Schlagwort-Archiv: Anzeige

Bringt die Post auch immer Krankheiten, Unwetter und Krisenherde?

Der Textdichter der Post fabuliert in superlativem Größenwahn: „Was auch immer die Zukunft bringt – mit der Post kommt es an.“ Das ist natürlich Mumpitz, weil die Wörter „auch immer“ unzutreffend sind.

Was die Zukunft bringt, weiß niemand von uns. Und was die Post bringt, können wir nur begrenzt selbst entscheiden. Zum Beispiel über das Internet: Wenn wir dort einkaufen, dann entscheiden wir damit über die Zukunft des lokalen Einzelhandels. Und mit der Post kommt nicht nur an, was wir online bestellen, sondern auch die indirekte Folge offline, nämlich das Aussterben vieler kleiner Läden in unseren Städten und Gemeinden.

Was die Zukunft „auch immer“ an Katastrophen, an Krankheiten, Todesfällen und Krisen bringt, wird den Menschen wohl selten per Post zugestellt – mit Ausnahme von Briefbomben, Drohbriefen, unnötigen Medikamenten, Hassbotschaften, Kündigungsschreiben u. v. a. m.

Die Empfehlung von Spießer Alfons an den Textdichter der Post: Bescheidenheit in der werblichen Kommunikation ist allemal glaubwürdiger als Größenwahn.

 

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Mai 2018

Hackett London: Werbung, die Fragen offen lässt

Ein junger Herr, der fünf Rassehunde an ihren Leinen ausführt, ist entweder ein Sohn reicher Eltern oder ein armer Diener einer steinreichen Herrschaft, die den Mann zum Hundeausführen in Klamotten von Hackett London gesteckt hat. Oder aber der junge Mann ist ein Kollege von Marc Zuckerberg und hat sein Geld selber im Internet gemacht.

Natürlich könnte der Mann auch im Lotto gewonnen oder reich geheiratet haben. Ob dem so ist oder anders: Was will uns die Firma Hackett mit dieser Anzeige sagen? Dass die Kunden der Marke auf den Hund kommen können? Oder vor die Hunde gehen…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Januar 2018

Trinken die Protagonisten in der Geldermann-Werbung lieber Rotwein statt Sekt…?

Im Bilde einer Geldermann-Anzeige sehen wir eine Flasche Sekt und zwei Gläser. Das hat der Fotograf scharf ins Bild gebracht. Die Konsumenten hingegen, eine Dame und zwei Herren, die verschwimmen unterbelichtet im Hintergrund. Warum…?

Hat der Fotograf bei seiner Arbeit vielleicht zuviel Geldermann getrunken? Richtig ist: Wenn man sich das Foto ganz genau anschaut, dann erkennt man: Beide Männer halten in ihren Händen ein Glas mit einer dunklen Flüssigkeit, die an Rotwein denken lässt statt an Sekt. Kein Wunder, dass die Sektkellerei das nicht so präsent im Werbebild haben wollte!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Januar 2018

Warum ist die FDP wirklich aus Jamaika abgereist…?

Es wird viel spekuliert, warum Christian Lindner und die FDP tatsächlich aus den Koalitionsverhandlungen ausgestiegen sind. Nur die Teilnehmer der Verhandlungen kennen den exakten Grund. Aber sie schweigen. Warum? Weil sie immer noch hoffen, dass die Freien Demokraten zurückkehren werden an den Verhandlungstisch…?

Der Spießer kann dazu Näheres sagen. Was niemand weiß: Alfons hatte sich als Kellner in die Gesprächsrunden eingeschlichen und wurde Ohr- und Augenzeuge für den wahren Grund, der zum Platzen der Gespräche von Seiten der FDP geführt hat. Und dieser Grund war:

Christian Lindner war von allen Teilnehmern der Jamaika-Runde ausgelacht worden. Warum? Darüber gibt eine Anzeige der FDP ehrlich Auskunft. Diese Anzeige erscheint weltexklusiv hier und heute und wurde bisher von Wolfgang Kubicki noch nicht autorisiert. Aus diesem Grunde ganz unverbindlich: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. November 2017

Werbung unter der Lupe: Anzeige in klein-klein gemacht

Was macht der Art-Direktor, wenn die Zielgruppe, für die er eine Anzeige gestaltet, im Alter von 60 – 85 Jahren ist und Angst hat vor Gedächtnisstörungen bzw. Alzheimer-Erkrankung? Das Erste, was er macht: Er wählt einen Schriftgrad, der für alte Menschen leicht lesbar ist. Das denkt jedenfalls der Spießer in seiner jugendlichen Naivität.

Die Wahrheit sieht anders aus, wenn Ihr mal einen Seitenblick auf die nebenstehende Anzeige von Janssen werfen wollt! Der Fließtext ist so klein abgesetzt, dass ältere Menschen ihn nur schwer entziffern können.

Wie kann so etwas passieren? So etwas passiert, wenn Werber keine Vorstellungen haben von ihrer Zielgruppe. Und der Auftraggeber hat den Text ja schon gelesen – vorab im Manuskript.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. November 2017

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Oder besser: Fragen Sie doch gleich Alfons den Spießer!

Aus gegebenem Anlass, nämlich die unveränderte Veröffentlichung, weist Spießer Alfons noch einmal auf eine Anzeige hin. Wir sehen und lesen: „Ihre Lösung bei kribbelnden Füßen“. Und wir sehen: Was auf den Füßen kribbelt, das sind Ameisen. Und dagegen empfíehlt der Werbungtreibende „milgamma protekt“, und zwar „nur eine Tablette täglich“.

Der Spießer hingegen empfiehlt hier eine ganz anderes Lösung, nämlich ein Ameisenspray. Oder noch besser: Wenn Ameisen auf Euren Füßen kribbeln, liebe Leser, dann haltet Ihr die Füße einfach in die Dusche und braust die Tierchen sanft ab. Das belastet weder den Magen durch Tabletten noch die Geldbörse durch den Kauf von „milgamma protekt“.

Wenn’s Euch dagegen im Bauch kribbelt, als wären dort Schmetterlinge zugange, dann empfiehlt Euch der Spießer: Verzichtet ebenfalls auf Tabletten und gebt Euch diesem Kribbelgefühl mit Leib und Seele hin!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Oktober 2017

Das Werbemärchen vom armen Schuster Bommel

Kennt jemand von Euch Floris van Bommel, liebe Lesergemeinde? Spießer kennt den Mann nur aus der Werbung. Dort wird er als Schuhmacher in der 9. Generation angezeigt, was bedeutet: seit dem Jahre 1734 macht die Familie van Bommel ihre Schuhe. Und noch etwas erkennt der Spießer aus der Werbung: Floris van Bommel muss eine ganz armer Mensch sein.

Wir kennen alle das alte Kinderlied: „Im Keller ist es duster, da wohnt ein armer Schuster. Er hat kein Licht. Er hat kein Licht. Er kennt die liebe Sonne nicht.“ Beim Schumacher van Bommel erkennt man die Armut daran, dass er im Winter bei Eis und Schnee in bitterer Kälte durch den Wald gegangen ist und dabei keinen wärmenden Mantel getragen hat. Auch keine Mütze, sondern bloß Handschuhe. Und was noch übler ist: Obwohl der Mann selber Schuhe macht, konnte er sich kein Paar Winterschuhe leisten, sondern er lief mit Halbschuhen durch den Schnee. Und weil seine Füße vor Eiseskälte erstarrt waren, hatte er ein wärmendes Feuer entfacht, um sich daran zu erwärmen.

Warum ein Fotograf das im Bilde festgehalten hat, weiß Spießer Alfons nicht. Und wieso Floris van Bommel es sich leisten kann, diese Anzeige zu veröffentlichen, die nicht nur Kosten für Gestaltung, sondern auch für die Schaltung verursacht hat – das bleibt für den Spießer eines dieser mystischen Rätsel in der Werbung.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. September 2017

Kennt jemand von Euch das „Produkt des Jahres“?

Hallo, liebe Freunde der Werbung! Wisst Ihr eigentlich, welches Produkt von „deutschen Verbrauchern“ zum „Produkt es Jahres“ gewählt worden ist? Bevor Ihr jetzt rätselt, verrät es Euch der Spießer: „RubaX Gelenknahrung“ – siehe die Reklame!

Als Quelle für die Auszeichnung erfährt der Annoncenleser unten rechts in der Ecke im Kleinstdruck: „Online-Umfrage, durchgeführt von der GfK im Juni 2017 in einem repräsentativen Verbraucher-Panel in Deutschland“. Und wer dazu Näheres wissen möchte, bekommt den Hinweis: https://www.poygermany.com.

Und weil Spießer Alfons mehr wissen wollte, gab er in die Google-Maske ein: „Produkt des Jahres RubaX GfK“ und fand das hier: http://plusxaward.de/best-product-of-the-year/

Was sagt denn wohl die GfK dazu…?

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. September 2017

Im Phalle eines Phallus: „It’s a match!“

LANCÔME, bis dato eher für Kosmetikprodukte bekannt als für Sexspielzeug, hat einen neuen Dildo ins Angebot gesteckt mit dem Markennamen „Monsieur Big“. Und der Textdichter hat dazu vermerkt: „Dein Date mit Monsieur Big. Vergiss all die anderen.“ 

Natürlich würde jedes Mitglied der spießigen Lesergemeinde die Eingangsbemerkung des Spießers für einen seiner üblichen Werbegags halten, hätte Alfons nicht daneben das Corpus Delicti gestellt –  siehe die Anzeige! Damit trifft Lancaster garantiert ins Herz der Frauen, denn besser ein Match mit Monsieur Big als ein Date mit Hänschen Klein.

Postskriptum: Das Model in der Anzeige schaut allerdings nicht sonderlich befriedigt aus. Eher so, als hätte das Mädel ein Match mit einem Eiszapfen gehabt, was zu einem Orgasmus on the rocks geführt hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. August 2017

Tudor: Eine Armbanduhr zum Verstecken

Im Bilde einer Anzeige sehen wir den Fußballer David Beckham. Und weil das ein Engländer ist, hat der Werbetexter sich seiner Englischkenntnisse erinnert und geschrieben: „Born to dare“, was meint: „Geboren, um zu wagen“. Womit sich der Anzeigenleser die Frage stellt: Was hat David Beckham gewagt?

Die Frage wird sichtbar beantwortet: Der Kicker hat sich seine Haut verunstalten lassen mit Tätowierungen, die für den Rest seines Lebens bleiben. Wer das schön oder gar ästhetisch empfindet, der träumt aus seiner Kindheit, und zwar von den Kriegsbemalungen der Indianer. Die Rothäute allerdings haben die Farbe entfernt, nachdem sie den Kriegspfad wieder verlassen hatten.

Dass das Tätowierhandwerk von den Inselbewohnern von Französich-Polynesien stammt, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Dazu ein Beitrag von Spiegel Online, wo von einem David die Rede ist.

Zurück zur Anzeige. Hier wird für eine Uhr geworben. Und wer ganz genau hinschaut, der erkennt, dass David Beckham eine Tudor-Uhr an seinem tätowierten Arm trägt – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Juli 2017