Schlagwort-Archiv: schlechte Werbung

Geständnis eines Maklers: Ehrlich und grausam zugleich

Es gibt Untersuchungen, wonach Deutschlands Berufe nach ihrer Beliebtheit durch Beurteilung der Bürger gerangreiht werden. Der Beruf des Maklers kommt darin nicht vor, es sei denn, man schaut gaaanz weit nach unten, wo die Berufe mit dem geringsten Ansehen zu finden sind. Und dort ist dann auch der Makler zu entdecken.

Viele Menschen, die ihr Haus durch einen Makler verkaufen lassen wollen, haben Angst, dass sie dabei um Haus und Hof gebracht werden, was meint: den gesamten Besitz verlieren. Was ein Makler so aber niemals bestätigen würde – mit einer Ausnahme: Die norddeutsche Maklerfirma Engels & Völkers, spezialisiert auf höherwertige Immobilien, gesteht in ihrer Werbung:

„Wir bringen Sie um Haus und Hof“ – siehe die Abbildung der Annonce!

Diese Aussage muss Spießer Alfons loben und tadeln zugleich. Loben, weil dieser Makler ehrlich wirbt. Und tadeln, weil es nicht schön ist, wenn Menschen ihren gesamten Besitz durch einen Makler verlieren, der sich damit eine goldene Nase verdient. Denn Makler-Provisionen sind nicht dort zu finden, wo die Preise für Peanuts stehen. Weshalb es auch Maklerfirmen geben soll, die nicht neutral zwischen Verkäufer und Käufer vermitteln, sondern bei dem Geschäft zuerst an den eigenen Vorteil denken.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. September 2020

Weil Millionen Fliegen sich nicht irren können: Rewe bietet Scheiße in Saucen an

Spießer Alfons hat selber viele Jahre lang als Creative Director in der Werbung gearbeitet und dabei auch ungezählte Texte für Kampagnen geschrieben. Und er weiß natürlich auch, dass Werbetexter gern originell  fabulieren. Aber was der Spießer gerade bei Rewe gesehen hat, das hat ihn voll aus den Socken geholt und ihm den Appetit verdorben. Denn der Supermarkt bietet Scheiße als Saucen an – siehe Corpus Delicti links!

Der dazu abgebildete Scheißer, der offensichtlich gerade auf dem Lokus sitzt und sein Geschäft macht, der schaut aus, als hätte er schon reichlich Soßen konsumiert. Und er macht einen gepflegten Eindruck wie ein Penner in der Fußgängerzone am Hauptbahnhof. Ob dieser Protagonist mit seinem Testimonial wirklich ein Vorbild ist für die Konsumenten ist? Spießer Alfons wagt es sehr zu bezweifeln, Herr Filialleiter. Ergo: Echt Scheiße.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. August 2020

Dollerei: Bei Brillen.de müssen jüngere Kunden mehr zahlen. Und ältere Menschen werden noch doller diskriminiert.

Brillen.de ist ein Unternehmen, wo der Kunde sich seine Brille online aussuchen und hernach bei einem Optiker vor Ort anpassen lassen kann. Und Brillen.de hat eine Kampagne laufen unter der Schlagzeile “Je oller, desto doller”, was meint: Die Kunden bekommen beim Brillenkauf einen Rabatt nach ihrem Alter berechnet. Was bedeutet: Ein Kind von 8 Jahren bekommt 8 Prozent, ein Kunde von 80 Jahren bekommt 80 Prozent. Und genau das stimmt nicht.

Der Rabatt gilt maximal bis 70 Jahre. Wer also 80 Jahre und damit oller ist, bekommt keinen Altersrabatt von 80%t. Und 100jährige machen sich falsche Hoffnungen, wenn sie an eine Gratis-Brille bei Brillen.de denken.

Tipp von Spießer Alfons an alle Menschen, die eine Brille brauchen: Geht erst zu Brille.de, wenn Ihr 70 Jahre alt seid! Seid Ihr nämlich jünger, dann müsst Ihr dort mehr Geld bezahlen. Auch ist zu bedenken, dass das Angebot nur für die Gläser einer einzigen Marke gilt, sodass der Kunde keine Vergleichsmöglichkeiten mit anderen Produkten hat!

Der Spießer wollte mal sehen, welcher Optiker an seinem Wohnort ein Partner von Brillen.de ist. Also hat er seine Postleitzahl eingegeben und auf eine Antwort gehofft. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Juli 2020

Der Versuch einer Optiker-Kette, aus der Corona-Krise einen geschäftlichen Vorteil zu schlagen: pro optik ist garstig!

In der Zeit von Corona ist ein neuer Begriff entstanden, und zwar die „Alltagshelden“. Das sind Menschen, die sich in der Hochzeit der Krise durch ihre Arbeit besonders für ihre Mitmenschen eingesetzt haben, im Gesundheitsbereich genauso wie in der Sozialbetreuung und auch bei Verbrauchermärkten, wo es um die zuverlässige Grundversorgung der Bevölkerung ging.

Die Optiker-Kette pro optik verteilte soeben einen achtseitigen Flyer, auf dem geschrieben steht: „DankeAnAlleHelden“. Und der Werbetexter erklärt: „Wir von pro optik möchten allen Alltagshelden ‚Danke‘ sagen und eine 120 € Helden-VIP-Karte schenken! Jetzt sofort bei pro optik abholen!“

Wer das Werbeblättchen aufschlägt und weiterliest, der wird den Mund des Staunens nicht mehr zu bekommen: Es geht hier gar nicht um einen Dank für die sogenannten „Alltagshelden“, sondern jeder Konsument, der sich heldenhaft fühlt, soll bei dem Optiker einkaufen. Aber niemand erhält 120 Euro, die er sich mit seiner „VIP-Karte“ bei pro optik als Geschenk abholen kann, sondern er bekommt das Geld nur als Preisnachlass, wenn er dort eine Brille mit Markengläsern kauft. Eine ziemlich billige Luftnummer, die hier abgezogen wird.

Bei pro optik sollen Brillenträger hinters Licht geführt werden. Wer dagegen gesunde Augen hat und keine Brille benötigt, der muss sich von pro optik nicht auf den Arm nehmen lassen, sondern kann ohne „VIP-Karte“ heldenhaft an dem Brillenladen vorbeigehen!

Fazit: Diese Werbung ist nicht nur suspekt, sie ist einfach garstig gegenüber den wahren Alltagshelden während der Corona-Pandemie. Und eine Verarschung von Kunden, die wirklich auf diesen Blödsinn reinfallen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Juli 2020

Mit läufiger Werbung auf den Hund gekommen: RWE

Das legendärste Auto, das jemals in Deutschland gebaut worden ist, das war der „Käfer“ von Volkswagen. Auch die Werbung dafür ist in den 60er Jahren zur Legende geworden: „Er läuft und läuft und läuft…“

Und nun läuft die Werbung weiter. Beim Stromversorgern RWE, wo der Strom läuft „und läuft und läuft und läuft“. Darunter erkennen wir eine Hündin, die offensichtlich in die Windkraft gekommen ist und nicht gegen den Strom läuft. Vermutlich, weil sie nicht läufig ist.

Wie schrieb doch dermaleinst der berühmte Dichter Nebel in seinem Werk mit dem Titel: „Beiläufigkeiten“? Er schrieb: „Mit Plagiaten kommt der Werber läufig auf den Hund.“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Juni 2020

Lucky Strike: Indirekte Aufforderung zum Suizid

Ein City-Light-Poster von Lucky Strike. Wir sehen die Zigarettenpackung und lesen: „Nehmen. Den falschen Zug. Mit Absicht… #einfachmalmachen# Rauchen kann tödlich sein“ – siehe die Abbildung! Was wil uns der Textdichter damit sagen?

Spießer Alfons versteht die Botschaft wie folgt: Wir sollen nicht mit dem richtigen Zug fahren, sondern den falschen Zug nehmen. Und was ist der falsche Zug? Das ist natürlich ein Zug aus der Zigarette, den wir mit Absicht nehmen sollen. Und weil Rauchen tödlich sein kann, könnte man bei dieser Reklame von einer Aufforderung zum Suizid sprechen. Ergo: Gehen wir lieber zum Bahnhof und nehmen den richtigen Zug!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Oktober 2019

„Bei jedem Wetter“: Eine Jacke für das ganze Jahr?

Im Werbebilde sehen wir eine Dame mit einer Damenjacke von Schöffel. Dazu legt der Textdichter der Protagonistin die Worte in den Mund: „Ich bin raus“, aber jeder sieht: Sie ist gar nicht raus, sondern sie ist drin, nämlich in der Schöffel-Jacke. Und dann ist dort die Headline und also lautend: „Garantiert trocken und flexibel. Bei jedem Wetter!“ Und darüber hat der spießige Anzeigenleser nachgedacht.

Wie kann der Mensch in dieser Jacke bei jedem Wetter trocken sein? Wie gesagt: jedem Wetter!

Stellt Euch vor, Ihr selber seid drin in dieser Jacke. Und das Wetter ist schön. 40 Grad im Schatten. Und der Textdichter garantiert Euch im Namen des Jackenfabrikanten: Ihr werdet darinnen trocken sein, was meint: Kein Schweiß wird Euch nass machen. Was vermutlich an der angepriesenen „Unterarmbelüftung“ liegt, die trockene Achseln macht.

Die Wahrheit: Die Jacke ist nicht nur garantiert trocken, sondern auch garantiert „flexibel“. Was meint: Die Schöffel-Kundin kann ihre Jacke ausziehen – siehe Darstellung in der Anzeige unten! Und bei Regen trägt sie dann einen Ostfriesen-Nerz, der sie garantiert trocken hält.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. November 2017

Hat jemand von Euch schon mal Fuchs in Bolognese gegessen?

Fuchs macht Gewürze. Und was macht die Werbeagentur von Fuchs? Sie macht Anti-Werbung für ihren Auftraggeber. Und das passiert wie folgt:

Der Textdichter erklärt, dass man Bolognese nur 1000 mal in seinem Leben kocht. Von diesen 1000 mal sind 999 mal allerdings nur unzureichend, weil man erst beim 1000. Mal seine eigene Sauce kreiert hat. Und weil das 1000. Mal das letzte Mahl ist, bei dem offenbar Paprika edelsüß von Fuchs seine Verwendung gefunden hat, ist danach dann Schluss mit Fuchs, weil es ein 1001. Mal Bolognese angeblich nicht mehr geben soll.

Oder hat Spießer Alfons die Werbebotschaft vielleicht in den falschen Hals bekommen…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. November 2017

Warum der Fleurop-Texter keine Blumen verdient

Es gibt Aussagen in der Werbung, die sind so überzeugend wie ein Korken bei Diarrhö. So sah der Spießer eine Headline von Fleurop, die da lautet: „Jeder verdient Blumen!“ Damit hat der Textdichter sich selber übertroffen, wofür er allerdings keine Blumen verdient.

„Jeder verdient Blumen!“...? Wenn Spießer Alfons darüber nachdenkt, dann fallen ihm sofort ein Dutzend Leute ein, die keine Blumen verdienen. Donald Trump zum Beispiel. Und Recep Tayyip Erdoğan. Und Kim Jong-un. Und Wladimir Wladimirowitsch Putin. Und Baschar al-Assad. UndAlexander Grigorjewitsch Lukaschenko. Und Robert Mugabe. Und Omar Hassan al-Baschir. Und Islam Karimow. Und König Mswati III. Und ‎Beate Zschäpe. Und Harvey Weinstein und wie sie sonst noch alle heißen, die mehr oder weniger prominent sind.

Diese Menschen verdienen keine Blumen. Und wenn Ihr mal an Euren persönlichen Umkreis denkt, liebe Leser, dann werden Euch ebenfalls Menschen einfallen, die keine Blumen verdienen. Höchstens Eisblumen. Aber die kann man leider nicht mit Fleurop verschicken.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. November 2017

Rubbeln im Restaurant Nordsee = Fischen im Trüben

In den Restaurants und Läden von Nordsee herrscht zur Zeit „Der große NORDSEE Rubbel-Sommer“, wo es 3. Mini Cooper zu gewinnen gibt und – jetzt halten Sie sich bitte fest: „16 Mio Gewinne & Sofort-Vorteile“. Spießer Alfons hat drei dieser Rubbel-Lose bei seinem Einkauf bekommen und nach dem Rubbeln festgestellt: Her wird im Trüben gefischt!

„16 Mio“, das sind nicht etwa 16 Tausend, sondern es sind 16 Millionen Gewinne und Vorteile, die hier versprochen werden. In Buchstaben: Sechzehn Millionen! Und als der Spießer gerubbelt und gelesen hatte, was er dort gewonnen hat, wusste er nicht, ob er lachen oder weinen sollte: „2 Seelachs-Ei-Baguettes für 4,49 statt 5,98“ und: „Thunfisch-Brot jetzt nur 2,99 statt 3,99“ und: „2 Alaska-Seelachsfilets zum Preis von einem“.

Na toll. Da muss Spießer Alfons dann dreimal in ein Nordsee-Restaurant gehen und zahlen, um seinen „Gewinn“ zu bekommen, der kein Gewinn, sondern lediglich ein Preisnachlass ist, den man anderswo alle naslang bekommt, ohne dass man dafür rubbeln muss.

Frage: Warum bloß 16 Mio, warum nicht gleich 100 Mio…?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. August 2017