Schlagwort-Archiv: Werbung

Nivea: Weihnachtsgeld mit Sternchen

rtv ist die Beilage in Tageszeitungen mit dem „Wissen, was läuft“. Und als dem Spießer das Heftchen aus dem Hamburger Abendblatt herausgerutscht war, las er auf der Titelseite: „20 € Weihnachtsgeld* von Nivea“. Und da wollte der Leser natürlich wissen, was läuft.

Spießer Alfons weiß aus werblicher Erfahrung: Immer, wenn in einer verlockenden Schlagzeile in einer Anzeige ein Sternchen steht, dann bedeutet das: Achtung Einschränkung! Und genauso ist es auch bei Nivea:

Bevor Ihr jetzt die 20 Flocken von Nivea kassieren wollt, müsst Ihr wissen: Es gibt gar kein „Weihnachtsgeld“. Sondern Rabattmarken. Die kann man einlösen in vielen Läden, wo man Nivea-Produkte kaufen und Gutscheine in Zahlung geben kann.

Damit alle „wissen, was läuft“: Wer „20 € Weihnachtsgeld“ haben möchte, der muss für mindestens 84 € Nivea-Produkte kaufen. Das ist natürlich trotzdem ein gutes Geschäft, denn während man sein Weihnachtsgeld, das man vom Arbeitgeber bekommt, auch versteuern muss, ist das „Weihnachtsgeld“ von Nivea steuerfrei. 😉

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Dezember 2017

Facebook & Google: Werbebotschaft am falschen Ort

Eine Werbebotschaft kann ihre Wirkung nicht nur durch ansprechenden Inhalt und im geeigneten Werbeträger entfalten, sondern entscheidend ist auch, dass der Werbeträger die Werbung dorthin trägt, wo die Zielgruppe zu finden ist. Das mal ganz grob gesagt zum Thema Werbewirkung.

Für Winterjacken mit Plakaten am Rande der Sahara zu werben, erscheint wenig sinnvoll. Ähnlich unsinnig ist es, mit Plakaten für Berliner in Hamburg zu werben – es sei denn, es handelt sich um Berliner, die mit Apfelmus oder Marmelade gefüllt sind.

Die nebenstehenden Plakate findet man in Hamburg. Dort wirbt Facebook damit, der Betrachter soll „der Gruppe ‚Pankow, unser Bezirk’ beitreten.“ Was für einen Bewohner der Freien und Hansestadt etwas merkwürdig anmutet, denn was soll er in der Gruppe Pankow, wenn er doch in Poppenbüttel poppt wohnt…?! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Dezember 2017

Was für ein Abend – mit unberührtem Bier und purem Wasser

Mitunter ist Werbung auch sehr geheimnisvoll, um nicht zu sagen: dumm gelaufen. So sehen wir dort im Bilde einer Anzeige von König Pilsener ein Pärchen an einem Tisch sitzen. Headline: „Was für ein Abend, was für ein Bier.“ Und dabei denkt der Betrachter natürlich sofort an das abgebildete König Pilsener. Genau das aber ist falsch gedacht.

Richtig ist, dass der Abend breits durch ein anderes Bier zu einem gelungenen Abend gemacht sein muss, denn am Fuße steht unmissverständlich: „Und jetzt ein König“ – siehe die Abbildung links!

Und neben dem Glas mit König Pilsner, das tatsächlich noch unberührt ist, steht ein weiteres Glas, und zwar vor dem Herrn. Dieses Glas deutet auf Wasser hin. Es wird von einem Logo überdeckt, auf dem der Betrachter liest: „Purum audatur“, was bedeutet: „Höre das Reine!“ Doch wenn man es vergrößert, dann erkennt man, was dort wirklich gedruckt steht, nämlich:: „Purum laudatur“, also „Lobe das Reine!“

Frage von Spießer Alfons an die verehrte Lesergemeinde: Gibt es etwas Reineres, das wir loben können, als pures Wasser…?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Dezember 2017

Hamburg, Neuer Wall 43: Shopping in frostiger Atmosphäre

Im Werbebilde sehen wir keinen Eisberg, sondern Eishügel. Wer nun fragt: „Nord- oder Südpol?“, der kann auf die Anzeige klicken und erfährt den Ort, wo dieses Foto gemacht worden ist: Neuer Wall 43 in Hamburg!

Und dann sehen wir dort noch eine Gestalt im Eise. Es ist dieses der Geist von Roald Amundsen, der im Jahre 1928 am Nordpol verschollen ist. Und warum steht er nun in einer Anzeige vom Jacken- und Mantelfabrikanten Moncler am Neuen Wall in Hamburg…?

Für die Richtigkeit seiner Antwort kann Spießer Alfons keine Gewähr übernehmen, aber es ist bekannt, dass in der besagten Straße hauptsächlich Luxusläden von Edelmarkendesignern zu finden sind. Die Atmosphäre in dieser Einkaufsstraße, wo der Kunde die hohen Mieten mit bezahlen muss, ist offenbar so frostig, dass man sich warm anziehen muss, wenn man dort nicht verschollen sein will mangels Kohle – wenn Ihr wisst, was der Spießer damit meint?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Dezember 2017

Horch im Funk: Kuh-Modelle

Funkwerbung hört Spießer Alfons höchstens mal im Auto, wenn er das Radio während der Fahrt eingeschaltet hat. Und es versteht sich von selbst, dass der Autofahrer dabei mehr auf die Straße achtet als dass er der Werbung im Autoradio lauscht. Umso mehr war der Spießer verwundert, als er dort etwas von „Kuh-Modellen“ gehört hat.

Um das Rätsel gleich aufzulösen: In dem Spot waren nicht „Kuh-Modelle“ gemeint, sondern die Q-Modelle von Audi.

Und dann hat Spießer Alfons, der selber Audio-Quatro-Fahrer ist, nachgedacht und sich gesagt: „Q-Modelle“ ist wirklich keine Vokabel  für Funkwerbung. Und auch kein passender Name für die Horch-Autos, da man statt an Quadro eher an Kuh denkt und damit an Müller Milch statt an Audi – oder was!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Dezember 2017

BILD-Zeitung: Geschäft mit Briefmarken für Dummies

Briefmarkensammler, auch Philatelisten genannt, haben schon lange erkannt: Beim Sammeln von Postwertzeichen verdienen nur zwei, nämlich die Post und der Briefmarkenfachhandel. Das Sammeln von Briefmarken ist eine Leidenschaft. Und der Sammler, der seine „Schätze“ dann später mal bei einem Händler verkaufen will, der muss dann schmerzhaft erkennen: Es war eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Weil ein Sammler mit Briefmarken kein Geld mehr verdienen kann; und die Preise im Michel-Katalog sind Mondpreise. Kurzum: Briefmarken der Deutschen Post aus den vergangenen 70 Jahren sind zum Teil weniger wert als der Preis, der auf den Marken aufgedruckt ist.

Und dann gibt es noch einen Verlag, der aktuell ins Briefmarkengeschäft mit eingestiegen ist: Axel Springer mit der BILD-Zeitung. Die Bouelevard-Postille bietet ihren Lesern „11.111 Bögen exklusiv mit Anpfiff für das Briefmarekn-Wunder von Bern“ – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Dezember 2017

Weihnachtsgeschenk von BILD am SONNTAG: 3 Monate lang testen und dafür 20 Euro geschenkt bekommen – nach Zahlungseingang

BILD am SONNTAG will dem Spießer ein Geschenk machen. Ein Weihnachtsgeschenk. Drei Monate lang soll Alfons die Sonntagszeitung zum Testen ins Haus geliefert bekommen – was normalerweise 25,35 Euro kostet. Aber das ist noch nicht alles: Wenn der Spießer das Weihnachtsgeschenk annimmt, dann bekommt er dazu auch noch 20 Euro „Weihnachtsgeld*“. Und das Schönste: „Keine Abo-Verpflichtung“ steht dort ausdrücklich unter der Überschrift: „Ihre Vorteile im Überblick“.

So weit, so schön – wenn dort nicht noch eine Fußnote wäre zum Thema „Weihnachtsgeld“. Und diese Fußnote lautet: „Angebot bis 31. 12. 2017. Der Versand des Verrechnungsschecks erfolgt nach Zahlungseingang. Sie erhalten BILD am SONNTAG zum Kioskpreis von zzt. 1,95 € pro Ausgabe. Wenn Sie BILD am SONNTAG nach Ablauf der drei Monate weiterlesen möchten, brauchen Sie nichts weiter zu tun. BILD am SONNTAG wird Ihnen dann weiterhin zum Kioskpreis nach Hause geliefert.“

Diesen Text konnte der Spießer allerdings nur mit Hilfe eines Vergrößerungsglases entziffern! Und wozu er zwei Fragen hat an Anja Lenz vom BILD am SONNTAG Kundenservice und also lautend: 1. Ist das Absicht? Und 2. Was soll das bedeuten – „Zahlungseingang“…? Von welcher Zahlung für was ist hier die Rede? Soll der Leser etwa fürs Testen der Zeitung bezahlen…?

Unter den beiden Zeilen stehen zwei weitere. Aber: Nicht mal mit einer Lupe konnte der Briefempfänger diesen Text lesen. Spießige Vermutung: Dort ist vermerkt, dass Weihnachtsmarkt im Himmel ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Dezember 2017

DOUGLAS: COME IN AND FIND OUT YOUR MAGNIFY SEXY

Was ist eigentlich aus Rotkäppchen geworden, dem kleinen Mädchen, das seiner Großmutter einen Korb mit Kuchen und Wein bringen wollte? Nun, nachdem das Märchen mit dem bösen Wolf zu einem glücklichen Ende gekommen war, legte Rotkäppchen ihr rotes Käppchen ab; und als sie dann älter wurde, zog sie ein rotes Kleidchen an und brachte den Menschen einen Sekt mit Namen „Rotkäppchen“.

Aber nicht nur das, denn das ehemalige Rotkäppchen färbte sich die Haare blond und macht nun auch Werbung für Douglas. Hier nennt die junge Dame sich Ruby und wirbt „neu und nur bei Douglas“ für einen Duft von Michael Kors, der den Namen „Sexy Ruby“ trägt.

Das Besondere daran ist der Hinweis: „MAGNIFY YOUR SEXY“. Und weil der Spießer  das nicht verstanden hat, hat Alfons das englische Werbewort beim Google Translater eingegeben und erfahren: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Dezember 2017

Kann man den Humor seines Adoptivvaters erben?

„Leben ohne Humor ist witzlos“, meint Thomas Frankenfeld, der nach Angaben des Verlages seit 1982 beim Hamburger Abendblatt ist, der aber im Impressum nicht mehr geführt wird. Dafür stellt das Abendblatt den Autor in einer Anzeige zur Schau und wirbt für eine Lesung von Thomas Frankenfeld aus seinem Buch „Leben ohne Humor ist witzlos“ – siehe die Abbildung!

Und nun kommt der Witz aus dem Leben. In der Anzeige lesen wir: „Schon sein Vater hatte viel Sinn für Humor. Thomas Frankenfeld, Sohn des legendären Humoristen Peter Frankenfeld, tritt ein Stück weit das Erbe des Entertainers an.“ Das ist wohl richtig, denn der Autor ist verwandt mit Peter Frankenfeld. Nur den Humor kann er von seinem Vater nicht geerbt haben, weil er adoptiert wurde von dem Entertainer, der seine Mutter geheiratet hatte, die Schauspielerin und Schlagersängerin Lonny Kellner.

Na klar: Wenn man den Humor seines Stiefvaters auch nicht erben kann, so wirkt Humor zumindest ansteckend. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Dezember 2017

Clinique: Spachtelmasse speziell für Frauen

Spachtelmasse bekommt man in Bau- und Heimwerkermärkten. Diese Produkte werden vorwiegend von Männern gekauft, die damit Wände, Möbel und Autos spachteln. Herkömmliche Spachtelmasse bekommt man überwiegend nur in Weiss, aber sie ist überstreichbar. So weit, so gut.

Und nun gibt es auch Spachtelmasse speziell für Frauen. Die können Evas Töchter allerdings nicht preisgünstig in Bau- und Heimwerkermärkten erwerben, sondern teuer in Parfümerien. Der Hersteller ist ein Wettbewerber von Molto, nämlich Clinique. Und die Firma empfiehlt ihre Spachtelmasse nicht für Wände, Möbel oder Autos sondern fürs Gesicht von Frauen – siehe die Abbildung!

„Natürlicher Glow. Ebenmäßiger Teint.“ Das verspricht Clinique den Käuferinnen und zeigt die verschiedenen Farbtöne, mit denen Frauen sich ihr Antlitz spachteln modellieren können. Beratung und eine „10-Tage-Probe gratis“ erhalten die Damen „an Ihrem nächsten Clinique-Counter“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. November 2017