Gerade bekam der Spießer eine E-Mail von McDonald’s mit der Mitteilung: „Gewinne eine Gold Card“. Und das Besondere an dieser Gold Card, die sechs Monate lang gültig ist: „Mit ihr bekommst du 6 Monate lang täglich ein McMenü gratis.„
Man stelle sich mal vor: 6 Monate lang – also rund 180 Tage – zu McDonald gehen, um dort zu essen! Wohlgemerkt: täglich! Wer das tatsächlich 6 Monate lang durchhält, für den dürfte McDonald’s danach erst mal gegessen sein.
Ein Plakat ist ein Werbemittel, das der Mensch im Vorbeigehen oder Vorbeifahren sieht. Die Botschaft darauf muss also kurz und knackig sein, um verstanden zu werden und zu wirken. So, wie wir es erkennen auf dem Plakat von McDonald’s, wenn man dort auf dem Bahnsteig mit dem Zug vorbeifährt und die Werbebotschaft liest: „Selbstbefriedigung macht blind.“
Als der Spießer das gelesen hatte, das sagte er sich: „Kein Wunder, dass die Burger bei McDonald’s auf dem Tablett nie so attraktiv und lecker aussehen wie in der Werbung abgebildet: Die Griller sind offensichtlich alle blind!“ Und die Werber auch.
Warum fällt es dem Vater einer siebenjährigen Tochter eigentlich so schwer, hin und wieder mal „nein“ zu seinem Kinde zu sagen? Zum Beispiel, wenn die junge Dame bei der Autofahrt die Filiale von McDonald’s sieht und ruft: „Au ja, Papa – wir gehen zu McDonald’s!“ Gestern ist es wieder mal passiert, und Vater und Tochter sind bei McDonald’s eingekehrt. Leider.
Im Werbebild hatte der spießige Vater einen „Big Rösti“ gesehen, wenn Ihr Euch das Ding auf dem nebenstehenden Foto (oben) bitte mal anschauen wollt! Und was Alfons dann in seiner Pappschachtel fand, das erkennt Ihr an der Abbildung darunter. Hierbei ist deutlich zu erkennen, wie die Werber getrickst haben: Auf dem Werbefoto ragt das Innere des Brötchens deutlich erkennbar über den Rand hinaus!
Und die Wahrheit ist ebenfalls erkennbar: Das Produkt, welches McDonald’s in seiner Werbung als „Big Rösti“ anbietet, das hat mit dem Ding in der Pappe absolut keine Ähnlichkeit. Ja, der Spießer würde hier sogar von Betrug am Kunden reden. Weiterlesen →
Heute hat der spießige Vater seine Familie zum Mittagessen eingeladen, ist mit Frau und Kind zu einem amerikanischen Gourmet-Tempel gefahren. Genauer: zu McDonald’s. Denn Alfons hatte in seiner Tasche noch drei Gutscheine aus dem Monopoli-Spiel, für die er wahlweise Eis, Pommes oder Cappuccino bekommen sollte. War aber nix.
Der Grund: Spießer Alfons hatte mal wieder nicht das Kleingedruckte in der Werbung gelesen. Denn: „Einlösbar bis 18. 01. 2017“ steht auf den Gutscheinen gedruckt. Und heute ist der 19. 01. 2017. Die Beschränkung ist ziemlich albern, denn die „Gewinne“ darüber – siehe Abbildungen! – kann man bis zum Sommer dieses Jahres einlösen.
Gewinne, die zu Nieten wurden
Und weil der Spießer sich über McDonald’s geärgert hat, erzählt er Euch, was er dort auf der Toilette als Fake-News gehört hat: Im kommenden Jahr sollen im Dschungel-Camp von RTL die Prüfungen härter werden: Statt Känguru-Penis, Rattenschwänze und Kakerlaken müssen die Kandidaten einen Big Mac essen, jawohl! Das wird umso schwieriger, weil man nicht reinbeißen darf, sondern man muss das Ding in einem Stück in den Mund stopfen und in 30 Sekunden gegessen haben.
Spießer Alfons hat das heute bei McDoof schon mal probiert und muss sagen: Man is(s)t dabei ziemlich sprachlos.
Werbung und Redaktion stehen eng nebeneinander. Wobei die Redaktion nach dem Willen der Werbungtreibenden den Appetit des Lesers auf die Werbung anregen soll. Was bedeutet: Wenn ein Klamottenhersteller mit seiner Anzeige im Modeteil einer Frauenzeitschrift steht, dann ist er dort platziert, wo das Interesse der Leserin an Mode von vornherein vorhanden ist. Somit liefert die Redaktion das Umfeld für Werbung, quasi den Rahmen für die Werbung, bzw. die Rahmenbedingungen für die Werbewirkung.
Werbung und Redaktion sollten sich möglichst nicht beißen. Was der Spießer damit meint, erklärt er euch im folgenden: Exempel: In einer Zeitschrift steht ein kritischer Bericht über verunreinigtes Hackfleisch, wo tote Maden in einer Bulette abgebildet sind. Und wenn daneben eine Big Mac-Anzeige von McDonald’s stehen würde, dann wäre der Werbewert naturgemäß eingeschränkt, denn nicht wenige Leser würden beim Anblick des Hamburgers an tote Maden denken – möglicherweise auch nur unterschwellig.
Aus diesem Grunde kann Spießer Alfons es sich nicht vorstellen, dass McDonald’s in der Fernsehserie „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ werben würde, denn der gedankliche Transfer von Maden, Kakerlaken und Känguruh-Hoden auf den Hamburger ist nicht von der Hand zu weisen. Jedenfalls nicht bei Spießer Alfons, der es für ein Gerücht hält, dass McDonald’s seinem Spitznamen alle Ehre macht und tatsächlich Werbung im Dschungel-Camptreibt, wo der Fraß echt zum Kotzen ist.
Allerdings: Die Hardcore-Zuschauer dieser TV-Sendung schrecken vor nichts zurück. Möglicherweise werden sie deshalb gleich nach dem Dschungel-Camp ins nächste Camp von McDonald’s eilen und sich freuen, dass sie kein Ungeziefer runterwürgen müssen wie die Kandidaten in der RTL-Kantine im Dschungel.