Schlagwort-Archiv: Werbung

JPS frei nach Hornbach: Mach Dein Dach!

Wo können Raucher heute noch ungestört ihrem Genuss des Tabaks frönen? Selbst wenn es hier und dort noch Raucherrückzugsräume gibt: Diese Orte sind die wahren Räucherkammern, die jedem Raucher die Freude an der eigenen Zigarette nehmen, wenn er den Auspuff der anderen Raucher mit einatmen muss – pfui Spinne!

Eine Hilfestellung für Nikotinsüchtige gibt John Player Special: „Mach das Dach zum Platz für neue Ideen“, ist ein City-Light-Poster überschrieben mit der Unterschrift: „Make Your Day“ – wenn Ihr bitte mal einen Blick auf die Abbildung werfen wollt, liebe Lesergemeinde! Wenn dort nicht auch noch die Zigaretten abgebildet wären, könnte man an die Werbung eines Bau- und Heimwerkermarktes denken.

Dass Werbung für Zigaretten auch als Beihilfe zum Suizid bezeichnet werden könnte, hat Spießer Alfons schon mehrfach erwähnt. Und dazu muss der Raucher nicht mal vom Dach springen. 🙁

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. November 2017

Werbung unter der Lupe: Anzeige in klein-klein gemacht

Was macht der Art-Direktor, wenn die Zielgruppe, für die er eine Anzeige gestaltet, im Alter von 60 – 85 Jahren ist und Angst hat vor Gedächtnisstörungen bzw. Alzheimer-Erkrankung? Das Erste, was er macht: Er wählt einen Schriftgrad, der für alte Menschen leicht lesbar ist. Das denkt jedenfalls der Spießer in seiner jugendlichen Naivität.

Die Wahrheit sieht anders aus, wenn Ihr mal einen Seitenblick auf die nebenstehende Anzeige von Janssen werfen wollt! Der Fließtext ist so klein abgesetzt, dass ältere Menschen ihn nur schwer entziffern können.

Wie kann so etwas passieren? So etwas passiert, wenn Werber keine Vorstellungen haben von ihrer Zielgruppe. Und der Auftraggeber hat den Text ja schon gelesen – vorab im Manuskript.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. November 2017

Macht Prickelwasser wirklich Spaß ohne Ende?

Was ist das Prickelnde an Champagner genauso wie an Sekt und Prosecco? Nein, es sind weniger die Bläschen der Kohlensäure, denn die gibt es auch im Mineralwasser. Das Prickelnde ist vielmehr der Alkohol. Ein Sekt ohne Alkohol ist nicht unbedingt dazu angetan, den Trinker in fröhliche Stimmung zu versetzen, dann könnte er auch gleich Mineralwasser trinken.

Dass Mumm alkoholfrei „Mit Spaß. Ohne Ende.“ getrunken wird, ist ein Gerücht aus der Werbung. Demnach könnte der gemeine Konsument fragen: Warum gibt es dann auch noch Mumm mit Alkohol? Damit der Spaß ein Ende findet, wenn man zu viele der Gläschen geleert hat?

Schließlich gibt es auch kein kohlensäurehaltiges Mineralwasser mit Alkohol. Das einzige Wasser mit Alkohol, das der Spießer genießt, ist stilles Wasser, nämlich Kirschwasser.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Oktober 2017

Werbung ist wie ein Hammer!

Marktplatz der Sensationen! Wir lesen: „STOPP! HAMMER ANGEBOT“ und denken: Bei solcher Headline muss wirklich was drin sein im Angebot! Vielleicht ein Handy für lau? Oder Alexa für 5 Euro? Aber ne, is‘ nich‘.

Der Hammer bei diesem Angebot sind 12,70, die man spart, wenn man drei Ausgaben von connect bestellt. Denn die drei Hefte bekommt man für 5 Euro statt pro Stück für 5.90 Euro.

Mehrmals schon bekam Spießer Alfons eine örtliche Tageszeitung für einen Monat lang gratis in seinen Briefkasten. Unverbindlich. Und wenn 3 Ausgaben connect für 5 Euro ein „HAMMER ANGEBOT“ sind, was sind dann 26 Ausgaben einer Tageszeitung für 0 Euro? Der PRESSLUFTHAMMER…?

Da erinnert sich der Spießer wieder mal an das Wort vom berühmten Dichter Nebel und also lautend: „Werbung ist wie ein Hammer: Man kann damit einen Nagel in die Wand schlagen; man kann sich damit aber auch kräftig auf die Finger hauen!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Oktober 2017

BH-Modelle: Von Blusenwunder bis Zauberflöte

Was ein Busenwunder ist, weiß Spießer Alfons natürlich: Push-up per BH. Doch was, um alles in der Werbewelt, ist denn wohl ein „Blusenwunder“, wie es angezeigt wird in einer Anzeige von mey mit dem Claim: „DON’t Go WiTh LeSs“, was meint: Gehe nicht nackt!

Ob die Protagonistin in der Anzeige eine offene Bluse trägt oder eine Jacke über die Schultern gelegt hat, kann Alfons nicht erkennen. Das Wundersame ist „BRAVISSIMA. Der feinste Spacer-BH der Welt“.

Für Männer aus der spießigen Lesergemeinde, die nicht wissen, was ein Spacer-BH ist: Es gibt diesen Büstenhalter noch nicht lange. Er gesteht aus leichtem Material, das die Brüste trotzdem stützt. Dieser BH ist sehr atmungsaktiv, und die nahtfreien Cups passen sich den weiblichen Rundungen sehr gut an und geben dem Busen ein sehr natürliches Erscheinungsbild.

Und damit erklärt sich eigentlich auch das „Blusenwunder“: Der Spacer-BH von mey erspart die Bluse, weil das Erscheinungsbild damit natürlich ist. So kann sich die Trägerin in BRAVISSIMA unbekümmert ohne Bluse in der Öffentlichkeit zeigen. Was besonders hübsch ausschaut, wenn der Slip, den sie dazu trägt, auf den BH abgestimmt ist. Damit ist Evas Tochter immer attraktiv bekleidet.

In diesem Zusammenhang erinnert der Spießer sich auch an den Push-up-BH, der den Namen „Zauberflöte“ trägt: Legt die Frau ihn ab, geht der Zauber flöten.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Oktober 2017

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Oder besser: Fragen Sie doch gleich Alfons den Spießer!

Aus gegebenem Anlass, nämlich die unveränderte Veröffentlichung, weist Spießer Alfons noch einmal auf eine Anzeige hin. Wir sehen und lesen: „Ihre Lösung bei kribbelnden Füßen“. Und wir sehen: Was auf den Füßen kribbelt, das sind Ameisen. Und dagegen empfíehlt der Werbungtreibende „milgamma protekt“, und zwar „nur eine Tablette täglich“.

Der Spießer hingegen empfiehlt hier eine ganz anderes Lösung, nämlich ein Ameisenspray. Oder noch besser: Wenn Ameisen auf Euren Füßen kribbeln, liebe Leser, dann haltet Ihr die Füße einfach in die Dusche und braust die Tierchen sanft ab. Das belastet weder den Magen durch Tabletten noch die Geldbörse durch den Kauf von „milgamma protekt“.

Wenn’s Euch dagegen im Bauch kribbelt, als wären dort Schmetterlinge zugange, dann empfiehlt Euch der Spießer: Verzichtet ebenfalls auf Tabletten und gebt Euch diesem Kribbelgefühl mit Leib und Seele hin!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Oktober 2017

Sex sells: Fliegender Wechsel im Call-Girl-Ring?

Wir sehen zwei junge Frauen, die sich im Auto ausziehen und lesen dazu: „Überstunden, fliegender Wechsel, perfekter Auftritt“. Und was denken wir, wenn wir dieses auf einem Plakat sehen und lesen?

Spießer Alfons denkt: Es kann keine Werbung für Zigaretten sein, denn Werbung für Zigaretten darf keine erotischen Darstellungen zeigen. Und so vermutet der Spießer: Dieser Anschlag wirbt für einen Call-Girl-Ring, wo die Damen so sehr beschäftigt sind, dass sie im fliegenden Wechsel sogar Überstunden machen müssen und es dabei so eilig haben, zum nächsten Kunden zu kommen, dass sie im Taxi die durchschwitzten Dessous wechseln. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Oktober 2017

Wie Armani-Kunden schneller in den Himmel kommen

Wie kann ein junges Liebespaar schneller in den Himmel kommen? Nun, hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum Beispiel durch Liebe, mit der wir Menschen im 7. Himmel landen – und manchmal in der Hölle erwachen. Genauso wie beim Rauchen von Zigaretten: Ein Genuss auf Erden, durch den süchtige Konsumenten schneller Im Himmel sind bzw. unter der Erde.

Und nun kommt Emporio Armani mit zwei Fläschchen und der Headline: „Together we touch the sky“ – siehe die Abbildung!

Nein, den Inhalt der beiden Fläschchen soll man nicht trinken, sondern das Pärchen soll sich damit benetzen. Und beim Einatmen der Düfte wird man high, und zwar so high, wie wir das am Sitzplatz der Protagonisten erkennen können. Nur noch eine falsche Bewegung, und sie fallen in den Abgrund und werden zu Engeln, sodass sie über den Wolken fliegen und den Sky betatschen können.

Ja, Spießer Alfons weiß, dass dieser sein Kommentar eher höllisch klingt; aber hat jemand von Euch eine bessere Erklärung für diese himmlische Annonce…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Oktober 2017

Ein haariges Opus der Werbung in blauer Wolle

Wir sehen eine Anzeige von Opus. Vermutlich soll damit ein Pullover angeboten werden. Und sowohl e4 Leser als auch die Leserin fragen sich: Warum versteckt das Fotomodell sein Gesicht hinter ihren Haaren? Schämt die junge Frau sich dafür, für diese Marke ihr Gesicht hinzuhalten…?

Die Wahrheit ist: Der Pullover passt nicht. Wie zu erkennen ist, sind die Ärmel viel zu lang. Und jucken tut das Ding offenbar auch, denn die Frau kratzt sich. Und deshalb wollte sie in der Werbung nicht erkannt werden.

Oder kann ein Mitglied aus der spießigen Lesergemeinde dem Spießer verraten, warum das Gesicht der Frau nicht zu erkennen ist? Hat sie vielleicht einen Exklusivvertrag mit einem anderen Label und will sich hier unerkannt ein paar Euro hinzuverdienen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Oktober 2017

ADC-Seminar zum Thema pornografische Nahrung

Der Art Directors Club bietet ein neues Seminar an unter der Fragestellung: „High-Quality-Content oder doch lieber #foodporn?“ Und wir lesen: „Welche Social Media Strategie am Besten für euch ist und wie ihr das Meiste aus eurer Kampagne herausholt“.

Vorab: Aus einer Kampagne kam man natürlich nur das herausholen, was man selber reingesteckt hat. Aber: Nicht die Gestalter der Kampagne sollen das Meiste rausholen, sondern der Kunde, der dafür gezahlt hat.

Die Frage, die der Club bezüglich Foodporn stellt, ist bekanntlich nur individuell zu beantworten. Auch Pornografie bei der Nahrungsaufnahme kann High-Quality-Content sein, zum Beispiel für Pornofilmer, wenn die zeigen, wie Würstchen, Gurken und Bananen aufgenommen werden.

Und dann ist dort auch die Rede von „Social Media & Influencer Marketing“. Da kann man nur hoffen, dass der ADC so verantwortungsbewusst ist und aufklärt, dass Influencer Marketing eine der größten Verarschungen der Konsumenten ist, von der sich der ADC distanzieren sollte. Auch wäre es ratsam, würde sich der Gesetzgeber mit diesen Machenschaften mal intensiver befassen.

Ausgangs sei spießig vermerkt: Am besten (!) wäre  ein Seminar für die ADC-Mitglieder in Sachen Rechtschreibung.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Oktober 2017