Dass das Arschloch für Mensch und Tier von unerhörter Wichtigkeit ist, muss Spießer Alfons Euch wohl nicht näher erläutern. Und wer es nicht weiß, der wird es spätestens dann feststellen, wenn er einen Proktologen aufsuchen muss, weil er einen Defekt an seinem Auspuff hat. Und deshalb ist es völlig unangebracht, Donald Trump als Arschloch zu bezeichnen, bloß weil der Typ im Weißen Haus soviel Scheiß macht.
Würde man Donald Trump als Arschloch titulieren, dann wäre das ein Schulterklopfen für ihn. Darum der Tipp von Spießer Alfons: Wir könnten den Mann stattdessen mit einer Metapher als Diárrhoia διάρροια bezeichnen. Oder als Aἷμαhaima genauso wie als Flatus.
Und dann kennt Spießer Alfons noch ein aktuelles Schimpfwort für jemanden, dem beim Wassertrinken sehr häufig der Klodeckel auf den Hinterkopf gefallen ist: Er ist ein Trump!
Dass der amerikanische Präsident dringend behandlungsbedürftig ist, diese Meinung muss Spießer Alfons wohl nicht begründen. Und so, wie Donald Trump die Medien behandelt, so frech sollten die Medien den Herrn Mann im Weißen Haus einer medialen Behandlung unterziehen, und zwar getreu nach amerikanischem Volksmund: „Knotty timber requires sharp wedges!“ Oder wie man hierzulande sagt: „Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil!“
Nun ist es so, liebe Lesergemeinde, dass Journalisten ihre eigene Meinung in der Kommunikation verstecken müssen, falls sie überhaupt eine haben und diese in einer Meinungskolumne abgeben dürfen.
Werbetexter dagegen machen Auftragskommunikation und dürfen nicht nur die Meinung ihres Auftraggebers verkünden, sondern sie müssen das sogar tun, weil es schließlich ihr Job ist, mit dem sie ihr Geld verdienen. Weiterlesen →
Was ist „Wonderlust“? Ist es vielleicht ein Druckfehler und muss „Wanderlust“ heißen, also die Lust zum Wandern? Oder ist es eine Wortschöpfung aus Deutsch und Englisch und meint: Lust auf ein Wunder?
Wenn Spießer Alfons sich die Anzeige von Michael Kors anschaut, die von Douglas aufgegeben wurde, dann denkt der Spießer spontan an den Untergang der Titanic. Und warum lachen die Protagonisten so freundlich? Klar, sie denken immer noch, das eindringende Wasser wäre ein Service der Reederei, um die heißen Füße der Passagiere nach dem Tanz zu kühlen.
Überschrieben ist die Darstellung mit der Aufforderung: „Let desire lead the way“. Und das Verlangen nach dem Untergang ist ziemlich erfolgreich – im Film jedenfalls. Und deshalb hat man wohl auf das Motiv gesetzt.
Da Leonardo DiCaprio und Kate Winslet für diese Werberolle nicht zur Verfügung standen, hat man auf unbekannte Darsteller zurückgegriffen. Aktueller wäre es natürlich gewesen, man hätte die Rolle besetzt mit dem neuen US-Präsidenten-Paar, wo man die Lust auf den Untergang förmlich spürt.
Gegen Ende des vorangegangenen Jahres gab der Art Directors Club für Deutschland (ADC) bekannt: „Jan Böhmermann wird Ehrenmitglied“. Zur Begründung konnte man bei HORIZONT lesen: „Der Satiriker erhält die Auszeichnung, weil er mit TV-Beiträgen wie ‚Varoufake’, dem Erdoğan-Schmähgedicht oder ‚Ich hab Polizei’ immer wieder zeige, ‚wie Mut und Kreativität die Welt ein kleines bisschen verändern können.’“ Weiter im Wortlaut: „Laut der offiziellen Jurybegründung des ADC demonstriere Böhmermann mit seiner Arbeit stets aufs neue, welche Macht Kreativität haben kann.“
Jan Böhmermann (Bild: ZDF)
Was den Mut und die Kreativität von Jan Böhmermann betrifft, mit der er die Welt ein bisschen verändert hat, so muss man wissen: Der Textdichter Jan Böhmermann lebt und arbeitet in Ankara, wo er im türkischen Fernsehen mit schmähenden Versen auf Präsident Recep Tayyip Erdoğan aufgetreten ist. Mit diesem unbändigen Mut und seiner unerschöpflichen Kreativität hat Böhmermann die politische Lage in der Türkei allein durch die Kraft seiner Verse ein kleines bisschen verändert: Der „Ziegenficker“ Erdoğan wurde vom Volk wegen Sodomie abgewählt und der Spötter Jan Böhmermann zu seinem Nachfolger erkoren und gleichzeitig zum kreativen Ehrenbürger von Dönerland ernannt.
Voranstehender Absatz ist natürlich getürkt. Die Wahrheit ist allgemein bekannt und nicht ganz so mutig. Und als Rückendeckung steht hinter Böhmermann sein Auftraggeber das ZDF, also eine öffentlich-rechtliche Anstalt in Deutschland. Und wer darüber nachdenkt, warum der ADC auf die Idee gekommen ist, ausgerechnet Jan Böhmermann zum Ehrenmitglied zu machen, der wird eine Antwort von Spießer Alfons bekommen und also lautend: Jan Böhmermann ist als Person der Öffentlichkeit ein willkommenes Zugpferd für den ADC, das dieser sich vor den eigenen Werbekarren spannen will, um Beachtung zu finden – mit (erhoffter) publizistischer Hilfe von ZDF und anderen Medien.
Wer die Werbeszene beobachtet, der weiß es schon lange: Der Hype um den ADC ist Vergangenheit. Weil der Club der verhinderten Künstler sowohl von Werbern als auch von der Werbung treibenden Wirtschaft nicht mehr so beachtet und ernstgenommen wird, wie Vorstand und Mitglieder es sich erträumen. Darum scheut der ADC offenbar vor nichts zurück, wenn es darum geht, sich wieder mal ins Rampenlicht zu schleichen. Spießer Alfons blickt in die Zukunft und sagt voraus: Als nächstes Ehrenmitglied wird man Donald Trump benennen mit der Begründung, dass der Mann gezeigt hat, dass ein Chauvi mit Geld die Welt verändern kann. Denn ADC ist schließlich die Abbreviatur von: Ansammlung Darstellender Chauvinisten. 😉Weiterlesen →