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Spießer Alfons: Der vermutlich beste Kolumnist der Welt

Was, liebe Freunde der Werbung, hat Duplo gemeinsam mit Spilanthox therapy? Bevor Ihr jetzt  über dieser Rätselnuss brütet, knackt der Spießer sie für Euch: Duplo ist „die wahrscheinlich längste Praline der Welt“. Und Spilanthox therapy ist „die vielleicht erste natürliche Alternative zum Spritzen“ – siehe die nebensehende Anzeige!

Die Vokabeln „wahrscheinlich“ und „vielleicht“ deuten eine Möglichkeit an, stehen aber nicht für die absolute Wahrheit.

Mit solchen Aussagen in der Möglichkeitsform lässt sich prima Werbung treiben! Da kann vom „vielleicht weltbesten Auto“ die Rede sein oder vom „wahrscheinlich besten Smartphone“. Dabei wird dem potentiellen Käufer etwas Superlatives suggeriert, was nicht wahr sein muss. Und kein Wettbewerber kann dagegen juristisch vorgehen. Lustig, oder…?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. März 2018

Testen Sie das, was Sie nach dem Test nicht mehr bekommen!

Der Verlag der Zeitschrift ELLE inseriert: „Testen Sie jetzt: 3 Ausgaben ELLE für nur 11.90 und ein Dankeschön!“ Und das Dankeschöne sehen wir im Bilde: Ein Kochlöffel von WMF. Oder: LOQI 3er-Set Zip Pockets – siehe die Abbildungen!

So, und wenn wir das getestet haben und sagen: Das gefällt uns, wir möchten dieses Angebot jetzt alle 3 Monate wahrnehmen…

…dann wird der Verlag uns mitteilen: Leider nicht möglich. Dieses Angebot war nur ein Test.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. März 2018

Welches Auto lässt den Fahrer unbewegt stehen…?

Was ist das Wichtigste an einem Auto? Das Wichtigste ist, dass ein Auto uns bewegt. Ein Auto, das seine Insassen unbewegt lässt, ist entweder kaputt oder hat keinen Sprit im Tank. Und das Auto im Bilde ist ein Jaguar, der scheinbar mitten auf einer Straße parkt und offensichtlich durch die Polizei stillgelegt worden ist.

Wieso Spießer Alfons zu dieser Feststellung kommt, wollt Ihr wissen? Je nun: Beachtet bitte das Nummernschild! Glaubt jemand ernsthaft, dass man in Deutschland mit so einem Nummernschild an einem Kfz weit kommt…?

„Lässt niemanden unbewegt“, stimmt insofern, als dass der neue Jaguar E-Pace einen Ordnungshüter in Bewegung gesetzt hat.

Und nun stellt Euch mal vor, liebe Freunde der Werbung, Ihr geht in einen Automobilsalon von Jaguar und fragt den Verkäufer, was denn wohl das Besondere am Jaguar E-Pace ist. Und der Mann antwortet: „Lässt niemanden unbewegt.“ Frage: Würde dieses Argument Euch wirklich überzeugen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. März 2018

Pharmakomisches: Fast wie ein bisschen schwanger

Werbung für Nahrungsergänzungsmittel ist genauso unnötig wie das Schlucken von Nahrungsergänzungsmitteln. Jedenfalls bei uns in Europa, denn was der Mensch hier mit normaler Nahrung aufnimmt, bedarf keiner pauschalen Ergänzung durch die Pharmaindustrie. Und genau das zeigt auch der Hersteller Pfizer an – jedenfalls indirekt.

Wir lesen, was die Protagonistin in einer Anzeige von Pfizer sagt, nämlich: „Für mich fast wie ein inneres Schutzschild.“ Und warum lächelt die Frau dabei? Sie sagt Lächerliches, nämlich dass es eben nur „fast“ ein „inneres Schutzschild“ ist. Und „fast“ bedeutet „beinahe“, was jeder, der beim Schießen fast in die Zwölf getroffen hat, bestätigen wird.

Spießer Alfons erinnert in diesem Zusammenhang an den berühmten Spruch aus dem Volksmund: „ein bisschen schwanger geht nicht“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Februar 2018

Chantal fragt Kevin, was er heute gemacht hat

Auf einem Plakat sehen wir Chantal. Das ist bekanntlich die große Schwester von Kevin. Und Chantal ist Technische Produktdesignerin und steht dort als Model für Das Handwerk. Neben ihr ein Miniaturauto in Gips oder sonstwas.

Chantal fragt den Betrachter im vertrauten Du-Ton: „Und? Was hast du heute gemacht?“ Und der Angesprochene antwortet in Gedanken: „Ich habe kranke Menschen gepflegt.“ Oder: „Ich habe schicke Dessous verkauft.“ Oder: „Ich habe Autos repariert.“ Oder: „Ich habe Blumensträuße gebunden.“ Oder: „Ich habe Kinder erzogen.“ Oder: „Ich habe leckere Mahlzeiten zubereitet.“ Oder: „Ich habe ein Haus verkauft.“ Oder…oder…oder…

Und dann geht der Passant wieder seines Weges und hat auch schon vergessen, was Chantal eigentlich von ihm gewollt hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Februar 2018

Bild am Sonntag: Werbung für das Böse. Oder: Warum man zu Aldi nicht mehr ohne einen Exorzisten gehen sollte!

Im Gebet der Christenheit, dem Vaterunser, heißt es: „…erlöse uns von dem Bösen“. Damit ist nicht das Böse gemeint, sondern der Böse, nämlich der Teufel. Und dieser ist der Inbegriff des Bösen.

Wer den Teufel als „gut“ empfindet, kommt aus einer anderen Glaubensrichtung, wo Teufelskult zum Programm gehört. In solcher Sekte liest man nicht die Bibel, sondern „6 neue BILD am Sonntag Thriller“, denn die sind nach Aussagen des Verlages „teuflisch gut!“

Die Teufels-Bücher von BamS gibt es nicht nur im Buchhandel, sondern sie sind auch erhältlich bei Aldi, und zwar im Norden genauso wie im Süden. Womit der Spießer zum Fazit kommt: Wer zu Aldi geht, sollte auf jeden Fall einen Exorzisten mitnehmen, denn dort ist es jetzt „höllisch heiß„.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Februar 2018

Echt fürs Klo: Toilettenreiniger von Moschino!

Die italienische Firma Moschine war dem Spießer bislang nur bekannt als Modemarke, die für Bekleidung, Accessoires und Düften für Damen und Herren stand, und zwar preislich ziemlich weit oben, wo das Taschengeld von Alfons nicht hinreicht.

Nun ist bei Moschino eine Diversifikation im Warensortiment erfolgt: Mit „Fresh“ präsentiert die Disignerfirma ein Produkt für die Toilette, und zwar einen Schaumreiniger – siehe die Abbildung!

Moschino „Fresh“, das Eau de Toilette,  gibt es in verschiedenen Ausführungen und Preisen – siehe Suchresultat bei Google! Die Preise beginnen demnach bei 24.95 € und enden bei 70,45 € – pro Sprühflasche und mit weitaus weniger Inhalt als bei den vergleichbaren Reinigern von Henkel und Procter & Gamble.

Ja, liebe Lesergemeinde, nun wissen Sie, wie die großen Ärsche Reichen dieser Welt ihr Klosett reinigen bzw. reinigen lassen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Februar 2018

Veltins: Wie frisches Obst aus der Dose

Werft doch mal einen Blick auf die nachstehende Veltins-Anzeige und denkt darüber nach, warum die Brauerei dafür Geld ausgegeben hat für die Gestaltung und Schaltung! In den Augen von Spießer Alfons ist diese Bieranzeige echt abgestanden und flüssiger als Wasser, nämlich überflüssig.

„Gebraut mit purer Leidenschaft“, steht in versalen Lettern oben drüber. Und unten drunter lesen wir: „Pure Leidenschaft. Frisches Veltins“.

Frisches Bier in der Flasche. Das ist wie frisches Obst in der Dose. Und was soll der Konsument mit dem Hinweis auf „pure Leidenschaft“ fühlen? Spießer Alfons fühlt, dass diese Werbung pure Leiden schafft. Weil die Annonce ohne Leidenschaft kreiert konstruiert worden ist.

Fazit: Diese Werbung ist keine Werbung sondern vermutlich das Werk eines Schulpraktikanten, der in der Werbeagentur gewerkelt hat. Und der selber lieber Cola trinkt. Und der Text stammt wahrscheinlich von einem Braumeister der Brauerei Veltins.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Februar 2018

Hollywood in deutschen Einkaufszentren

In Hollywood werden Kulissen für Filme errichtet. In Russland kennt man die berühmten Potemkinschen Dörfer. Und in der Wüste Sahara sieht man häufig eine Fata Morgana. Und in deutschen Einkaufszentren…?

In deutschen Einkaufszentren gibt es die vorgespiegelten Läden. Was meint: Die Läden stehen total leer, aber die Schaufensterscheiben und Eingangstür sind beklebt, und zwar mit einem plakatierten Ladeninhalt – wenn Ihr Euch bitte mal die beiden Bilder anschauen wollt, liebe Lesergemeinde!

Das ist eine echt coole Geschäftsidee! Denn nichts ist schlimmer in Einkaufszentren, als wenn dort Läden leerstehen. Und mit der Deko wird den Passanten ein Ladenbetrieb suggeriert, den sie im Vorbeigehen unterschwellig aufnehmen. Und mal ganz ehrlich: Sieht das nicht besser aus, als neutral verklebte Schaufensterscheiben…?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Februar 2018

Ein Anschlag von unterentwickelten Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von den Affen? Zugegeben, diese Frage ist nicht so ganz leicht zu beantworten. Umso sachdienlicher ist ein Plakatanschlag, den Spießer Alfons auf einem Hamburger U-Bahnhof gesehen hat – siehe die Abbildung!

Wir erkennen zweierlei: Der Affe beherrscht das Essen mit einer Gabel. Und der Mensch beherrscht keine Rechtschreibung.

Dieses Plakat wirbt für das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Und die Werbeagentur hat alles daran gesetzt, es dem Bahnfahrer so schwer wie möglich zu machen, die Botschaft aufzunehmen. Klar, warum einfach, wenn es auch kompliziert gehen kann?! Muss ja auch nicht gleich jeder sehen, um was es hier geht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Februar 2018