich nicht mit Haarkosmetik behandelt.

Heutzutage hat kaum eine Frau derart lange Haare – es sei denn, sie wurden künstlich verlängert. Und wenn das Haar bis über den Hintern fällt, dann hat das für die Trägerin die gleichen Vorteile wie sie der Schwanz für ein Pferd hat, das damit die lästigen Fliegen vom After verjagt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Juli 2018

Warum die Leute von Union Investment mit ihrer Werbung ins Abseits laufen

Union Investment stellt dem Anzeigenleser eine Frage und also lautend: „Warum wollen alle kleinen Jungs irgendwann einmal Fußballprofi werden?“ Wozu Spießer Alfons mit der Gegenfrage antwortet: Woher weiß der Textdichter, dass alle kleinen Jungs irgendwann einmal Fußballprofi werden wollen…?

Hat man bei Union Investment alle kleinen Jungs befragt? Es sieht nicht danach aus, denn sonst hätte man die Kids ja auch selber fragen können, warum sie denn unbedingt Fußballprofi werden wollen. Doch der Textdichter gesteht: „Wir können nicht alles erklären“.

Fazit: Wenn die Leute der Investment-Firma nicht mal einfache Zusammenhänge erklären können, dann glaubt der spießige Anzeigenleser auch nicht, dass man in dem Unternehmen weiß, wie man „zeitgemäß Geld anlegen“ kann. Das allerdings weiß jeder kleine Junge, der sein Taschengeld zur freien Verfügung hat. Und wer selber Kinder hat, der weiß das auch.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Juli 2018

Russlandheimkehrer: Die Millionäre von der Commerzbank haben ihre Dienstreise vorzeitig beendet

Die Bank an der Seite von Spießer Alfons ist die Commerzbank, wo der Kunde ein kostenloses Girokonto hat. Und der Werbung seiner Bank entnimmt der Kontoinhaber, dass die Commerzbank Deutschlands beste „Berater Bank“ ist, wo man so sparsam arbeitet, dass man sich sogar den Bindestrich spart. Und die Mitarbeiter im Außendienst der Commerzbank sehen wir im Werbebilde, wie sie gerade nach einer sehr kurzen Dienstreise aus Russland heimgekehrt sind – siehe die Abbildung!

Das Girokonto des Spießers bei der Commerzbank ist zwar kostenlos, aber Alfons darf es auch nicht überziehen, dieses sogenannte „0-Euro-Konto“. Und wenn er es trotzdem überzieht, dann muss er dafür Strafzinsen zahlen. Und da wir in Deutschland zur Zeit bekanntlich eine allgemeine Hochzinsphase haben, hat die Commerzbank den Spießer für einen Überzug seines Kontos soeben mit 13,310% p. a. Zinsen belastet. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Juli 2018

Kennt jemand die Helden von Coca-Cola…?

Dass Alfons viel von Werbung versteht, hat der Spießer nie behauptet. Darum wirft er auf seinem Blog ja auch immer so viele Fragen auf, die aus der Werbung resultieren. Und dabei versucht Alfons, sich selber Antworten zu geben auf Fragen, die ihm von der Werbung gestellt werden. Doch heute ist es dem Spießer in einem Supermarkt nicht gelungen, eine Antwort auf seine Werbefrage zu finden.

Die Helden sind müde

Der spießige Kunde stand vor dem Getränke-Regal. Dort sah er Coca-Cola in Dosen. Die Frage, warum Cola unbedingt in Dosen verkauft werden muss, ist eher eine Marketing- als eine Werbefrage. Aber die Werbefrage stellte sich der Spießer, als er auf der Coca-Cola-Verpackung las: Holt euch eure Helden!“ siehe das Foto!

Auf der Packung sind ein paar bekannte Millionäre abgebildet, die gestern Rasenschach in Russland gespielt haben. Mit derselben Leidenschaft, die Vegetarier beim Essen zeigen, wenn man ihnen ein Rumpsteak serviert.

Was will uns der Textdichter damit sagen, liebe Freunde der Werbung…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Juni 2018

Wenn eine Blondine einen Stich hat, hilft Alcina!

Blondinen-Witz Nr. 1.765: Was macht eine Blondine, die einen Stich hat? Sie geht in die Werbung und lässt dort erklärten, dass das neue Blond grau ist und cool – wenn Ihr Euch mal die Anzeige von Alcina bitte mal anschauen wollt, liebe Lesergemeinde!

Als Spießer Alfons das Inserat zum ersten Mal in einem Magazin gesehen hatte, da dachte er: Da hat sich der Drucker wohl vertan. Aber mitnichten: Die Anzeige mit der grauhaarigen jungen Dame und dem Hinweis: „Stay cool. Stay blond.“ Ist in allen Zeitschriften so erschienen.

Die Lösung dieses Werberätsels finden wir im Kleingedruckten: Coole Blondinen sollen sich ihr Haar mit „Pastell Spray Ice-Blond – für perfektes Blond ohne Gelbstich und mit tollen Farbglanz“ besprühen und damit zur ergrauten Einsprinzessin werden.

Blondinen-Witz Nr.1.766: Kommt eine Blondine in einen Dromarkt und will ihr angebrochenes Haarshampoo zurückgeben. Die Verkäuferin erkundigt sich nach dem Grund. Die Blondine: „Ich ich habe davon zugenommen!“ Die Verkäuferin: „Das kann nicht sein!“ Die Blondine: „Doch, doch, schauen Sie mich an! Und auf dem Etikett steht ja auch: ‚Gibt mehr Fülle und Volumen‘!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Juni 2018

Von Peugeot für Opel: Höchste Form der Anerkennung

Was macht eigentlich unser Freund und Kupferstecher Reiner Zufall? Wie der Spießer gerade aus dem werbefachlichen Untergrund erfahren hat, arbeitet der PlagiArt-Direktor heute in der Automobil-Werbung, und zwar für die Marke Peugeot. Dort ist er soeben als Trittbrettfahrer von Opel tätig gewesen.

Vorbild für Peugeot: Opel

Über die Aktion des PlagiArt-Direktors könnt Ihr bei kpunktnull nachlesen, sodass Spießer Alfons die Geschichte an dieser Stelle nicht noch einmal erzählen muss.

Bei kpunktnull ist die Freude über dieses Plagiat natürlich riesengroß, weiß man doch, was Oscar Wilde dermaleinst gesagt hat, nämlich: „Nachahmung ist die höchste Form der Anerkennung“.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Juni 2018

Möchte vielleicht jemand zu Roy Black…?

Es gibt Fragen in der Werbung, deren Beantwortung der Rezipient sich sehr wohl überlegen muss. So war da vor einiger Zeit der TV-Sender RTL mit einem Foto von Roy Black und der Frage: „Zu mir oder zu dir?“ – siehe die Abbildung!

Wer lieber zu Roy Black möchte, der sollte dort aber nicht ganz in Weiß hingehen, sondern besser ganz in Schwarz. Denn der König der Schnulze liegt schon seit 27 Jahren auf dem Friedhof, wo seine Fangemeinde ihn betrauern kann.

Wer die Frage aber beantwortet mit „zu mir“, der kann Roy Black auf dem Bildschirm zu sich holen. Was in den Augen des Spießers sehr viel sinnvoller ist, denn in der Konserve vom Wörthersee lebt der Schlagerstar weiter und bis in alle Ewigkeit.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Juni 2018

Lancôme: „Rénergie Multi-Lift“ liftet gar nicht, sondern tut nur so

Spießer Alfons bittet die weiblichen Mitglieder seiner Lesergemeinde um persönliche Aufklärung. Denn es geht um Kosmetik-Werbung, wo sich ein Mann natürlich nicht so gut auskennt. Und hier sah Alfons eine Anzeige von Lancôme für ein Produkt, das den Namen „Rénergie Multi-Lift“ trägt. Und „Lift“ bedeutet natürlich, dass damit etwas geliftet wird.

Liest man dann aber die Headline, so erfährt man in Versalien: „Strahlend und selbstbewusst – meine Haut wirkt straffer, wie geliftet.“ – siehe die Abbildung!

Was meint das? Es meint, die Haut ist nicht straffer geworden, sondern sie wirkt nur so. Und sie wurde auch nicht geliftet, sondern sie sieht nur aus wie geliftet. Und hieraus resultiert des Spießers Frage: Warum verheißt der Produktnamen mehr als die Headline verspricht? In den Augen des Spießers ist das genauso wie eine Verpackung, auf der „Salami“ steht und darunter der Hinweis: Schmeckt wie Salami, ist aber vegetarisch.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Juni 2018

WM-Paket: Die Würstchen von BILD, das Bier von LIDL…?

Im Pressekodex ist festgelegt, dass zwischen Werbung und Redaktion eine Trennung bestehen muss. Bei BILD jedoch sind die Grenzen zwischen Anzeigen und redaktioneller Berichterstattung mitunter recht fließend. Ob das in auch jedem Fall legitim ist, wagt Spießer Alfons nicht zu entscheiden. Hierzu ein aktuelles Beispiel:

LIDL-Werbung in BILD

In der Ausgabe von heute bringt BILD eine Anzeige von LIDL, wo ein Sonderangebot angezeigt wird: 5 Bier, 6 Bratwürste für nur 2,79 EURO, wobei das Bier in Halbliterdosen abgefüllt ist.

Und was macht die Redaktion des Blattes? Die Redaktion weist heute auf ihrer Titelseite auf das LIDL-Angebot hin: „Holen Sie sich das WM-Paket!“ – siehe die Abbildung! Und der Leser erfährt, dass Bier und Bratwürste von LIDL und BILD kommen. Wobei nicht erkennbar wird, was der Anteil von BILD an der Mahlzeit ist. Das Bier vielleicht? Oder die Bratwürste? Oder bezahlt BILD an LIDL die Differenz zum regulären Preis von Würsten und Bier…?

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Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Juni 2018

Zigaretten-Werber beweisen im Selbstversuch: Rauchen schädigt das Gehirn

Dass der Rauch von Zigarette oder Cigarillos das Gehirn des Menschen vernebelt, wird nirgendwo so deutlich angezeigt wie in der Tabakwerbung selbst. Aktuell passiert das wieder einmal bei einem Anschlag auf den Konsumenten, der von Lucky Strike stammt und ein Cigarillo ins Bild rückt – siehe die Abbildung!

Was will uns der Werber damit sagen? Er faselt was von „Clickarillo“ und behauptet: „Polaroid trifft Selfie“, um zum Fazit zu kommen: „Cigarillo trifft Click“. Und im Bilde sehen wir, dass das besagte Cigarillo so auf die Packung platziert worden ist, dass der Betrachter des Plakates nur noch lesen kann: „Raucn ist töch“.

Gemeint ist natürlich: „Rauchen ist tödlich“. Doch in der vorgeschriebnen Fußnote steht: „Rauchen kann tödlich sein“. Das ist sehr viel milder ausgedrückt, denn es ist die Möglichkeitsform und meint: Rauchen kann tödlich sein … muss aber nicht.

Spießer Alfons hat die Befürchtung, dass die Raucher, die dieses Plakat gestaltet und geschaltet haben, im Kopf schon lange tot sein müssen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Juni 2018