Schlagwort-Archiv: Werbung

Lächeln über das Lächeln in Japan

Wenn ein Texter für einen Reiseveranstalter die Werbung textet, dann sollte er dabei Japan und China nicht in einen Topf werfen, bloß weil Asiaten immer ein Lächeln auf ihren Lippen haben!

Zur Erklärung: Es gibt für viele Länder einen Claim. So, wie Deutschland das Land der Dichter und Denker genannt wird und Griechenland das Land der Götter, so ist Japan das Land der aufgehenden Sonne.

China nennt man hierzulande „Das Land des Lächelns“. Die Quelle für diese Bezeichnung ist die gleichnamige Operette von Franz Lehár mit dem Song des Chinesen Sou-Chong: „Immer nur lächeln“.

Und immer wieder muss Spießer Alfons darüber lächeln, wenn in der Werbung für Japan die chinesische Bezeichnung „Land des Lächelns“ zu lesen ist, wie zum Beispiel in der Anzeige vom Reiseveranstalter Gebeco: Im Kleingedruckten lesen wir zwar von der „Kultur im Land der aufgehende Sonne“, aber in dem Label steht „Japan – Land des Lächelns“ – siehe die Abbildung! Und darüber können sogar wir Europäer lächeln.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Juni 2017

Spießer Alfons hat den Persil-Texter auf frischer Tat ertappt

Wir kennen frische Milch, frisches Bier und den Frischling, welches ein Wildschwein ist. Und wir mögen frischen Atem, frische Kraft und frische Luft. Aber was bedeutet: „Frischer als der Frühling“?

Der Textdichter von Persil, der uns auffordert: „Wecken Sie Frühlingsgefühle in Ihrer Waschmaschine!“, dieser Konsumpoet behauptet, dass dieses Waschmittel „frischer als der Frühling“ ist. Eine Behauptung, die vergleichbar ist wie: „Nachts ist es kälter als draußen!“ – also Nonsens.

Das Adjektiv „frisch“ ist von mehrfacher Bedeutung. Die Nachfolger von Konrad Duden berichten: (besonders von Lebensmitteln) nicht alt, abgestanden, welk o. a. – unverbraucht – eben erst [entstanden, hergestellt, ausgeführt] – gerade eben [geschehen o. Ä.] erneuert; ausgeruht; erholt – sauber, rein – gesund, blühend [aussehend] – lebhaft, leuchtend – kühl

Eine dieser Vokabeln passt sowohl zum Frühling als auch zu Persil: blühend. Woraus der Spießer schlussfolgert: Persil treibt in seiner Werbung mehr Blüten als der Frühling im ganzen Lande. Und deshalb weiß man, was man hat oder was…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. Juni 2017

Wie Frauen den Richtigen finden können: ausziehen!

Viele Menschen wollen 6 Richtige finden, möglichst noch mit Zusatzzahl. Und während Männer ständig auf der Suche sind nach den richtigen Frauen, wollen Frauen nur „den“ Richtigen finden. Und für diese Frauen gibt es Hilfsmittel: „Amourette“ von Trimph!

Zuerst eimal müssen Evas Töchter die Richtigen finden. Gemeint sind BH und das dazu passende Höschen. Und wenn sie diese Richtigen von Triumph gefunden haben, dann finden sie damit auch den Richtigen, nämlich den Mann mit der perfekten Passform.

Wichtig dabei ist natürlich, dass Frauen bei Auswahl ihres BHs nicht das Modell „Zauberflöte“ wählen, denn es ist ja allgemein bekannt: Legt die Trägerin diesen BH ab, geht der ganze Zauber flöten.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Juni 2017

Mercedes: Zum Aufwachsen und Umzug in den Vororten

In einer deutschen Zeitschrift mit deutschen Texten sah der Spießer eine englische Anzeige. Von Mercedes, was scheinbar eine englische Automarke ist. Oder kommen die Kraftfahrzeuge aus Trumphausen…?

Um es kurz zu machen: Was soll der Unsinn, englische Texte in deutscher Werbung zu drucken? Um die junge Dame im Werbebild anzusprechen, die kein Deutsch versteht? Oder weil der Textdichter zu erkennen geben möchte, dass er die englische Sprache beherrscht…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Juni 2017

Männer, wann habt Ihr Euch zuletzt den Bart gehobelt?

Männer, die sich die Barthaare rasieren, die können das auf zwei Wegen tun: elektrisch oder mechanisch, sprich Trocken- oder Nassrasur. Und wer zur Klinge greift, der greift heute zum Klingenblock, denn Hersteller wie Gillette und Wilkinson haben den Nassrasierer im Laufe der Jahre weiterentwickelt; die Apparate sehen nicht nur futuristisch aus, sondern sie sind zu Hightech geworden – siehe die beiden Abbildungen!

Und nun wird’s nostalgisch. Euro tops offeriert den „klassischen Nostalgie-Rasierhobel“, wie wir ihn noch kennen aus Zeiten unserer Väter und Großväter. Und der Textdichter behauptet, dass dieser Hobel zu den Dingen gehört, „die durch nichts zu ersetzen sind“, also weder durch Gillette noch durch Wilkinson. Und dann erklärt der Konsumpoet auch noch, wie man die Klinge in de Hobel einlegt. Und daneben eine „Kundenempfehlung“, nämlich: „Der Rasierer ist ohne Tadel, kann allen Naßrasierern (gemeint sind: Nassrasierer) empfohlen werden.“ Das sagt jedenfalls „Herr A.“, und der muss es schließlich wissen.

Nicht nur der „Rasierhobel“ zeugt von Nostalgie, sondern auch die Reklame dafür, die der Spießer von dem Versender via E-Mail erhalten hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Mai 2017

Das 8. Weltwunder sieht Spießer Alfons täglich

Zu den 7 Weltwundern reiht sich in den Augen des Spießers ein 8., und zwar: Junge Frauen und Mädchen, die in zerrissenen Hosen rumlaufen! Nicht nur, dass sie sich ihre Jeans selber zerreißen, sondern sie holen sich solche kaputte Hosen tatsächlich aus der Boutique und bezahlen sogar noch Geld dafür. Warum…?

Dieselben jungen Damen laufen weder mit zerfetzter Bluse durch die Gegend noch in zerrissenen Schuhen oder Strümpfen. Und zuhause leben sie vermutlich auch nicht mit abgerissener Tapete an den Wänden oder auf zerrissenem Teppich. Warum nicht…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Mai 2017

ADC: Der Club der Gaukler hat wieder zugeschlagen

Werber werden häufig auch mit Gauklern verglichen, weil sie dem gemeinen Volke ständig etwas vorgaukeln. Und die bekanntesten Gaukler im Werbegewerbe haben sich sogar zu einem Verein zusammengefunden, dem Gaukler-Club ADC.

Der ADC behauptet seit Urzeiten von sich, dass allein seine Mitglieder darüber entscheiden können, was gute Werbung ist und wer die besten Kreativen in diesem unserem Lande sind, nämlich nur diejenigen, die ihre Arbeiten beim Club einreichen, um dort einen Nagel zu gewinnen.

Wenn Ihr Euch das nebenstehende Plakat anschaut, liebe Freunde der Werbung, dann erkennt Ihr schon auf einen Blick: Von Werbegestaltung versteht der ADC nichts, wie wir diesem Spiegelbild entnehmen können. Aber es kommt noch dicker: Mit dem Plakat werden die Bürger aufgefordert, ins Hamburger Museum der Arbeit zu kommen und dort Tickets von 10 bis 20 € zu kaufen, um die ADC-Ausstellung zu sehen, nämlich „Das Beste der besten Kreativen!“ Und damit hält der ADC die Menschen zum besten. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Mai 2017

Begriffe aus Marketing & Werbung in spießiger Definition

見ざる、聞かざる、言わざる

Jede Branche hat ihre eigenen Fachbegriffe. Das beginnt bei den Ärzten, die sich der lateinischen Sprache bedienen, und setzt sich fort in Marketing und Werbung, wo die Werktätigen nach englischen Vokabeln suchen, um etwas zum Ausdruck zu bringen, das von Lieschen Müller & Otto Normalverbraucher nicht verstanden werden soll.

Da es auf dem Blog von Spießer Alfons um Marketing und Werbung geht, sollen auch diejenigen Leser dafür Verständnis aufbringen, die zwar Zielgruppe der Werbung treibenden Wirtschaft sind, dabei aber nur wahrnehmen, was sich vor ihren Augen abspielt, und nicht das sehen, was hinter den Kulissen gespielt wird.  Im Verborgenen wird dort nach Regeln gezockt, die mit Fremdwörtern verschlüsselt sind, damit der gemeine Konsument nicht durchschaut, dass er nur noch eine Figur auf dem Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spielfeld der Werbung darstellt und längst zur lebenden Marionette des Marketing geworden ist. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Mai 2017

Meerumschlungen: Hella zwischen Nord- und Ostsee

Ein Wasser, das in eine Flasche abgefüllt ist, unterscheidet sich vom Wasser einer anderen Marke hauptsächlich durch das Etikett auf der Flasche. Würde man dem Konsumenten eine Auswahl von Mineralwassern im Blindtest servieren – kaum jemand würde den Inhalt der Flaschen dem entsprechenden Etikett zuordnen.

Der Unterschied von den einzelnen Mineralwassern wird durch Werbung erzeugt. Dort kommt das eine Wasser aus dem Gletscher eines Hochgebirges, das andere aus einer Quelle im tiefen Wald. Und dann ist da Hella Mineralwasser mit der Headline: „Das Schöne am Norden: Die Nähe zum Wasser.“

Was will uns der Textdichter damit sagen? Wir wissen: Der Norden unseres Landes liegt zwischen Nord- und Ostsee. Und deshalb denken wir spontan: Hella kommt aus eben diesen Gewässern, in denen wir Menschen baden und die Schiffe fahren. Und das ergibt wirklich einen Unterschied zu einem Wasser, das aus einem Brunnen im Süden kommt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Mai 2017