Frank-Walter Steinmeier: Bundespräsident, SPD…?

Wir haben einen neuen Bundespräsidenten. Und bevor der überhaupt gewählt worden war, hat die SPD schon Wahlwerbung mit ihm gemacht: „Wir freuen uns auf den sozialdemokratischen Schlossherrn“ – siehe die Abbildung!

Die SPD macht also Wahlwerbung in eigener Sache mit dem Bundespräsidenten, als der noch gar nicht Bundespräsident war. Spießer Alfons weist darauf hin, dass die Partei-Werber hier einen Schritt zu weit gegangen sind. Außerdem: Ist der Bundespräsident nicht politisch neutral? Wieso wird er in der SPD-Werbung quasi als Bundespräsident, SPD, hingestellt…?

Dem Spießer stellt sich gleichzeitig auch die Frage: Darf Schloss Bellevue, in dem die SPD nicht residiert, in einer Parteienwerbung abgebildet werden…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 13. Februar 2017

Was macht eigentlich Plagiart-Direktor Reiner Zufall?

Von Reiner Zufall, dem berühmt-berüchtigten Kupferstecher aus der Werbung, gab es lange nicht Neues Altes zu hören oder zu sehen. Und wer sich gefragt hat: „Was macht der Plagiart-Direktor eigentlich?“, der bekommt an dieser Stelle eine Antwort von Spießer Alfons und also lautend: Reiner Zufall fährt VW. Genauer: Reiner Zufall sitzt am Lenkrad des neuen Amarok, wo er die Werbung steuert.

VW aus 2016

Schaut Euch bitte die nebenstehende Aufforderung an: „Nicht nachmachen“, steht dort im VW-Spot. Das gilt jedoch nicht für den Plagiart-Direktor, denn der lebt schließlich vom Nachmachen. Und wenn Ihr nun bitte mal auf das Bild (links) klickt, dann läuft dort ein VW-Werbespot mit einem spektakulären Stunt. Rund 2.250.000 Aufrufe hat es für diesen Film bei YouTube gegeben; und sicherlich ist die Werbeagentur stolz darauf wie Bolle und hat ihrem Auftraggeber erklärt, wie toll diese kostenlose Streuung doch ist.

Volvo aus 1999

Gerade mal 4.000 Aufrufe hat dagegen der Volvo-Spot mit der Werbung für den V40 T4 erzielt. Dieser Spot von Volvo ist 17 Jahre vor dem VW-Spot entstanden. Die Ähnlichkeiten zwischen beiden Commercials ist verblüffend, findet Ihr nicht auch, liebe Lesergemeinde…!?

Und wenn wir nun bei der VW-Agentur nachfragen, warum das so ist, dann wird man dort todsicher antworten: „Reiner Zufall!“. Eben.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. Februar 2017

Ein Kommentar, der den Spießer auf Papier erreicht hat

Mit diesem Blog schreibt Spießer Alfons seinen 50. Jahrgang, von dem die ersten 49 Jahre noch nach der Methode Gutenberg erschienen sind, nämlich auf Papier. Da konnten die Leser dann Briefe schreiben, wenn ihnen etwas missfallen hat, oder Lob spenden, wenn die Worte des Spießers sie befriedigt hatten. Nun aber, wo die Message von Spießer Alfons online per Blog kommt, ist das Kommentieren durch die Lesergemeinde sehr einfach geworden. ;–)

Ein Kommentar, der zu keinen speziellen Thema verfasst wurde, sondern der Spießer Alfons als „Gesamtpaket“ betrifft, ist  auf Papier eingetroffen, und zwar in seinem Briefkasten neben der Haustür. Und weil dieser Kommentar den Spießer ganz besonders geehrt und genauso erfreut hat, stellt Alfons die Worte von Prof. Dr. Stephan H. Passon von der Fachhochschule Dortmund hiermit online, damit sie nicht nur in Ahrensburg zu lesen sind, sondern Verbreitung finden in der spießigen Lesergemeinde und auch diejenigen erreichen, die „Spießer Alfons“ an dieser Stelle neu entdeckt haben:

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Februar 2017

Tierische Reklame: Was haben Hunde mit der Deutschen Bank zu tun…?

Die Deutsche Bank ist auf den Hund gekommen. Genauer: Drei Hunde sehen wir dort in der Werbung. Und diese Vierbeiner sind offensichtlich Spürhunde, die für ihr Frauchen den Weg zur nächsten Filiale der Deutschen Bank aufspüren sollen. Damit kann die Hundehalterin dann „Banking neu erleben“.

Und wie schaut es aus bei unseren Bankverbindungen? Dazu benötigen wir nur ein smartes Phone, wie wir der Anzeige entnehmen. Das ist zugleich die Alternative zu drei Hunden. Und wenn man bedenkt, was ein Hund an Futter, Steuern, Tierarzt und Pflege kostet, dann ist das Online-Banking vermutlich günstiger, zumal die Deutsche Bank ja mit einem einzigen Spürhund scheinbar nicht zu finden ist.

Ja, oder hat der Spießer die Anzeige vielleicht missverstanden? Benötigt die Bankkundin womöglich die drei Hunde als Schutz vor den Bankern, um die Kontrolle für alle Geschäfte mit der Deutschen Bank zu haben? Oder will die Bank hier etwa andeuten, dass ihre Kundin auf den Hund gekommen ist, und zwar mehrfach…?

Fragen über Fragen. Wer gibt uns die Antwort…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. Februar 2017

Geld kann man entweder für Wünsche ausgeben oder es zur Seite legen

Was kann man mit seinem Geld machen? Klar, man kann es ausgeben. Und die Alternative: Man kann es zur Seite legen, sprich unters Kopfkissen schieben oder auf ein Konto legen. Entweder das eine, oder das andere – wenn man sein Geld nicht grad verschenken möchte.

Die ING DiBa Bank dagegen meint: „Lieber Geld zur Seite legen als seine Wünsche“. Das kapiert der Spießer nicht: Entweder legt Alfons sein Geld zur Seite, oder er erfüllt sich damit Wünsche. Was man „lieber … als“ tut steht im alternativ im Vergleich und meint: Entweder man gibt sein Geld dem Banker oder man gibt es einem Verkäufer.

Da capo: Will der Mensch seine Wünsche nicht zur Seite legen, dann kann er folglich auch sein Geld nicht zur Seite legen, sondern muss damit den Kaufpreis für seine Wünsche bezahlen.

Im Klartext müsste die Headline der ING DiBa-Anzeige also so oder ähnlich lauten:

„Geld flexibel anlegen, damit Wünsche jederzeit wahr werden können!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. Februar 2017

Wenn Werbetexter Whisky saufen

Es gibt Worte, die werden zitiert, ohne dass der Rezitator überhaupt weiß, was das Wort in seinem Ursprung überhaupt bedeutet und woher es stammt. So zum Beispiel der Spruch: „Black is beautiful“. Da denkt die eine an Mode und der andere an die Zunft der Schornsteinfeger. Und nicht wenige denken dabei an Schwarzarbeit, die mit Schwarzgeld bezahlt wird. 😉

„Black is beautiful“ ist weder das eine noch das andere und auch keine schwarze Magie. Sondern das Wort entstammt einer Rede von Dr. Martin Luther King aus der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Hier wurde in den 60-iger Jahren für die Gleichberechtigung der Farbigen in den Südstaaten Amerikas gekämpft. Und die schwarze Hautfarbe wurde dabei selbstbewusst als wunderschön propagiert.

Heute kommt die koreanische Automarke SsangYong und verkündet: „Black is beautiful“. Und danach folgt im englisch-deutschen Wortlaut die Ergänzung: „White auch“.

Nein, hier sind weder die schwarze noch die weiße Hautfarbe von Autokäufern gemeint, sondern die Lackierung der Automobile. Und der Hinweis im Kleingedruckten auf „Black+White“ deutet darauf hin, dass der Texter bei seiner Arbeit einem ganz bestimmten Whisky zugesprochen hat.

Postskriptum: Soeben im Radio gehört: Nissan wirbt in einem Funkspot mit Präsident Donald Trump. Irre.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 8. Februar 2017

Ei der Dotter! Nicht das Gelbe vom Ei: Dislike

Spießer Alfons spießt die Werbung auf. Und eng mit der Werbung verbunden ist das Produkt, für das geworben wird. So bekam der Spießer per E-Mail die Werbung vom Kunsthaus Artes für ein Produkt vom Hersteller Stephan Marienfeld – siehe die Abbildung!

Stephan Marienfeld: „Dislike“

Das beworbene Produkt ist eine Skulptur und ein Unikat. Es ist aus Polyester, Lack und Seil und hat einen Durchmesser von ca. 100 cm.

Der Hersteller der Skulptur, so hat es der Spießer dem Werbetext von Artes entnommen, ist ein „ausgebildeter Steinbildhauer“. Aus diesem Grunde hat er vermutlich eine starke Abneigung gegen Polyester, weshalb er seiner Skulptur den Titel „Dislike“ gegeben hat, denn das Ding ist geradezu steinerweichend.

Warum Spießer Alfons das Gebilde in seinem Blog präsentiert? Ganz einfach: Die Kunstjünger in den Werbeagenturen lieben ja das Schräge, Schrille und Überflüssige. Und deshalb werden sie ganz geil darauf sein, dieses Original zu erwerben, um es an die Wand ihres Agenturhauses zu befestigen.

Ach ja, das Ding kostet 13.500 Euro. „Lieferzeit: in ca. 3 Wochen“. Und was den Preis der Plastik betrifft, so hat Spießer Alfons Euch ein paar plastische Preisvergleiche herausgesucht.

Und wie schrieb dazu doch der berühmte Dichter Nebel? Er schreib: „Nicht alles ist Kunst, bloß weil es aus Kunststoff ist!“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 7. Februar 2017

Panik auf der Titanic? Nein, sondern Lust am Untergang

Was ist „Wonderlust“? Ist es vielleicht ein Druckfehler und muss „Wanderlust“ heißen, also die Lust zum Wandern? Oder ist es eine Wortschöpfung aus Deutsch und Englisch und meint: Lust auf ein Wunder?

Wenn Spießer Alfons sich die Anzeige von Michael Kors anschaut, die von Douglas aufgegeben wurde, dann denkt der Spießer spontan an den Untergang der Titanic. Und warum lachen die Protagonisten so freundlich? Klar, sie denken immer noch, das eindringende Wasser wäre ein Service der Reederei, um die heißen Füße der Passagiere nach dem Tanz zu kühlen.

Überschrieben ist die Darstellung mit der Aufforderung: „Let desire lead the way“. Und das Verlangen nach dem Untergang ist ziemlich erfolgreich – im Film jedenfalls. Und deshalb hat man wohl auf das Motiv gesetzt.

Da Leonardo DiCaprio und Kate Winslet für diese Werberolle nicht zur Verfügung standen, hat man auf unbekannte Darsteller zurückgegriffen. Aktueller wäre es natürlich gewesen, man hätte die Rolle besetzt mit dem neuen US-Präsidenten-Paar, wo man die Lust auf den Untergang förmlich spürt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Februar 2017

Hallo McDonald’s: Das ist aber ziemlich geschmacklos!

Warum fällt es dem Vater einer siebenjährigen Tochter eigentlich so schwer, hin und wieder mal „nein“ zu seinem Kinde zu sagen? Zum Beispiel, wenn die junge Dame bei der Autofahrt die Filiale von McDonald’s sieht und ruft: „Au ja, Papa – wir gehen zu McDonald’s!“  Gestern ist es wieder mal passiert, und Vater und Tochter sind bei McDonald’s eingekehrt. Leider.

Im Werbebild hatte der spießige Vater einen „Big Rösti“ gesehen, wenn Ihr Euch das Ding auf dem nebenstehenden Foto (oben) bitte mal anschauen wollt! Und was Alfons dann in seiner Pappschachtel fand, das erkennt Ihr an der Abbildung darunter. Hierbei ist deutlich zu erkennen, wie die Werber getrickst haben: Auf dem Werbefoto ragt das Innere des Brötchens  deutlich erkennbar über den Rand hinaus!

Und die Wahrheit ist ebenfalls erkennbar: Das Produkt, welches McDonald’s in seiner Werbung als „Big Rösti“ anbietet, das hat mit dem Ding in der Pappe absolut keine Ähnlichkeit. Ja, der Spießer würde hier sogar von Betrug am Kunden reden. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 3. Februar 2017

Wer sich in eine Schafherde einreiht, ist selber Schaf

Im Werbebild sehen wir eine Küche, in der Schafe herumlaufen. Der Inserent heißt next123, und der Claim lautet: „design im einklang mit natur und preis“. Was beinhaltet: Einen Einklang mit der deutschen Orthographie gibt es nicht.

Und was bedeutet der „einklang mit natur und preis“? Falls Ihr das nicht selber aus der Anzeige ablesen könnt, liebe Freunde der Werbung, dann lauschet auf die Erklärung des Spießers und also lautend:

Diese Küche hat einen niedrigeren Preis als andere Küchen, weil in dieser Küche auf einen Kühlschrank bewusst verzichtet wird. Denn im Einklang mit der Natur wird das Fleisch auf natürlichem Wege frisch gehalten, indem die Tiere frei in der Küche herumlaufen, bis sie auf der abgebildeten Schlachtbank landen.

Es gibt allerdings auch Köche, denen Schafe in der Küche stinken. Aber wie schrieb doch schon der berühmte Dichter Nebel? Er schrieb: „Wer sich in eine Schafherde einreiht, ist selber Schaf und gehört damit zur beliebtesten Zielgruppe für Werbung.“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Februar 2017