Wahrscheinlich wieder mal ein Fake in der Werbung

Die Textdichter der Werbung bedienen sich immer wieder gern dem Hilfsmittel der Suggestion. Dieses ist eine Beeinflussung, um den Konsumenten zu manipulieren. Eine Vokabel, die dabei verwendet wird, ist zum Beispiel „wahrscheinlich“. Und ein klassisches Exempel aus der Werbung ist Duplo, „die wahrscheinlich längste Praline der Welt“.

Was bedeutet „wahrscheinlich“ tatsächlich? Es bedeutet: „mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, in Betracht kommend“. So jedenfalls meinen es die Nachfahren von Konrad Duden. Damit heißt „wahrscheinlich“, dass es nicht 100 Prozent zutreffend ist, sondern womöglich nur 99 Prozent.

Spießer Alfons sieht es ein bisschen anders: „wahrscheinlich“ bedeutet nach seiner Meinung: wahr zum Schein. Also scheinbar wahr. Und das meint: Die Wahrheit sieht ganz anders aus.

Der Werbedichter von Mitsubishi hat wahrscheinlich zuviel Duplo gegessen. So kam er auf die Headline: „Wahrscheinlich Deutschlands bestes Angebot“. Womit er dem Autofahrer suggerieren will: Es ist tatsächlich Deutschlands bestes Angebot – siehe die Anzeige! So etwas kann man auch als eine unterschwellige Beeinflussung des Kunden bezeichnen. Was bei Duplo harmlos ist, geht bei Mitsubishi über den Grenzwert hinaus. Weil Beweise für die Aussage fehlen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 31. Januar 2017

Influencer Marketing: Der Leithammel geht voran, und die Schafe folgen willig!

Seit einiger Zeit brabbelt man in der Marketing- und Kommunikationsbranche von Influencer Marketing und versteht darunter: Konsumenten, die sich beeinflussen lassen von Personen, die in sozialen Netzwerken ein hohes Ansehen haben, das sie als quasi Meinungsbildner kommerziell ausnutzen, um Produkte und Dienstleistungen an leichtgläubige Follower zu verkaufen und dafür selber Bares bzw. Sachleistungen erhalten, über die sie nur ungern reden.

Sinnbild für Influencer Marketing (Litho:  A. Paul Weber

Das ist im Ursprung nichts Neues, denn ein vergleichbares Unterfangen gibt es schon seit Jahrzehnten. Früher nannte man die Influencer noch Oppinon-Leader und sprach von Testimonial-Werbung. Und diese Komsum-Vorbilder wirkten damals noch nicht im Internet wie z. B. in Blogs und anderen sozialen Netzwerken, sondern im TV und auf der Showbühne, in Stadien und in den gedruckten Medien. Und das tun sie auch heute noch – Beispiel: Dieter Bohlen & Camp David.

Der Leithammel geht voran, die Schafe folgen.

Nachdem bestimmte Pop-Stars sich auf der Bühne in zerschlissenen Jeans präsentiert hatten, wollten die Fans hernach auch kaputte Hosen tragen. Ebenso sind Tatoos und Piercings auf diese Weise verbreitet worden. Und Modehersteller nutzen schon seit Ewigkeiten prominente Zeitgenossen als Werberträger, indem sie den Stars ihre Klamotten gratis frei Haus liefern, damit die Promis sich damit in der Öffentlichkeit präsentieren – sprich: werben – sollen.

Im Fernsehen gibt es etwas Vergleichbares mit Influencer-Werbung, nämlich das Product Placement, sprich: Requisiten-Reklame, die eigentlich verboten ist, wenn dabei heimlich Geld den Besitzer wechselt. Wer aber kann das in jedem Fall kontrollieren?! Und in jeder Frauenzeitschrift findet Influencer-Werbung statt, wenn die Redaktion bestimmte Produkte vorstellt und empfiehlt. Auch hier wurde schon immer geschmiert, mit Geld und Geschenken und Reisen und anderen schönen Dingen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. Januar 2017

Die Kunst, die darin besteht, Menschen zu verarschen

Mit HIlfe von Werbung lässt sich alles verkaufen. Sogar heiße Luft in Dosen. Besonders auf dem Kunstmarkt werden immer wieder Produkte angeboten, die durch geschickte Promotions mit dem Künstler zu sagenhaften Preisen verkauft werden. Das erinnert den Spießer ans das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern.

Gerade hat Spießer Alfons vom Kunsthaus Artes das Angebot bekommen, zwei gedruckte Bilder zu kaufen. Das eine trägt den Titel „Hirsch auf Urschlitten“, wurde 180 x gedruckt und soll 2.500 Euro kosten inkl. Rahmen.

Das andere Bild wurde 110 x gedruckt, trägt den Titel „Hirschfuß“, stammt aus dem Zyklus „Tränen“ und und kostet mit Rahmen 2.000 Euro – siehe Abbildung unten!

Beide Bilder würde der Spießer sich nicht mal daheim im Keller aufhängen. Wären die Skizzen im Kunstunterricht einer Grundschule entstanden: Kein Mensch würde sie rahmen und an die Wand hängen – mit Ausnahme der Eltern des Kindes, das diese Zeichnungen gefertigt hat. Und es sind immerhin Originale und keine Vervielfältigungen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Januar 2017

Hawesko: Werbung mit superlativer Anmutung

Hawesko, der Weinhändler, hat eine Anzeige gestaltet und geschaltet. Wir sehen dort 10 Flaschen Wein, bei denen es sich angeblich um „Italiens beste Rotweine!“ handelt, was man durchaus als superlative Werbung empfinden könnte. Und diese besten Weine kosten bei Hawesko statt 100,05 Euro nur 49,90 Euro. Außerdem gibt es dazu noch ein „2er-Set Weingläser“, und zwar „Zwiesel Kristallglas“ – siehe die Abbildung!

Zu den besten Weinen aus Italien zählt für Spießer Alfons der Barolo. Allein dieser Wein wird bei Hawesko zu Preisen von 36,90 Euro bis 299,00 Euro angeboten – pro Flasche, versteht sich. Aaaber: Kein Barolo gehört laut Werbung von Hawesko zu Italiens besten Rotweinen. Denn er fehlt unter den 10 abgebildeten Flaschen.

Spießer Alfons will nicht weiter aufführen, welche italienischen Weine sonst noch zu den besten gehören, er fragt sich nur: Wie kommt Hawesko eigentlich darauf, gerade die zehn gezeigten Pullen zu den besten Weinen Italiens zu erklären? Ist es vielleicht das Testergebnis einer unabhängigen Jury aus Weinkennern…? Oder ist es nur das Resultat eines Werbetexters, nachdem dieser die abgelichteten Flaschen zwecks Produktest nacheinander leergetrunken hat…?

Postskriptum: Natürlich weiß Spießer Alfons, dass eine Werbeaussage wie „beste Qualität“ erlaubt ist, ohne dass der Werbungtreibende dafür einen Beweis schuldig ist. Und bei Hawesko ist auch auch nur von „beste Rotweine“ die Rede, und es steht dort nicht: „Die besten Rotweine Italiens“. Der gemeine Konsument indes sieht dabei keinen Unterschied. Aber der kauft seinen Rotwein ja eh bei Aldi & Lidl.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. Januar 2017

Von der alten Reklamezeit zur Zeit der heutigen Reklame

Zu der Zeit, als Asbach sich noch Cognac nannte und die Werbung als Reklame bezeichnet wurde, da ist auch die Annonce erschienen mit der Überschrift „Hingerichtet“ und mit einem Galgen, an dem ein Mann baumelt. Und weiter im Text heißt es dann: „…sind die Blicke auf Botinol den besten Schuhputz“ – siehe die Abbildung!

Reklame von gestern

Inzwischen spricht man zwar von Werbung, aber es gibt auch heute noch Reklame-Annoncen nach dem Muster von Botinol. Zum Beispiel von Geberit:

Dort sehen wir eine strahlende Frau mit der orgastischen Schlagzeile: „Das erste Mal war klasse!“ Und wir freuen uns mit der jungen Dame und lesen nach diesem Eyecatcher auch das Kleindgedruckte, um zu erfahren, ob das Mädel beim ersten Mal wirklich einen vaginalen Orgasmus erlebt hat, der klasse gewesen ist.

Aber schon bei der Subline klärt sich alles auf: Es geht hier gar nicht um den ersten Geschlechtsverkehr der Frau, sondern hier dreht es sich um ein „Dusch-WC“. Und das „erste Mal“ war kein Liebesakt,  sondern es war die Reinigung zwischen den Gesäßhälften nach Entleerung des Darmes. Und das war beim ersten Mal angeblich klasse.

Reklame von heute

Spießige Frage: Und was war beim zweiten Mal…?

Wenn jemand erzählt, er wäre dem Teufel von der Schippe gesprungen, dann beeutet es, dass dieser Jemand knapp dem Tod entkommen ist. Oder synonym gesagt: Er war dem Himmel schon so nah.

Und wenn Benediktiner Weissbier annonciert: „Dem Himmel so nah“, dann fragt man sich: Ist was mit dem Bräu, dass man beim Trinken auf die Schippe des Teufels kommt…?

Ja, wenn es um Erdinger Weißbier handeln würde, dann könnte im Werbebilde den Erdinger Flughafen zeigen, sodass der Anzeigenleser erkennt, dass man in Erding dem Himmel näher kommen kann als zum Beispiel in Ettal. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Januar 2017

Dieter Bohlen sucht den Superstar und verwechselt dabei zwei Superstars

Deutschlands Größte auf dem Boulevard bringt ihren obligatorischen Werbebeitrag für die heutige RTL-Sendung, in der Juror Dieter Bohlen den Superstar sucht. Und wenn Ihr Euch den Beitrag anschaut, dann werdet Ihr erkennen: Der Pop-Titan verwechselt zwei Superstars. Und BILD hat offenbar auch keine Ahnung.

aus: BILD-Zeitung

Die Rede ist von Lupo und Goofy. Und Lupo, so wissen wir, hat weder mit Micky Maus etwas zu tun, wie Dieter Bohlen meint, denn Lupo ist ein Superstar von Rolf Kauka, der diese Figur im Rahmen seiner Fix & Foxi-Reihe gezeichnet hat. Und diesen Lupo verwechselt Bohlen mit Goofy, dem Superstar von Walt Disney. Und in der BILD-Redaktion weiß man es offenbar auch nicht besser.

Aber ist es nicht höchst interessant, worüber Dieter Bohlen sich mit seiner Ex „nächtelang“ (!) gestritten hat?! Spießer Alfons kann es sich richtig vorstellen, wie das Paar dort im Bett gelegen hat, und darüber diskutiert hat, was Goofy für ein Tier ist. 😉 Vermutlich hat die Ehe wegen dieses Streits nur vier Wochen (= 30 Nächte!) gehalten, weil es in der nächtelangen Auseinandersetzung um etwas Grundsächliches zwischen Mann und Frau gegangen ist, nämlich um die tierische Frage, ob Goofy ein Hund ist und Lupo möglicherweise etwa anderes oder vielleicht auch umgekehrt.

So, und nun mal im Ernst: Wenn der Leser über den Inhalt dieses BILD-Berichts nachdenkt, dann fragt er sich doch ernsthaft: Wer hat hier eigentlich tatsächlich ein Porzellan-Defizit, sprich: nicht alle Tassen im Schrank? Gab es wirklich keinen besseren Aufhänger, mit dem man redaktionelle Werbung für die heutige Ausstrahlung hätte machen können…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Januar 2017

Ein Horrorszenarium in der deutschen Werbung

Überall auf der Welt kracht und brennt es. Auf die einzelnen Katastrophen, von denen wir Tag für Tag hören und lesen, will Spießer Alfons an dieser Stelle nicht eingehen, denn von brennenden Autos und Städten ist in allen Medien die Rede. Und nun hat auch ein Werbungtreibender das Feuer des Terrors in einer Anzeige entfacht – wenn Ihr Euch bitte mal die Michelin-Annonce anschauen wollt!

Frage: Was soll diese Kacke? Sind die Bilder in Fernsehen und Tageszeitung, die das Unheil in Wort und Bild bringen, nicht schon genug, muss dazu auch noch die Werbung solche Gruselbilder zeigen? Hat hier überhaupt jemand vorm Schalten der Anzeige seinen Kopf eingeschaltet…?

Im Text ist vom „Wetter“ die Rede. Und von „kurzen Bremswegen“. Wozu der Spießer den Michelin-Werbern empfiehlt, auf die Bremse zu treten und solches Horrorszenarium in Zukunft zu unterlassen. Nicht zuletzt auch im Interesse des Unternehmens, dessen Botschaft auf Spießer Alfons wie eine Bombendrohung wirkt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Januar 2017

McDonald’s: Wie doof ist das denn?!

Heute hat der spießige Vater seine Familie zum Mittagessen eingeladen, ist mit Frau und Kind zu einem amerikanischen Gourmet-Tempel gefahren. Genauer: zu McDonald’s. Denn Alfons hatte in seiner Tasche noch drei Gutscheine aus dem Monopoli-Spiel, für die er wahlweise Eis, Pommes oder Cappuccino bekommen sollte. War aber nix.

Der Grund: Spießer Alfons hatte mal wieder nicht das Kleingedruckte in der Werbung gelesen. Denn: „Einlösbar bis 18. 01. 2017“ steht auf den Gutscheinen gedruckt. Und heute ist der 19. 01. 2017. Die Beschränkung ist ziemlich albern, denn die „Gewinne“ darüber – siehe Abbildungen! –  kann man bis zum Sommer dieses Jahres einlösen.

Gewinne, die zu Nieten wurden

Und weil der Spießer sich über McDonald’s geärgert hat, erzählt er Euch, was er dort auf der Toilette als Fake-News gehört hat: Im kommenden Jahr sollen im Dschungel-Camp von RTL die Prüfungen härter werden: Statt Känguru-Penis, Rattenschwänze und Kakerlaken müssen die Kandidaten einen Big Mac essen, jawohl! Das wird umso schwieriger, weil man nicht reinbeißen darf, sondern man muss das Ding in einem Stück in den Mund stopfen und in 30 Sekunden gegessen haben.

Spießer Alfons hat das heute bei McDoof schon mal probiert und muss sagen: Man is(s)t dabei ziemlich sprachlos.  

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Januar 2017

Neues aus dem Dschungel: HORIZONT über Pick up!, Maden, Tri Top, Kakerlaken & McDonald’s

Das Dschungelcamp von RTL unter dem Claim: „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ ist ein willkommenes Thema für die Boulevardpresse. Und laut Angabe von HORIZONT, der Zeitung für Marketing, Werbung und Medien, hat das Trashformat gute Quoten, weshalb auch HORIZONT aus dem Dschungel berichtet.

Abb: HORIZONT ONLINE

Erstaunlich für Spießer Alfons ist: Die Fachzeitung HORIZONT überschlägt sich online förmlich, um seine Leser über die Menschen, Maden und Kakerlaken im Dschungel von Australien zu informieren – siehe die nebenstehende Abbildung!

Was soll dieser Hype der Redaktion bezwecken? Werbung für RTL? Klar. Aber warum so intensiv…? Möchte Chefredakteur Volker Schütz vielleicht eingeladen werden ins nächste Dschungelcamp…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Januar 2017

Eine schräge Aktion von Vodafone

Was ist denn das nun wieder für ein Quatsch?! In seinem Briefkasten fand der Spießer eine Karte von Vodafon. „Wichtige Information“  steht darauf, Und dann ist da ein Stempel auf der Karte mit dem Hinweis: „Wiederholter Zustellversuch Ausg. 05. Jan. 2017 Abt:“. Und in dem Stempel ist ein handschriftliches Kürzel.

Aaaber: Der Stempel ist genauso gedruckt wie das Kürzel. Und das Datum 05. Jan. 2017 ist ein Witz, weil die Karte am 18. Jan. 2017 zugestellt worden ist.

Um es kurz zu machen: Absender Vodafone Kabel Deutschland hat sich diesen schmierigen Trick einfallen lassen, damit die Empfänger der Karte dort möglichst umgehend anrufen sollen. Es geht dabei um Telefon- und Internetanschlüsse mit Breitbandkabel, die das Unternehmen verkaufen will  – siehe die Abbildungen!

Wie schrieb doch schon der berühmte Dichter Nebel per Kabelanschluss ins Internet? Er schrieb: „Wer andere verarschen will, ist selbst ein Loch!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Januar 2017