Schlagwort-Archiv: dumme Werbung

toom-Baumarkt: Ehrerbietung fürs Zusammenschrauben

Was der Baumarkt Hornbach mit seiner Werbung mal begonnen hat, wird von anderen Baumärkten fortgesetzt, nämlich den Kunden als Hero darzustellen, weil er alles selber macht, was dazu geführt hat, dass der Heimwerker sich ein Schloss im Mond baut, um es mal überspitzt zu sagen.

Zuerst einmal ein Zitat aus Wikipedia und zum Stichtwort „Respekt“ und also lautend: Respekt … bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.“

Und nun betrachtet bitte mal das Plakat von toom – siehe die Abbildung! Hier wird dem „Garten-Genießer“ ein Respekt gezeugt nach dem Slogan: „Respekt, wer’s selber macht“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Mai 2017

Michelin: Mehr Profil am Lenkrad, sicherer Griff beim Lenken

Eine echte Innovation fürs Auto kommt von Michelin. Es ist dieses der „Michelin Pilot Sport4 S“, der beim Autofahrer für eine „echte Leidenschaft“ sorgt, die ein „außergewöhnliches Fahrerlebnis“ mit sich bringt – siehe die Abbildung!

Und wie funktioniert das? Wir erkennen, dass der „Pilot Sport“ um das Lenkrad montiert wird. Somit hat der Fahrer das Steuer besser im Griff als bei Lenkrädern, die kein Griffprofil haben, sodass die Hand des Fahrers öfter abrutscht und womöglich auf dem Oberschenkel der Beifahrerin landet.

Apropos der angezeigten „Leidenschaft“: Wir wissen ja alle, was „Leidenschaft“ bedeutet. Wer es nicht weiß, erfährt es hier: Leidenschaft ist eine Eigenschaft, die Leiden schafft. Und dazu gehört auch die Leidenschaft, mit der die Werber diese Michelin-Annonce geschaffen haben: Von der Headline bis zur Abbildung: Viel Leiden, wenig Freuden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Mai 2017

Muss man ein ernstes Thema in der Werbung unbedingt mit doppeldeutigem Witz umschreiben?!

Wie das Elfenbein des Elefanten, so wird auch das Horn des Nashorns von Wilderern und Schmugglerbanden zu Geld gemacht. Zu sehr viel Geld, denn für ein Kilo Nashorn-Horn werden in Asien bis zu 50.000 US-Dollar gezahlt, was dem Preis von Heroin entspricht.

Die “Welt“ schreibt online: „Zermahlenes Nashorn-Horn gilt als Wundermittel, das angeblich eine fiebersenkende, entgiftende und krampflösende Wirkung hat. Es soll Kater und Kopfschmerzen lindern, bei Schlaganfällen und Epilepsie helfen und sogar Krebs heilen können. In Vietnam hat sich Nashornpulver zu einem Statussymbol entwickelt. Es gilt als Zeichen des Wohlstands und eines modernen Lebensstils, auf einer Party oder nach einem üppigen Essen frisch geriebenes Nashornpulver zu reichen, das mit Wasser vermischt als trübe Brühe getrunken wird.“

Und dafür werden Nashörner von skrupellosen Menschen gnadenlos umgebracht. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Mai 2017

Katzen-Content: Wo das Menschenleben für die Katz‘ ist

Was uns Menschen von den Tieren unterscheidet: Der Mensch isst vom Teller, das Tier frisst aus dem Napf. In der Werbung sieht das freilich anders aus: Da futtern die Menschen ihr Fastfood aus einer Pappbox. Und die Katzen speisen Meeresfrüchte & Hühnchen vom Teller – sogar mit Unterteller! Und der Spießer bekommt beim Betrachten akuten Brechreiz, obwohl er selber ein Tierfreund ist. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Mai 2017

Hamburger Abendblatt: Den Beweis für eine Behauptung von Tatsachen will man nachliefern – irgendwann später ;–)

aus: Hamburger Abendblatt

Wer in seiner Werbung eine Tatsachenbehauptung über sein Produkt abgibt, der muss das auch belegen in der Werbung. Was meint: Sagt eine Zeitung zum Beispiel in einer Anzeige für Inserenten, dass man 952.000 Leser/User hat und dahinter ein * setzt, dann sucht der Leser natürlich das Sternchen in der Fußnote, um die Quelle für die Zahl zu erfahren.

Und nun schaut auch bitte mal das Inserat vom Hamburger Abendblatt an! Dort ist von „95200 Leser/Uster*“ die Rede in der Headline; und als Auflösung hinter dem Sternchen am Fuße steht: „Quellenangabe folgt“ – ha! ha! ha! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Mai 2017

Wo sind die besten Kumpel, wenn man sie mal braucht!?

Ist von einem Buddy die Rede, so versteht man darunter einen Kumpel. In der Anzeige von Picard steht „Best Buddies?“, also beste Kumpel, versehen mit einem Fragezeichen. Was will uns der Texter damit sagen…?

Im Bilde sehen wir eine Aktentasche. Die steht auf einem Kleinwagen vor den Augen eines Mannes, der so tut, als würde er das Auto im Gehen lenken. Und am Heck des Wagens stehen zwei junge Frauen, die lachend ihre Zähne zeigen und die Hände ans Automobil legen.

„Best Buddies?“ Wo sind sie, die besten Kumpel? Und: Was will das Trio mit Kleinwagen und der Aktentasche…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. April 2017

Was ist bei diesem Mann beinahe ins Auge gegangen…?

Bei einem Mann, dessen Kopf wir auf einem Plakat sehen mit der Überschrift „Wanted“, handelt es sich in aller Regel um einen steckbrieflich gesuchten Mann. Im vorliegenden Fall wird einer gesucht für „The new fragrance“ von Azzaro. Und die Flasche soll an die Trommel eines Revolvers denken lassen.

Was in der Anzeige aber ins Auge fällt, das ist das kleine Pflaster auf der rechten Augenbraue des Protagonisten. Dieses Pflaster wirft Fragen auf. Zum Beispiel nach dem Warum: Hat sich der Mann vielleicht verletzt beim Zupfen seiner Augenbrauen? Oder ist ihm beim Shooting vor lauter Müdigkeit ein Auge zugefallen, sodass die Maskenbildnerin ihm mit dem Pflaster einfach das Lid festgeklebt hat? Oder soll es sich hier bloß um ein Schönheitspflaster handeln…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. April 2017

Zu Ostern: Werbegag mit dem christlichen Glauben

Der Spießer sah auf Bahnsteig seiner Heimatstadt ein Plakat von fritz-kola. Dieses Plakat hat einen schwarzen Fond, was zur Folge hat: Der Betrachter, der davor steht und fotografiert, hat hernach nicht nur den Bahnhof mit im Bild, sondern er sieht sich auch selbst neben dem Produkt als Spiegelbild. Und wenn Alfons der Gestalter dieses Plakates wäre, dann würde er glattweg behaupten: „Genau so ist es auch gewollt: Der Konsument gehört direkt zum Produkt!“

Aber es ist nicht das Bild, was Alfons aufspießt, sondern der Text. Wir lesen: „hilft jeden Montag bei der auferstehung“. Dieser Text wird vielen Menschen merkwürdig erscheinen. Zum einen wegen der mangelhaften Rechtschreibung, zum anderen wegen der Wortwahl. Denn dort steht nicht: „Hilft jeden Montag beim Aufstehen“, sondern dort steht „auferstehung“, was „Auferstehung meint.“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. April 2017

Punkte gibt es nicht nur in Flensburg, sondern auch bei Shell – wenn man Glück hat!

Spießer Alfons ist nicht nur Autofahrer, sondern auch Kunde bei Shell. Zum einen, weil er dort eine Kundenkarte hat, zum anderen, weil man damit Punkte sammeln kann, die er an einen Freund weitergibt, der die sammelt, um beim Formel-1-Spektakel als Zuschauer in die Boxengasse zu kommen. Und gerade fährt Shell eine Werbeaktion: „50 Extra-Punkte wenn Sie im Zeitraum vom 27.03.2017 bis 23-04.2017 mind. 70 Liter Shell Kraftstoff tanken.“ Also fuhr Alfons an die Shell-Tanke und tankte Shell, um 50 Punkte extra zu bekommen.

An der Kasse überreichte der Spießer das abgebildete Kärtchen. Der Kassenwart sah und guckte auf die Tankanzeige. Dann gab er dem Kunden das Kärtchen zurück und erklärte: „Sie haben leider keine 70 Liter getankt, sondern nur 51,46 Liter!“

„Hä…?“ machte der Spießer und fragte: „Wie soll ich denn 70 Liter tanken, wenn mein Tank die gar nicht aufnehmen kann, selbst, wenn er total leer gewesen wäre?“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. April 2017

Ein Verhütungsmittel das „hochwertig“ ist: West

Um die Geburt eines Kindes zu vermeiden, gibt es diverse Empfängnismethoden, von der Enthaltsamkeit bis zum Schwangerschaftsabbruch. Dazwischen liegen die Produkte, die man in der Apotheke kaufen kann, von der Antibabypille bis zur Spirale, vom Femi- bis zum Kondom. Und dann gibt es auch ein Mittel, das die Fruchtbarkeit mindert: Zigaretten.

Empfängnisverhütung mit Hilfe von Tabak

Spießer Alfons sah einen Anschlag auf das Leben von Menschen, und zwar ein Plakat von West. Am Fuße steht dort klein vermerkt, dass Rauchen tödlich ist. Groß auf der Packung dagegen wird plakativ darauf hingewiesen: „Rauchen mindert Ihr Fruchtbarkeit“. Was sowohl für Frauen als auch für Männer gilt. Und aus der Zigarettenasche wurde ein Embryo im Aschenbecher geformt. Was natürlich keine kreative Idee der Werbegestalter ist, sondern eine Pflichtdarstellung.

Und wes schreibt der Textdichter von West dazu? Er schreibt: „Hochwertig. Günstig. West.“ Und empfiehlt: „say Hi!“

Und was bedeutet dieses „Hi“, dass der Konsument sagen soll…? Spießer Alfons erklärt es Euch, liebe Raucher: Hi ist nicht nur die Abkürzung von „Herzinfarkt“, sondern steht auch für „Hiob“, einem Buch der Bibel. Und eine Hiobsbotschaft ist eine Unglücksbotschaft, eine Schreckensnachricht. Wo wir eine solche finden? Klar doch, in der Wild-West-Werbung.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. März 2017