Schlagwort-Archiv: dumme Werbung

Anschlag auf ahnungsose Bürger mit tödlichen Folgen

Spießer Alfons hat nichts gegen Menschen, die Zigaretten rauchen, so lange sie damit keine Mitmenschen belästigen. Alfons hat auch nichts gegen Menschen, die Zigaretten verkaufen, denn das ist legal. Der Spießer hat aber etwas gegen Werbung für Zigaretten, wenn diese verboten oder einfach nur dämlich ist. 

Werbung für Zigaretten ist heute nur noch auf Plakaten erlaubt und in einschlägigen Fachzeitschriften der Tabakindustrie. Und der Anschlag auf auf Bürger durch Davidoff auf City-Light-Postern ist zwar erlaubt, verstößt aber gegen Sinn und Verstand – wenn Ihr bitte mal einen Seitenblick auf die nebenstehende Abbildung werfen wollt!

Wir sehen eine Zigarettenpackung, die so drapiert ist, dass man das warnende Bild darauf nicht erkennt. Und der Hinweis „Rauchen ist tödlich“ steht zwar am Fuße, aber sehr dezent. Dafür ist die Überschrift deutlich zu lesen und also lautend: „Neue Inspiration“.

Spießer Alfons stand vor der Plakatsäule und hat sich gefragt: Was will uns der Textdichter damit sagen? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Juni 2019

„Ohne für alle“: Warum ein Phamakonzern seine Reklame echt für den Arsch gemacht hat

Der Pharmakonzern Sanofi wirbt in einem Fachblatt für sein Lokalanästhesiemittel „Ultracain D ohne Adrenalin“. Dieses P®odukt verwenden Zahnärzte bei der Behandlung, um den Schmerz ihrer Patienten auszuschalten. Und der Textdichter aus der Werbeagentur fordert: „Machen Sie sich frei von allem, was Sie nicht brauchen.“ Womit offenbar Adrenalin gemeint ist genauso wie der Schmerz von Patienten, den der Zahnarzt bei der Behandlung nicht braucht.

Das aber hat der Artdirektor offensichtlich total missverstanden. Als er las, dass sich dort jemand freimachen sollte, hat er sofort an Männer und Frauen gedacht, die sich von ihren Klamotten befreien sollen, wenn sie zum Zahnarzt gehen. Und solch nackte Patienten hat er dann gesucht und gefunden – siehe das Werbefoto!

Wir sehen dort eine Reihe von Risikopatienten, die sich auf dem Weg zum Zahnarzt bei den Händen nehmen und jubilierend ihre Arme hochreißen nach der alten Werberegel: Sex sells. Und der Kunde der Agentur kam, sah und kriegte das, was er wollte.

Eines jedoch versteht der Spießer nicht und stellt deshalb die Frage: Warum werden die Protagonisten, die dort quasi ihr Testimonial abgeben, nur von rückwärts gezeigt? Haben die Damen und Herren sich vielleicht geschämt, weil sie sich bis auf die Haut frei gemacht haben von allem, was sie beim Zahnarzt nicht brauchen…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Mai 2019

Thomy: Vorfreude auf Feste mit Senf und Mayonnaise feiern!

Toll, toller, Tollhaus! Und im Tollhaus soll ein Fest gefeiert werden. Mit Senf und Mayonnaise. Natürlich von Thomy, „den Klassikern“ – wenn Ihr Euch bitte mal die nachstehende Anzeige anschauen wollt, liebe Lesergemeinde!

Wir sollen also „die Feste feiern, bevor sie kommen“. Zum Beispiel das Weihnachtsfest, das bald kommt. Das sollen wir jetzt schon feiern. Mit Senf und Mayo.

Als anerkannter Helfershelfer bei der Befolgung von Werbebotschaften hat Spießer Alfons Euch gleich ein Rezept herausgesucht, und zwar für Senf-Mayonnaise. Guten Appetit und schöne Festtage, bevor sie kommen! Wie zum Beispiel auch das Osterfest. Und genauso das Fest Eurer Goldenen Hochzeit, zumal Ihr das möglicherweise gar nicht mehr live miterleben werdet.

Aber wie sagte doch schon der berühmte Dichter Nebel? Er sagte: „Man muss die Feste feiern, wie es den Werbern einfällt. Und deren Einfältigkeit ist nahezu unbegrenzt!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. November 2018

Mode von Chanel: Zeitlos wie die Armbanduhr

Wenn Armbanduhren in den Bildern der Werbung gezeigt werden, dann stehen die Zeiger immer auf kurz nach 10 Uhr, bzw. 22 Uhr. Was natürlich bedeutet, dass die Fotografen beim Shooting immer zu dieser Zeit auf den Auslöser ihrer Kamera gedrückt haben. 😉

Und denn sehen wir im Bilde eine Armbanduhr von Chanel. Und daneben eine junge Frau, die kein Kostüm von Coco trägt, sondern ein Kampf-Outfit. Und gegen wen oder was kämpft die  Frau? Vielleicht gegen die Zeit…?

Richtig ist, dass sie mit der Faust auf ihre Armbanduhr geschlagen hat. Und diese Uhr zeigt nun an, dass es ein Problem gibt. Denn die Zeit ist weder kurz nach 10 bzw. kurz nach 22 Uhr, sondern der kleine Zeiger steht auf der 3 bzw. 15. Und der große Zeiger steht auf der 6 bzw. 30 – siehe die Abbildung! Und welche Zeit das ist, wird dem Betrachter klar:

Zeit für Reparaturwerkstatt eines Uhrmachers.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. November 2018

Hanse Merkur: Das Gleichnis vom Kunden, der im Regen steht

Um potentiellen Kunden den Benefit eines Produktes oder einer Dienstleistung deutlich vor Augen zu führen, bedienen die Werber sich häufig einer Metapher. So auch bei zwei Versicherungen, nämlich Hanse Merkur und Itzehoer. Und in beiden Fällen geht die Botschaft total neben das Ziel der beabsichtigten Kommunikation.

Die Hanse Merkur zeigt in ihrem TV-Spot ein Gleichnis, und zwar einen Pflastermaler, der mit Kreide ein buntes Bild auf das Straßenpflaster gemalt hat. Und dann beginnt es zu regnen. Daraufhin kommen viele Passanten und halten gemeinsam ihre Schirme über das Gemälde. Und der Textdichter lässt dazu sprechen: „Hand in Hand klappt das. Und so versichern wir auch.“

Darüber darf der Fernsehzuschauer aber nicht nachdenken! Tut er es nämlich, dann fragt er sich: „Und wo bleibt das Regenwasser, das dort Hand in Hand von den vielen Schirmen fließt…?“

Mit anderen Worten gesagt: Die Hanse Merkur Versicherung lässt ihre Kunden im Regen stehen, weil es dort Hand in Hand offensichtlich nicht klappt. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. November 2018

Kamele sollen ihr tödliches Ding machen

Schräg gegenüber vom Laden eines Bestatters sah Spießer Alfons in seiner Heimatstadt ein Plakat. Und der Tiefbauunternehmer freut sich vermutlich wie Bolle über dieses City-Light-Poster, nämlich das Plakat von „Camel“. Denn für ihn ist das kostenlose Akquise für sein Business.

Wir sehen dort einen potentiellen Kunden des Bestatters nämlich einen Raucher, der so dämlich ist, der Aufforderung des Zigarettenherstellers zu folgen: „Do your Thing“.

Klar, dass nur Kamele ihr Ding machen und zur „Camel“ greifen, denn sie haben nicht den Hinweis am Fuße des Plakates begriffen – siehe die Abbildung! Aber Raucher lieben es nun mal, Russisch Roulette aus der Zigarettenpackung zu spielen.

Werbung für Zigaretten ist Beihilfe zum Suizid. Und ganz besonders dann, wenn die Werbesprüche so dämlich sind wie „Do your Thing“.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Oktober 2018

Telekom: „Macht Euch frei nur für kurze Zeit“!

Ein Mitglied aus der spießigen Lesergemeinde, nämlich der Matthias, fand eine Werbung Reklame der Telekom in seinem Briefkasten. Wir sehen dort ein junges Paar beim gemeinsamen Striptease im Freien und bekommen dazu die Auffordung: „Macht euch frei 1 MagentaEINS“ – siehe die Abbildung!

Matthias schreibt dazu: „In einer Klassenarbeit zum Werbefachwirt hätte diese Telekomanzeige bestimmt eine glatte MagentaEINS bekommen:
– Macht euch frei! Von was genau? Immerhin haben beide noch etwas an!
– Seid so frei und badet auch mal in Unterwäsche wie die Dame?!?
– Was hat das Bild überhaupt mit einem Telefontarif zu tun?!?
– Nur für kurze Zeit? Bis die Sonne untergeht, das Wasser kalt oder der Sommer vorbei ist…?“

 Alfons hat die Anzeige spießig analysiert. Resultat: Wer jetzt zu MagentaEINS wechselt, der muss sich frei machen, was meint: Der Tarif der Telekom sorgt dafür, dass die Kunden ihr letztes Hemd hergeben müssen. Und weil das im Winter sehr kühl werden könnte, ist die Telekom so gnädig und lässt neue Kunden erst einmal 3 Monate lang kostenlos mobil surfen, bevor sie sich frei machen von ihrem Geld.

Der Tipp des Spießers: Wer zu MagentaEINS wechseln möchte, der sollte das nicht unbedingt jetzt tun, denn in 3 Monaten ist es draußen vermutlich viel zu kalt, um sich frei zu machen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Oktober 2018

Ist der Slip von Schiesser vielleicht nicht perfekt…?

In der „Glamour Shopping-Week“ hat Schiesser den perfekten Begleiter angeboten. Und wer sich die Anzeige mit der jungen Dame in Dessous anschaut, der wird sich fragen: Wer ist „der perfekte Begleiter“, der mit „20% Rabatt + Gratisversand“ zu haben ist…?

„Er ist immer hautnah dabei, er gibt uns Halt und begleitet uns durchs Leben…“, erfährt die Leserin im Kleingeruckten, um dann zu erfahren: „unser BH“. Denn dieses ist „der perfekte Begleiter“ der Frau, der einer Frau den Halt gibt uns sie hautnah durchs Leben begleitet.

Und weil Alfons ein Mann ist, der sich von der Frau im Bild der Anzeige ausgesprochen angesprochen gefühlt hat, fragt der Spießer Schiesser: Warum ist allein der BH „der perfekte Begleiter“ einer Frau und nicht genauso…

…der dazu passende Slip, den die Frau in der Anzeige trägt? Vielleicht weil es darauf keinen Rabatt gibt, sodass die Begleitungskosten von der Kundin in voller Höhe übernommen werden müssen…?

Eigentlich sollte Werbung doch aufklären und die Anzeigenleser nicht im Unklaren lassen.

 

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Oktober 2018

Wenn ein Hersteller sich selbst zum Superlativ bewirbt

Wenn eine Batterie die Nr. 1 ist, dann bedeutet das: Sie ist die meistgekaufte. Und wenn sie dazu noch „leistungsstärkste Alkali-Batterie“ ist, dann könnte dieser Superlativ auf ein Testergebnis schließen lassen, zum Beispiel von der Stiftung Warentest, wo die Batterie in ihrer Leistung zum Testsieger geworden ist.

Betrachten Sie die Anzeige für EnergizerBatterien! Wir lesen: „Unsere Nr. 1 Leistungsstärkste Alkali-Batterie“. Was bedeutet das?

Für den Leser der Anzeige bedeutet das:  gar nichts. Weil hier lediglich ausgesagt wird, was das Produkt für seinen Hersteller bedeutet. Will meinen: Die Batterie ist weder auf dem Markt die meistverkaufte noch die leistungsstärkste Alkali.Batterie, sondern nur im Hause des Herstellers ist sie das.

Wäre die Batterie die Nr. 1 und die leistungsstärkste im Handel, dann hätte der Hersteller das bestimmt in seiner Werbung ausgesagt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. September 2018

About you: Wie der Mensch in die Freiheit entlassen wird

„Freiheit“, so belehrt uns der Textdichter vom Fashion Online Store ABOUT YOU, „entsteht durch gegenseige Akzeptanz“. Und im Bilde der Annonce sehen wir ein Paar, das sich gegenseitig akzeptiert und deshalb frei ist.

Wenn Spießer Alfons die Anzeige mal kommentieren darf: Sollten die beiden Protagonisten in einem Zirkus auftreten oder in einem Kindergarten arbeiten, dann kann man ihr Outfit nicht infragestellen. Und auch im Karneval sind solche Kostüme witzig genauso wie zur Silvesterfeier und auf einer Fetisch-Party im Swinger-Club.

Sollte der Herr jedoch bei einer Bank tätig sein und die Dame als Apothekerin arbeiten, dann könnten sie ihre Freiheit mit der gezeigten Bekleidung genießen. Nämlich dann, wenn sie in solchem Outfit zur Arbeit erscheinen. Weil sie dann ziemlich schnell mit einer Kündigung rechnen müssten. Eben dann, wenn die Chefs ihre Mitarbeiter nicht zwingen, sich vernünftig anzuziehen, sondern ihnen die Freiheit geben, indem sie deren Kostümierung akzeptieren. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. September 2018