Spießer Alfons geht gern und gut essen und trinken, und zwar in vielen unterschiedlichen Restaurants. Darum fühlte der Spießer sich angesprochen von der Aufforderung ohne Aufforderungszeichen und also lautend: „Verwöhnen Sie Ihren Gaumen“ – siehe die Abbildung!
Im Kleingedruckten erfährt der Leser, dass er zum Verwöhnen seines Gaumens einen Flug mit der Aeroflot buchen muss, die nach eigener Werbung Gold in der Kategorie „Champagner auf internationalen Flügen***“ gewonnen hat. Und zu den drei Sternchen erfährt der Anzeigenleser: „***als Teil des internationalen 2017er’Wines on the wing‘-Weinvergleichs bei Airlines“.
Ob die Aeroflot auch Krim-Sekt an Bord hat, erfahren wir aus der Annonce nicht.
Ist es nicht immer wieder schön zu erleben, wie informativ und spannend unsere Werbung ist?! Zum Beispiel der Hinweis: „Ich bin Capsa“. Und diese Aussage ist sogar wahr, denn auf der Packung steht tatsächlich Capsa und nicht Nutellla.
Aus alter Reklamezeit haben wir es noch in Erinnerung: „Nur wo Nutella draufsteht, ist auch Nutellla drin.“ Und das gilt synonym auch für Capsa. Und damit ist eigentlich alles gesagt, um den Konsumenten restlos zu überzeugen.
Natürlich hätte man auch mit dem Namen Dallmayr werben können, der einen guten Ruf hat. Zum Beispiel mit der Headline: „Mein Name ist Capsa. Capsa von Dallmayr.“ Aber darauf muss ein Werber ja erst mal kommen.
Es wird viel spekuliert, warum Christian Lindner und die FDP tatsächlich aus den Koalitionsverhandlungen ausgestiegen sind. Nur die Teilnehmer der Verhandlungen kennen den exakten Grund. Aber sie schweigen. Warum? Weil sie immer noch hoffen, dass die Freien Demokraten zurückkehren werden an den Verhandlungstisch…?
Der Spießer kann dazu Näheres sagen. Was niemand weiß: Alfons hatte sich als Kellner in die Gesprächsrunden eingeschlichen und wurde Ohr- und Augenzeuge für den wahren Grund, der zum Platzen der Gespräche von Seiten der FDP geführt hat. Und dieser Grund war:
Christian Lindner war von allen Teilnehmern der Jamaika-Runde ausgelacht worden. Warum? Darüber gibt eine Anzeige der FDP ehrlich Auskunft. Diese Anzeige erscheint weltexklusiv hier und heute und wurde bisher von Wolfgang Kubicki noch nicht autorisiert. Aus diesem Grunde ganz unverbindlich: Weiterlesen →
Müssen Werbetexter nicht nur gut mit Worten, sondern auch mit Zahlen umgehen können? Spießer Alfons meint, dass Werbebotschaften sich nur auszahlen, wenn nicht allein die Worte stimmen, sondern auch die Zahlen. Und daran hapert es in der Werbung für Volkswagen, wo der Texter sich echt verrechnet hat.
Der Textdichter schreibt unter den neuen Tiguan Allspace: „Mit bis zu 7 Sitzen.“ Doch in der Headline finden wir die Aufzählung: „Für Kind, Kind, Kind, Kind, Kind und Kegel.“ Das ergibt 6 (sechs) Kinder, von denen eines unehelich ist. Und wenn Mutter und Vater, die neben dem Auto stehen, auch mitfahren möchten, dann sind es nach Adam Riese acht Personen für ein Auto „mit bis zu 7 Sitzen.“
Ja, bei VW verrechnet man sich offenbar häufiger mal. Zuerst die Sache mit den Abgaswerten, und nun der Unfall mit den falsch berechneten Sitzen. Oder versteht man unter „Allspace“, dass das uneheliche Kind womöglich im Kofferraum des Tiguan mitfahren soll…?
Die Headline der Anzeige besteht aus drei Wörtern in Versalien und also lautend: „WINTER WONDER BEINE“. Und der Werbungtreibende heißt ITEM M6 und produziert nach eigener Angabe „the intelligent legwar“, was „Schönheitsstrümpfe“ mit „Hightech-Kompression“ sind – siehe die Abbildung!
Kommen wir zurück auf die Headline! Hier stellt der spießige Anzeigenleser fest, dass er weiß, was „Winter“ ist, genauso wie er „Beine“ kennt. Wer oder was aber ist „Wonder“? Vielleicht Stevie Wonder? Aber was hat der mit Beinen im Winter zu tun…?
In der Werbung geht es wie gesagt um „Schönheitsstrümpfe“. Und der Anzeigengestalter hat alles getan, um den Betrachter davon abzulenken und hin auf die schwarze Schleppe der Protagonistin. Beim Anblick hat der Spießer das Gefühl, dass diese junge Dame die Braut von Graf Dracula ist und gerade gebissen wurde, weshalb sie vor Vergnügen hochspringt.
Wenn jemand eine bessere Begründung für die Anzeigengestaltung hat, möge er dazu seinen Kommentar abgeben!
Im Werbebilde sehen wir eine Dame mit einer Damenjacke von Schöffel. Dazu legt der Textdichter der Protagonistin die Worte in den Mund: „Ich bin raus“, aber jeder sieht: Sie ist gar nicht raus, sondern sie ist drin, nämlich in der Schöffel-Jacke. Und dann ist dort die Headline und also lautend: „Garantiert trocken und flexibel. Bei jedem Wetter!“ Und darüber hat der spießige Anzeigenleser nachgedacht.
Wie kann der Mensch in dieser Jacke bei jedem Wetter trocken sein? Wie gesagt: jedem Wetter!
Stellt Euch vor, Ihr selber seid drin in dieser Jacke. Und das Wetter ist schön. 40 Grad im Schatten. Und der Textdichter garantiert Euch im Namen des Jackenfabrikanten: Ihr werdet darinnen trocken sein, was meint: Kein Schweiß wird Euch nass machen. Was vermutlich an der angepriesenen „Unterarmbelüftung“ liegt, die trockene Achseln macht.
Die Wahrheit: Die Jacke ist nicht nur garantiert trocken, sondern auch garantiert „flexibel“. Was meint: Die Schöffel-Kundin kann ihre Jacke ausziehen – siehe Darstellung in der Anzeige unten! Und bei Regen trägt sie dann einen Ostfriesen-Nerz, der sie garantiert trocken hält.
Fuchs macht Gewürze. Und was macht die Werbeagentur von Fuchs? Sie macht Anti-Werbung für ihren Auftraggeber. Und das passiert wie folgt:
Der Textdichter erklärt, dass man Bolognese nur 1000 mal in seinem Leben kocht. Von diesen 1000 mal sind 999 mal allerdings nur unzureichend, weil man erst beim 1000. Mal seine eigene Sauce kreiert hat. Und weil das 1000. Mal das letzte Mahl ist, bei dem offenbar Paprika edelsüß von Fuchs seine Verwendung gefunden hat, ist danach dann Schluss mit Fuchs, weil es ein 1001. Mal Bolognese angeblich nicht mehr geben soll.
Oder hat Spießer Alfons die Werbebotschaft vielleicht in den falschen Hals bekommen…?
Es gibt Aussagen in der Werbung, die sind so überzeugend wie ein Korken bei Diarrhö. So sah der Spießer eine Headline von Fleurop, die da lautet: „Jeder verdient Blumen!“ Damit hat der Textdichter sich selber übertroffen, wofür er allerdings keine Blumen verdient.
„Jeder verdient Blumen!“...? Wenn Spießer Alfons darüber nachdenkt, dann fallen ihm sofort ein Dutzend Leute ein, die keine Blumen verdienen. Donald Trump zum Beispiel. Und Recep Tayyip Erdoğan. Und Kim Jong-un. Und Wladimir Wladimirowitsch Putin. Und Baschar al-Assad. UndAlexander Grigorjewitsch Lukaschenko. Und Robert Mugabe. Und Omar Hassan al-Baschir. Und Islam Karimow. Und König Mswati III. Und Beate Zschäpe. Und Harvey Weinstein und wie sie sonst noch alle heißen, die mehr oder weniger prominent sind.
Diese Menschen verdienen keine Blumen. Und wenn Ihr mal an Euren persönlichen Umkreis denkt, liebe Leser, dann werden Euch ebenfalls Menschen einfallen, die keine Blumen verdienen. Höchstens Eisblumen. Aber die kann man leider nicht mit Fleurop verschicken.
Werbung & Ehrlichkeit sind wie die berühmten zwei Königskinder: Sie konnten zusammen nicht kommen. Wer ernsthaft behaupten will, dass Werbung ehrlich ist, der kann auch der Überzeugung sein, dass Politiker nicht lügen und Rechtsanwälte immer nur die Wahrheit sagen. Und Provokationen gegen Menschen, Geschlechter und Berufe gibt es gerade in der Werbung zuhauf. Das vorab.
Nun hängt ein Werbeplakat im Hamburger Stadtteil Ottensen. Mit diesem Plakat wirbt die Werbeagentur Pilot für Fernet-Branca und der Headline: „Früher gab es hier ehrliche Arbeiter. Jetzt gibt es Werber.“ (Hintergrund: Der Bau eines Bürohauses, in dem auch die Agentur WWP mit Scholz & Friends residieren, war bei den Bürgern von Ottensen höchst umstritten.)
Das besagte Plakat ist ein Unikat. In Ottensen, in Hamburg, im gesamten Deutschland. Und wie ein Schatten in der Nacht wäre es auch irgendwann wieder verschwunden, ohne dass die lokale Botschaft eine Breitenwirkung erzielt oder überhaupt Spuren hinterlassen hätte.
Dann aber kamen die Werber und heulten auf. „Herabwürdigend!“, riefen sie. Und Benedikt Holtappels, Boss von GGH MullenLowe, regte sich via Facebook auf und schimpfte „Schwachsinn“ und „Vollidioten“.
Und was passierte daraufhin? Daraufhin stiegen die Medien ein – siehe zwei Abbildungen aus dem Hamburger Abendblatt! Und somit wurde aus einem einzigen Plakatanschlag ein Anschlag auf das gesamte Werbegewerbe. Ja, das Plakat führte sogar zu einer Beschwerde beim Deutschen Werberat durch Raphael Brinkert, GF Jung von Matt/Sports. Und so entstand aus dem einen einzigen harmlosen Poster eine ganze Kampagne unter dem Claim: „Life is bitter“.Weiterlesen →
Gerade bekam der Spießer eine E-Mail von McDonald’s mit der Mitteilung: „Gewinne eine Gold Card“. Und das Besondere an dieser Gold Card, die sechs Monate lang gültig ist: „Mit ihr bekommst du 6 Monate lang täglich ein McMenü gratis.„
Man stelle sich mal vor: 6 Monate lang – also rund 180 Tage – zu McDonald gehen, um dort zu essen! Wohlgemerkt: täglich! Wer das tatsächlich 6 Monate lang durchhält, für den dürfte McDonald’s danach erst mal gegessen sein.