Schlagwort-Archiv: Spießer Alfons

„Sauvage“ von Dior: Der Duft gegen einsame Wölfe

Der Wolf ist wieder da. Will meinen, der Canis lupus ist auf dem Wege in die Dörfer und Städte der Menschen, wo seine domizilierten Artgenossen, die Hunde, schon vor Ewigkeiten gelandet sind. Und weil der Wolf seit Rotkäppchen und den sieben Geißlein bei uns Menschen den Ruf hat, ein gefährliches Raubtier zu sein, fürchten wir uns vor dem bösen Wolf.

Die Furcht vor dem Wolf ist ein willkommener Grund für Dior, die Bestie als Protagonisten in die Werbung zu platzieren – wenn Ihr Euch das Inserat bitte mal anschauen wollt, liebe Lesergemeinde!

Wer nun vermutet, dass Dior seine nächste Winterkollektion aus Wolfsfellen kreiert hat, der liegt falsch mit diesem Gedanken. Denn Dior wirbt hier nicht für Klamotten, sondern für „Sauvage“. Dieses ist ein maskulines Abwehrspray, das jede Frau in ihrem Dior-Täschchen bei sich tragen sollte für den Fall, dass sie wieder mal von einem einsamen Wolf bedrängt wird! In einem solchen Fall muss die Frau den Angreifer mit „Sauvage“ besprühen. Und weil „Sauvage“ vage an Sau erinnert, nimmt der peinlich davon berührte Typ sofort Reißaus.

Ja, so ist es. Jedenfalls nach der unmaßgeblichen Meinung des Spießers, der sich persönlich lieber mit „Bal D’Afrique“ von Byredo besprüht, weil das nicht so tierisch duftet wie der Wolf in der Werbung von Dior.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Mai 2018

Geberit: Ist hier womöglich ein Geschäft in die Hose gegangen?

Was gibt es für einen Grund, dass der Mensch sich ein Geberit Aquaclean-WC in sein stilles Örtchen montieren lassen soll? Der Textdichter des Herstellers weiß und verkündet es: „Manchmal ernte ich neidische Blicke. Für mein WC.“ – siehe die Anzeige!

Was will uns der Dichter damit sagen? Der Spießer versteht es so: Dieses Dusch-WC soll in der Gästetoilette zum Einsatz kommen und nicht im häuslichen Badezimmer, wo ja höchst selten Gäste ihren Geschäften nachgehen. Und wenn die Besucher ihr Gesäß geduscht haben, dann kommen sie aus dem Klo und werfen neidische Blicke auf die Gastgeberin. Manchmal zumindest. Und bei diesen Blicken des Neides erkennt die Gastgeberin, ob die Gäste ein kleines oder ein großes Geschäft gemacht haben.

Und wenn der Spießer der Protagonistin, die dort im Anzeigenbild auf ihrem imaginären Dusch-WC sitzt, ins Antlitz schaut, dann hat Alfons das Gefühl, dass bei der Lady etwas in die Hose gegangen ist – will meinen: Strumpfhose. Oder soll das ein weiblicher Gast sein mit neidischem Blick…?

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Mai 2018

Englischer Humor auf die Schuhspitze getrieben

Dass die Engländer einen skurrilen Humor haben, der nicht überall in Europa verstanden wird, haben die Briten nicht zuletzt  mit dem Brexit gezeigt. Und auch in ihrer Werbung liefern die Engländer häufig Kapriolen, die beispielsweise in Deutschland ziemliches Kopfschütteln verursachen.

Betrachtet bitte die nebenstehende Anzeige von Church’s, liebe Freunde der Werbung! Dieses sind „English shoes“, für die hier auf einer Doppelseite in einem Magazin geworben wird, das kein Gagazin ist. Und wenn Spießer Alfons die Werbebotschaft richtig verstanden hat, denn wollen die Werber mit ihrer Anzeige sagen, dass Church’s Shoes echt Spitze sind, weil eben durch diese Schuhe kein Wasser dringt, obwohl dabei kein Gore-Tex-Material verwendet wurde. Und deshalb können alle Engländer in diesen Schuhen getrost durchs Meer waten und den Fischen auf den Schwanz treten. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. April 2018

Seat Ibiza: „Ein Preis, alles drin“. Genauso wie bei Jägermeister

Es klingt gut und günstig, was wir dort in der Anzeige von Seat lesen, nämlich: „Ein Preis, alles drin: SEAT DriveEasy. Der Ibiza schon ab 199 € monatlich.“ Da denkt der potentielle Kunde doch sofort: Hier bekomme ich ein vorteilhaftes Angebot, oder…?

Nachdenken darf man über dieses Werbeversprechen allerdings nicht. Denn Spießer Alfons fragt Euch: Kennt Ihr ein anderes Auto, wo alles drin ist, das nicht zu einem Preis verkauft wird?

Und was ist, wenn wir nicht alles haben wollen, was drin ist im SEAT Ibiza – müssen wir dann trotzdem den einen Preis für alles bezahlen…?

Vergleichbar ist der SEAT Ibiza mit Jägermeister: Der hat ebenfalls zu einem Preis alles drin, nämlich 56 verschiedene Kräuter – weniger geht nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. März 2018

Spießer Alfons: Der vermutlich beste Kolumnist der Welt

Was, liebe Freunde der Werbung, hat Duplo gemeinsam mit Spilanthox therapy? Bevor Ihr jetzt  über dieser Rätselnuss brütet, knackt der Spießer sie für Euch: Duplo ist „die wahrscheinlich längste Praline der Welt“. Und Spilanthox therapy ist „die vielleicht erste natürliche Alternative zum Spritzen“ – siehe die nebensehende Anzeige!

Die Vokabeln „wahrscheinlich“ und „vielleicht“ deuten eine Möglichkeit an, stehen aber nicht für die absolute Wahrheit.

Mit solchen Aussagen in der Möglichkeitsform lässt sich prima Werbung treiben! Da kann vom „vielleicht weltbesten Auto“ die Rede sein oder vom „wahrscheinlich besten Smartphone“. Dabei wird dem potentiellen Käufer etwas Superlatives suggeriert, was nicht wahr sein muss. Und kein Wettbewerber kann dagegen juristisch vorgehen. Lustig, oder…?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. März 2018

Welches Auto lässt den Fahrer unbewegt stehen…?

Was ist das Wichtigste an einem Auto? Das Wichtigste ist, dass ein Auto uns bewegt. Ein Auto, das seine Insassen unbewegt lässt, ist entweder kaputt oder hat keinen Sprit im Tank. Und das Auto im Bilde ist ein Jaguar, der scheinbar mitten auf einer Straße parkt und offensichtlich durch die Polizei stillgelegt worden ist.

Wieso Spießer Alfons zu dieser Feststellung kommt, wollt Ihr wissen? Je nun: Beachtet bitte das Nummernschild! Glaubt jemand ernsthaft, dass man in Deutschland mit so einem Nummernschild an einem Kfz weit kommt…?

„Lässt niemanden unbewegt“, stimmt insofern, als dass der neue Jaguar E-Pace einen Ordnungshüter in Bewegung gesetzt hat.

Und nun stellt Euch mal vor, liebe Freunde der Werbung, Ihr geht in einen Automobilsalon von Jaguar und fragt den Verkäufer, was denn wohl das Besondere am Jaguar E-Pace ist. Und der Mann antwortet: „Lässt niemanden unbewegt.“ Frage: Würde dieses Argument Euch wirklich überzeugen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. März 2018

Pharmakomisches: Fast wie ein bisschen schwanger

Werbung für Nahrungsergänzungsmittel ist genauso unnötig wie das Schlucken von Nahrungsergänzungsmitteln. Jedenfalls bei uns in Europa, denn was der Mensch hier mit normaler Nahrung aufnimmt, bedarf keiner pauschalen Ergänzung durch die Pharmaindustrie. Und genau das zeigt auch der Hersteller Pfizer an – jedenfalls indirekt.

Wir lesen, was die Protagonistin in einer Anzeige von Pfizer sagt, nämlich: „Für mich fast wie ein inneres Schutzschild.“ Und warum lächelt die Frau dabei? Sie sagt Lächerliches, nämlich dass es eben nur „fast“ ein „inneres Schutzschild“ ist. Und „fast“ bedeutet „beinahe“, was jeder, der beim Schießen fast in die Zwölf getroffen hat, bestätigen wird.

Spießer Alfons erinnert in diesem Zusammenhang an den berühmten Spruch aus dem Volksmund: „ein bisschen schwanger geht nicht“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Februar 2018

Willst Du Gutschein gewinne?

Gestern hat Spießer Alfons noch mit seiner Tochter (8) das Schreiben eines Diktats für die Schule geübt. Und heute fragt der Spießer sich: Warum eigentlich? Wie die Kinder heute schreiben, ist doch morgen völlig egal, denn auch mit mangelhafter Rechtschreibung kann man in Deutschland echt Karriere machen. Wie zum Beispiel Björn Schmidt.

Nein, Alfons kennt Björn Schmidt nicht. Aber der hat ihm heute früh eine E-Mail geschickt. Und darum weiß der Empfänger, dass der Herr Schmidt bei IKEA als „Promotion Manager“ arbeitet, wo Sprache ein wichtiges Werkzeug für die Arbeit ist. Und er will dem Spießer einen Gutschein schicken, der Herr Schmidt, wenn Alfons das möchte. Und im vertraulichen Du-Ton schreibt der Mann: „Selbstverständlich, kannst Du den Gutschein nach eigenem Wunsch einsetzen.“ Und das nimmt Spießer Alfons dem Mann nicht ab.

Des Spießers Wunsch wäre nämlich, den Gutschein an der Kasse von IKEA gegen Bares zu tauschen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Januar 2018

Zielgruppen-Ansprache eines Zahnarztes in Hamburg

Die Hansestadt Hamburg hat verschiedene Stadtteile, die mehr oder weniger vornehm sind. Der Stadteil Ottensen gehört eher zu den vornehmen, wohingegen der Stadtteil Altona mit dem Vergnügungsviertel St. Pauli eher zu jenen Teilen der Stadt, wo einem Menschen auf dem Kiez schon mal die Fresse poliert werden kann.

Ein Zahnarzt in Ottensen jedoch droht, den Bürgern die Fresse zu polieren – wenn Ihr bitte mal auf das City-Light-Poster blicken wollt. Und eine unbekannte Hand hat dazu am Fuße den Hinweis „Labor“ geschrieben, offenbar als Hinweis dafür, dass er dort einschlägige Erfahrungen gemacht hat.

So sieht der Spießer das Poster als Warnhinweis auf die angegebene Praxis. Denn es ist durchaus ein Unterschied, ob ein Zahnarzt uns die Zähne polieren will oder die Fresse – wenn Ihr Euch bitte mal bei Eurer Krankenkasse danach erkundigen wollt, liebe Freunde der Werbung!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Januar 2018

Prada: Klamotten für die Mondlandschaft

Spießer Alfons weiß auch nicht, warum er beim Anblick einer Prada-Anzeige aus aktuellem Anlass an H & M denken muss. Vielleicht, weil hier wie dort ein Mensch von afrikanischer Herkunft abgebildet und dabei veralbert wird…?

Betrachtet bitte die Location, die Prada für das Tragen seiner Produkte empfiehlt, die man der Protagonistin angezogen hat! Ob das die typische Landestracht der dortigen Eingeborenen ist, weiß der Spießer nicht. Er weiß aber, dass jede Frau, die damit in Deutschland auf der Straße herumlaufen würde, die Blicke von Passanten auf sich ziehen wird, und zwar vielsagende Blicke.

Und Alfons, der modische Muffel, hatte gedacht, dass Prada gar keine Punk-Klamotten im Angebot hätte, die man vermutlich deshalb in einer Mondlandschaft präsentiert, wo kein Prada-Kunde wohl jemals hinkommen wird.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Januar 2018