Schulbildung? Nebensache! Ausbildung? Unwichtig! Arbeitsplatz: RTL!

Erzählen wir unserem Nachwuchs nicht schon bei seiner Einschulung, dass es wichtig ist, in der Schule immer schön fleißig zu sein und fein aufzupassen, was die Lehrerin sagt, damit man später mal einen guten Schulabschluss bekommt und danach einen tollen Beruf? Vergessen wir das, denn was wir gestern erzählt haben, ist heute schon lange Mumpitz!

Quelle: BILD Online

Im Zeitalter des privaten Fernsehens beweisen Top-Stars wie Micaela Schäfer, Menderes Bağcı, Tatjana Gsell, Carmen Geiss, Joey Heindle, Schäfer Heinrich, Bruce Darnell u.v.a.m., dass Bildung nicht unbedingt vonnöten ist, um in Deutschland groß Karriere zu machen – zumindest im privaten Flach-TV.

Und dann ist da auch noch Sangesbruder Pietro Lombardi. Der hat die Hauptschule tatsächlich ohne Abschluss verlassen und ist heute ein Star. Dank Dieter Bohlen und DSDS. Und nun die „Sensation“ laut BILD-Zeitung: Pietro sitzt in der neuen Staffel neben Dieter in der Jury“– siehe die Abbildung! Und warum sitzt er dort so sensationell? Der Sppießer vermutet: Weil jeder vernünftige Mensch es inzwischen ablehnt, neben Dieter Bohlen in der Jury zu sitzen – was Pietro Lombardi und Bruce Darnell als Beispiele für die spießige Vermutung bestätigen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. August 2018

Hier gibt die Werbung uns was auf den Deckel

Werbung läuft nicht nur in den Medien, sondern Werbung findet man auch direkt auf den Produkten, sprich: auf der Verpackung. Am lustigsten sind hier immer die attraktiven Abbildungen auf Lebensmitteln, bei denen klein daneben der Hinweis „Serviervorschlag“ steht, weil die Abbildung mit dem Inhalt rein optisch so gut wie gar nichts zu tun hat.

Bei Nadler Kartoffelsalat mit Gurke & Ei ist das, was dort im Bild gezeigt wird, nicht das, was im Becher zu sehen ist. Aber der Hinweis , dass dieses nur ein „Serviervorschlag“ ist, der fehlt. Stattdessen finden wir eine wörtliche Lobhudelei, die so überzeugend ist wie eine Lebensversicherung für ein Haustier, nämlich eine Eintragsfliege.

Spießer Alfons zitiert die Nadler-Werbeworte vom Deckel des Bechers und stellt dazu ein paar spießige Fragen:

„Sorgfältig ausgewählte Kartoffeln“ Frage: Wie sorgfältig werden die Kartoffeln ausgewählt – schon direkt in der Furche des Ackers? Oder werden die Knollen ausgewählt bei den dümmsten Bauern, denn die haben bekanntlich immer die dicksten Kartoffeln? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. August 2018

Ein ergänzendes Wort in einer Anzeige von Turkish Airlines

Spießer Alfons hat immer mal wieder gern Urlaub in der Türkei gemacht – schönes Land, tolle Hotels, prima Essen. Und nette Menschen, die sich um die Besucher kümmern. Und preiswert war es auch, so lange man den Schmuck- und Lederwarenverkäufern gegenüber standhaft bleibt. 😉

Dass die Türkei als Urlaubsland heute nicht nur bei Spießer Alfons sondern auch bei anderen Menschen ein No-go ist, verdanken die Türken ihrem Herrscher Erdogan.

Beim Anblick einer Anzeige von Turkish Airlines kommen dem Betrachter natürlich Gedanken in den Kopf. Und Alfons der Spießer hat mit seinem Gedanken die Anzeige von Turkish Airlines vervollständigt.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. August 2018

Rückblick auf die Zeit, als Spießer Alfons noch billig war

Ältere Mitglieder aus der spießigen Lesergemeinde werden sich möglicherweise noch daran erinnern, dass Spießer Alfons seine Kolumne dermaleinst in weh&vau geschrieben hat, bevor er danach zu HORIZONT gegangen ist. Und nun schickt Leser Lutz Thümmel ein Dokument aus dem Jahre 1994, also aus der Zeit, als Alfons für das grüne Blatt aus Bayern  die Werbung aufgespießt hat.

Aus diesem zeitgeschichtlichen Dokument – rund ein Vierteljahrhundert alt – ist abzulesen, was der Spießer dem Verlag damals wert gewesen ist: 12,00 —- und zwar DM, denn den Euro gab es damals ja noch gar nicht.

Aufklärung für Youngsters in der Werbung: Früher gab es die Beiträge von Spießer Alfons in einer jährlichen Sonderausgabe als „Gesammelte Spießigkeiten“. Diese Hefte sind natürlich schon lange vergriffen und heute vermutlich noch bei Sotheby’s & Christie’s zu ersteigern, wenn man das nötige Kapital dafür aufbringen kann. 😉

Tja, lieber Lutz Thümmel  – nicht die Rechnung aus 1994 hätten Sie in Ihr Archiv tun sollen, sondern das Spießer-Heft aus 1994!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. August 2018

Wirkungsversprechen für Bachblüten, Schüßler-Salze u. a.

Es gibt Anzeigen, da muss man nur die Überschrift lesen, um sich das Kleingedruckte zu schenken, Weil schon der Schlagzeile zu entnehmen ist, dass das Werbeversprechen so hohl ist wie eine Dose, in der nur heiße Luft steckt.

Corpus Delicti gefällig? Dann lest doch mal die Headline der nebenstehenden Annonce und also lautend: „Rezeptfrei aus der Apotheke heisst wirksam und gut verträglich“. 

Das ist ein totales und pauschales Wirkungsversprechen. Obwohl die Apotheker wissen müssen, dass für einen Großteil der angebotenen Produkte gar kein Wirkungsversprechen abgegeben werden kann und auch nicht darf. Und wenn alle Produkte tatsächlich „gut verträglich“ sind, dann fragt sich der Spießer, warum in den Beipackzetteln so häufig etwas von Risiken und Nebenwirkungen steht.

Wenn Alfons für alle Produkte, die er in seinem Leben in der Apotheke gekauft hat, sein Geld zurückbekäme, weil diese Produkte nicht wirksam waren, dann könnte der Spießer mit diesem Geld eine langfristige Weltreise machen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. August 2018

Holsten: Besäufnis im Lager der Kreatiefen

Bevor die Werbegestalter die Werbung für ein Produkt gestalten, da müssen sie dieses Produkt natürlich in- und auswendig kennen. Zu diesem Zweck machen sie einen Produkttest. Und manchmal auch einen zweiten. Und nicht selten einen dritten, vierten und achten. Wie zum Beispiel die Kreativen, die Holsten-Bier gesoffen getestet haben. Ein Bier, dem man in Hamburg seit Urzeiten nachsagt: „Holsten knallt am dollsten!“

Das Testergebnis findet man wieder auf einer Plakatwand, wo zu lesen ist: „Bier würde Lager trinken.“ Das ist so einleuchtend und überzeugend wie: Nachts ist es kälter als draußen.

Klar, wir wissen aus früherer Werbezeit: „Katzen würden Whiskas kaufen“. Aber: „Bier würde Lager trinken“ – das ist so besoffen wie der Textdichter aus dem Werbeagenturlager es gewesen ist, als er den Nonsens mit Ecken und Kanten fabuliert hat. Pro sit!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. August 2018

Ankermann: Dragees gegen Reifungstörungen

Also, liebe Freunde des frei verkäuflichen Apotheken-Sortiments, es ist ja so: „Bei Müdigkeit und Erschöpfung durch Vitamin B12-Mangel“ benötigen wir zur Nahrungsergänzung B12 von Ankermann – siehe das abgebildete Corpus Delicti! Dumm daran ist nur: Woher wissen wir, wenn wir müde und erschöpft sind, dass dieses von einem Vitamin B12-Mangel herrührt und nicht vielleicht von zuviel Stress und/oder zu wenig Schlaf…?

Die Frage wird im Kleingedruckten der Annonce von Ankermann beantwortet, wo wir lesen: „Vitamin B12-Mangel, der sich in Reifungsstörungen der roten Blutzellen (Störungen der Hämatopoese, wie hyperchrome makrozytäre Megaloblastenanämie, perniziöse Anämien) u./od. neurologischen Störungen, wie funikulärer Spienalerkrankung (Rückenmarkschädigung) äußern kann.“

Alles klar und verständlich? Falls nicht, könnt Ihr ja immer noch zu Risiken und Nebenwirkungen  die Packungsbeilage lesen oder Euren Arzt bzw. Apotheker befragen. Oder Euren gesunden Menschenverstand. Denn auf diese Stärke ist sehr viel eher Verlass als auf die Reklame der Pharmaindustrie.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 1. August 2018

ALCINA: Werbung in Theorie und Praxis

Heute berichtet der Spießer Euch mal wieder über ein eigenes Erlebnis, das er mit der Werbung und einer Zielperson dieser Werbung gehabt hat. Die Werbung ist eine Anzeige von ALCINA – siehe die Abbildung links! Und die Zielperson ist die dem Spießer Anvertraute, nämlich seine Ehefrau.

Zuerst der Anzeigentext: „Löscht den Hautdurst!“ lesen wir dort. Und darunter steht folgender Dialog im Kleingedruckten: „‚Ich habe Durst‘, klagt die Haut und reagiert auf den Feuchtigkeitsverlust mit Fältchen. ‚Da kann ich dir helfen‘, antwortet das Face Gel. ‚Mein Hyaluron 2.0 füllt die Feuchtigkeitsdepots, polstert dich auf und glättet deine Fältchen. Ich bin ein echter Durstlöscher!'“

Und daraufhin entstand der folgende Dialog zwischen Alfons dem Spießer und seinem Weibe: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Juli 2018

Die Deutsche Bank wil ihre Sorgen teilen

Die Deutsche Bank hat viele Sorgen, auf die der Spießer hier nicht näher eingehen will, nur so viel: Den ersten Teil des jährlichen Stresstests der Federal Reserve Bank besteht die Deutsche Bank noch, im zweiten Teil scheitert sie haushoch. Die Fed erkennt eklatante Planungslücken. Das hat nicht unerhebliche praktische Konsequenzen.“ (Zitat: ntv)

Und wie wirbt die Deutsche Bank? Der Anzeigenleser liest das Werbewort: „Wir helfen Ihnen, Ihr Unternehmen sorgenfreier zu steuern“ – siehe die Annonce!

Da fragt man sich natürlich: Wie kann die Deutsche Bank anderen Unternehmen helfen, von Sorgen freier zu werden, wenn das eigene Unternehmen selber tief im Schlamassel steckt und der Vorstand mehr als genug Sorgenfalten auf der Stirn hat…?

Die Antwort des Spießers auf seine eigene Frage: Der Volksmund sagt bekanntlich, dass geteiltes Leid = halbes Leid ist. Aus dieser Erkenntnis eine Analyse für potentielle Kunden der Deutschen Bank zu machen, das überlässt der Spießer seiner Lesergemeinde.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Juli 2018

Von Beamten, einer Versicherung und Fischen zu Brötchen

Es ist durchaus korrekt, dass Fisch zu Brötchen passt. Dazu kennen wir das bekannte Matjes-Brötchen. Und das Bismarck-Brötchen. Und Fischfrikadelle im Brötchen genauso wie Brötchen mit Räucherlachs und den Fisch-Mäc. Was allerdings meint: Der Fisch passt nur zu Brötchen, wenn er zuvor entsprechend bearbeitet worden ist.

Wenn die verbeamtete Private Krankenversicherung in ihrer  Anzeige in einer großen Tageszeitung nun ein Brötchen in der Werbung zeigt und einen ganzen rohen Fisch dazu packt, dann passt letzterer zu Brötchen wie ein Silberfisch zum Frühstücksbüfett. Will meinen: Schwer genießbar.

Die Frage des Inserenten unter der Abbildung, die da lautet: „Passt das auch für Sie?“ – diese Frage kann der Spießer eindeutig mit „nein“ beantworten.

Und warum passt das nicht für den Spießer? Ganz einfach: Weil Alfons kein Beamter ist. Und Fisch zu Brötchen mag er ohnehin nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Juli 2018