Schlagwort-Archiv: Werbung

Hier gibt die Werbung uns was auf den Deckel

Werbung läuft nicht nur in den Medien, sondern Werbung findet man auch direkt auf den Produkten, sprich: auf der Verpackung. Am lustigsten sind hier immer die attraktiven Abbildungen auf Lebensmitteln, bei denen klein daneben der Hinweis „Serviervorschlag“ steht, weil die Abbildung mit dem Inhalt rein optisch so gut wie gar nichts zu tun hat.

Bei Nadler Kartoffelsalat mit Gurke & Ei ist das, was dort im Bild gezeigt wird, nicht das, was im Becher zu sehen ist. Aber der Hinweis , dass dieses nur ein „Serviervorschlag“ ist, der fehlt. Stattdessen finden wir eine wörtliche Lobhudelei, die so überzeugend ist wie eine Lebensversicherung für ein Haustier, nämlich eine Eintragsfliege.

Spießer Alfons zitiert die Nadler-Werbeworte vom Deckel des Bechers und stellt dazu ein paar spießige Fragen:

„Sorgfältig ausgewählte Kartoffeln“ Frage: Wie sorgfältig werden die Kartoffeln ausgewählt – schon direkt in der Furche des Ackers? Oder werden die Knollen ausgewählt bei den dümmsten Bauern, denn die haben bekanntlich immer die dicksten Kartoffeln? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. August 2018

Ein ergänzendes Wort in einer Anzeige von Turkish Airlines

Spießer Alfons hat immer mal wieder gern Urlaub in der Türkei gemacht – schönes Land, tolle Hotels, prima Essen. Und nette Menschen, die sich um die Besucher kümmern. Und preiswert war es auch, so lange man den Schmuck- und Lederwarenverkäufern gegenüber standhaft bleibt. 😉

Dass die Türkei als Urlaubsland heute nicht nur bei Spießer Alfons sondern auch bei anderen Menschen ein No-go ist, verdanken die Türken ihrem Herrscher Erdogan.

Beim Anblick einer Anzeige von Turkish Airlines kommen dem Betrachter natürlich Gedanken in den Kopf. Und Alfons der Spießer hat mit seinem Gedanken die Anzeige von Turkish Airlines vervollständigt.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. August 2018

Wirkungsversprechen für Bachblüten, Schüßler-Salze u. a.

Es gibt Anzeigen, da muss man nur die Überschrift lesen, um sich das Kleingedruckte zu schenken, Weil schon der Schlagzeile zu entnehmen ist, dass das Werbeversprechen so hohl ist wie eine Dose, in der nur heiße Luft steckt.

Corpus Delicti gefällig? Dann lest doch mal die Headline der nebenstehenden Annonce und also lautend: „Rezeptfrei aus der Apotheke heisst wirksam und gut verträglich“. 

Das ist ein totales und pauschales Wirkungsversprechen. Obwohl die Apotheker wissen müssen, dass für einen Großteil der angebotenen Produkte gar kein Wirkungsversprechen abgegeben werden kann und auch nicht darf. Und wenn alle Produkte tatsächlich „gut verträglich“ sind, dann fragt sich der Spießer, warum in den Beipackzetteln so häufig etwas von Risiken und Nebenwirkungen steht.

Wenn Alfons für alle Produkte, die er in seinem Leben in der Apotheke gekauft hat, sein Geld zurückbekäme, weil diese Produkte nicht wirksam waren, dann könnte der Spießer mit diesem Geld eine langfristige Weltreise machen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. August 2018

Holsten: Besäufnis im Lager der Kreatiefen

Bevor die Werbegestalter die Werbung für ein Produkt gestalten, da müssen sie dieses Produkt natürlich in- und auswendig kennen. Zu diesem Zweck machen sie einen Produkttest. Und manchmal auch einen zweiten. Und nicht selten einen dritten, vierten und achten. Wie zum Beispiel die Kreativen, die Holsten-Bier gesoffen getestet haben. Ein Bier, dem man in Hamburg seit Urzeiten nachsagt: „Holsten knallt am dollsten!“

Das Testergebnis findet man wieder auf einer Plakatwand, wo zu lesen ist: „Bier würde Lager trinken.“ Das ist so einleuchtend und überzeugend wie: Nachts ist es kälter als draußen.

Klar, wir wissen aus früherer Werbezeit: „Katzen würden Whiskas kaufen“. Aber: „Bier würde Lager trinken“ – das ist so besoffen wie der Textdichter aus dem Werbeagenturlager es gewesen ist, als er den Nonsens mit Ecken und Kanten fabuliert hat. Pro sit!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. August 2018

ALCINA: Werbung in Theorie und Praxis

Heute berichtet der Spießer Euch mal wieder über ein eigenes Erlebnis, das er mit der Werbung und einer Zielperson dieser Werbung gehabt hat. Die Werbung ist eine Anzeige von ALCINA – siehe die Abbildung links! Und die Zielperson ist die dem Spießer Anvertraute, nämlich seine Ehefrau.

Zuerst der Anzeigentext: „Löscht den Hautdurst!“ lesen wir dort. Und darunter steht folgender Dialog im Kleingedruckten: „‚Ich habe Durst‘, klagt die Haut und reagiert auf den Feuchtigkeitsverlust mit Fältchen. ‚Da kann ich dir helfen‘, antwortet das Face Gel. ‚Mein Hyaluron 2.0 füllt die Feuchtigkeitsdepots, polstert dich auf und glättet deine Fältchen. Ich bin ein echter Durstlöscher!'“

Und daraufhin entstand der folgende Dialog zwischen Alfons dem Spießer und seinem Weibe: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Juli 2018

Mionetto: Die Werbung verspricht mehr als nur Prosecco

Wir sehen eine Anzeige für Mionetto. Und das ist nicht nicht nur ein Prosecco, sondern Mionette ist „mehr als nur ein Prosecco“, erklärt uns der Textdichter und lässt uns fragen: Was ist das für ein „Mehr“? Stammen die Trauben vielleicht nicht aus Italien, sondern aus der Champagne, also Chardonnay, Pinot Meunier oder Noir…?

Aus dem Kleingedruckten erfährt der Anzeigenleser: „Seit 1878 verbindet Mionetto erstklassigen Geschmack mit einzigartigem Design zu unbeschwertem italienischem  Lebensgefühl und begeistert damit weltweit.“

Was sollen wir daraus ablesen? Dass das Mehr-als-Prosecco, welches zu unbeschwertem italienischem Lebensgefühl führt und weltweit begeistert, tatsächlich bloß das Design der Flasche ist? Ehrlich…?

Und wenn man dann Mionetto aus Pappbechern oder Zahnputzgläsern trinkt, ist es dann immer noch „mehr als nur ein Prosecco“…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Juli 2018

„Gerard Butler’s Choice“: Bestochen mit Geld und Gratis-Hemd?

In einer Anzeige von Olymp sehen wir den britischen Schauspieler Gerard Butler. Dieser trägt offensichtlich ein Hemd der besagten Marke mit dem Hinweis: „Gerhard Butler’s Choice“. Und was eine Choice für einen Briten ist, das ist für die Eingeborenen von Deutschland eine Wahl.

Und warum ist das Hemd von Olymp eine Choice von Gerard Butler? Lasst den Spießer raten: Dem Mimen blieb keine andere Wahl. Denn: Der Hersteller hat ihm das Hemd nicht nur geschenkt, sondern der Protagonist bekam auch noch Geld dafür, dass er das Hemd trägt und sich in aller Öffentlichkeit damit zeigt.

Oder um es klar und unmissverständlich zu sagen: Der Schauspieler Gerard Butler spielt hier gegen Gage eine Werberolle für eine Hemdenmarke.

Und würde der Spießer ebenfalls ein Hemd von Olymp gratis bekommen und auch noch Geld dafür, dass er es tatsächlich trägt: Olymp wäre Spießer Alfons‘ Choice, ganz ehrlich!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Juli 2018

Die Wahrheit, warum Jogi Löw vorzeitig aus Russland abgereist ist

Viele Fußballfreunde begreifen es kurz vor dem Endspiel der Fußball-WM 2018 immer noch nicht, warum Jogi Löw und seine Kicker ihre Dienstreise nach Russland vorzeitig abgebrochen haben. Die Antwort liegt nicht nur auf dem grünen Rasen, liebe Fußballfreunde, sondern sie liegt auch in „Schöner Wohnen“.

In dem Einrichtungskatalog für Besserbetuchte sahen wir schon vor Beginn der WM eine Anzeige von Schüco. Und dort ruht der Nationaltrainer auf seinem Sofa, eingeschmiert mit Nivea Sonnenmilch und guckt in die Sonne. Und der Jogi gibt dazu kund und zu wissen: „Zuhause ist, sich grenzenlos wohlzufühlen.“ 

Mit anderen Worten: In Russland hat Jogi Löw sich einfach nicht grenzenlos wohlgefühlt, denn bei Zar Putin war der deutsche Trainer nun mal nicht zuhause.

Und während er nun wieder auf seiner Wohfühlcouch ruht und durch sein Schüco-Fenster blickt, überlegt er schon die Mannschaftsaufstellung für die kommende EM in zwei Jahren. Und er freut sich, dass dort weder Mexiko noch Südkorea mitspielen dürfen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Juli 2018

Nicht die Kaffeesorte ist entscheidend, sondern der Kaffeautomat

Stellt Euch mal vor, liebe Freunde der Werbng, dort wäre in einer Anzeige ein Küchenherd abgebildet, der zum Verkauf seht. Und ein Textdichter hätte darüber gedichtet: „Einfach gute Suppe genießen.“ Was würde der Anzeigenleser dabei wohl denken…?

Und dann ist da tatsächlich ein Kaffeeautomat abgebildet, wozu ein Werbetexter getextet hat: „Einfach guten Kaffee genießen.“  – siehe die Abbildung!

Was will uns der Miele-Werber damit sagen? Spießer Alfons versteht es so: Wir sollen der gesamte Werbung von Kaffeemarken nicht die Bohne glauben, sondern wir können die billigste Kaffeesorten nehmen. Dazu den Miele-Automaten, denn damit wird der Kaffee einfach gut, wenn er dort aufgebrüht wird.

Also: Vergesst Jacobs Kaffee und Tchibo und Dallmayr und Melitta und Nescafé und Eduscho und Mövenpick und wie sie sonst noch alle heißen! Kauft Euch einfach die billigsten Bohnen und dazu einen Automaten von Miele, mit dem Ihr dann „einfach guten Kaffee genießen“ könnt.

Postskriptum: Was das Kaffeepäckchen neben der Maschine mit der Aufschrift „Black Edition Nr 1 – selektiert und handgeröstet für Miele“ bedeuten soll, wird dem Anzeigenleser nicht erklärt. Und eine Frage hat Spießer Alfons auch zum Claim von Miele, welcher lautet: „Miele. Immer Besser.“ Die Frage lautet: Sollte man „Besser“ nicht besser kleinschreiben?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Juli 2018

Frauendusche: „Der Moment seid ihr!“

Die Quelle von „Rotkäppchen“-Sekt liegt in Sachsen, und zwar seit 1894. Hierzu Wikipedia: „Im Jahr 2002 übernahm Rotkäppchen von der kanadischen Seagram-Gruppe die Sektmarken Mumm, Jules Mumm und MM Extra und brachte die weiterhin rechtlich selbstständigen Unternehmen Godefroy H. von Mumm & Co. Sektkellereien in Hochheim, Matheus Müller Sektkellereien und Chantré & Cie in Eltville und Rotkäppchen Sektkellerei in Freyburg in die neuen Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien (RMSK) ein.“ Das vorab, um die Bedeutung vom guten alten „Rotkäppchen“ hervorzuheben.

In der Werbung von „Rotkäppchen“ sehen wir kein rotes Käppchen, sondern stets eine Dame im roten Kleid. Und jetzt gibt es ein neues Produkt der Sektkellerei, und zwar „Rotkäppchen Fruchtsecco Granatapfel“. Das ist deshalb erwähnenswert, weil in Ossiland eine Anzeige erschienen ist, wo eine Dame im roten Kleid ganz offensichtlich mit dem Fruchtsecco Granatapfel von „Rotkäppchen“ duscht, weshalb man das Produkt auch als Frauendusche bezeichnen könnte.

Dem Textdichter ist dazu auch nicht viel eingefallen, er meint nur: „Der Moment seit ihr!“ Und in der Momentaufnahme sehen wir, dass die Protagonistin in diesem Moment schon ziemlich betrunken sein muss.

Postskriptum: Es handelt sich hier nicht um Werbung für Limonade, sondern für Alkohol.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Juli 2018