toom-Baumarkt: Ehrerbietung fürs Zusammenschrauben

Was der Baumarkt Hornbach mit seiner Werbung mal begonnen hat, wird von anderen Baumärkten fortgesetzt, nämlich den Kunden als Hero darzustellen, weil er alles selber macht, was dazu geführt hat, dass der Heimwerker sich ein Schloss im Mond baut, um es mal überspitzt zu sagen.

Zuerst einmal ein Zitat aus Wikipedia und zum Stichtwort „Respekt“ und also lautend: Respekt … bezeichnet eine Form der Wertschätzung, Aufmerksamkeit und Ehrerbietung gegenüber einem anderen Lebewesen (Respektsperson) oder einer Institution. Eine Steigerung des Respektes ist die Ehrfurcht, etwa vor einer Gottheit.“

Und nun betrachtet bitte mal das Plakat von toom – siehe die Abbildung! Hier wird dem „Garten-Genießer“ ein Respekt gezeugt nach dem Slogan: „Respekt, wer’s selber macht“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Mai 2017

Warum Friede Springer besser keinen Opel fahren sollte

Das Image von Opel war in Vergangenheit so, wie Opel sich nicht gern selber gesehen hat, auch wenn die Marke dadurch teilweise zum Kult geworden ist – siehe: Opel Manta! Doch der Spruch aus dem Volksmund, der da lautet: „Jeder Popel fährt’n Opel“ mit der Vorstellung, dass der Opel-Fahrer von älterem Semester ist, Hosenträger trägt und auf seiner Hutablage die berühmte Klorolle im Häkellook liegen hat, dieses Image war den Marketingern des Autobauers natürlich ein Dorn im Auge.

aus: Bild-Zeitung

In den letzten Jahren hat Opel nicht nur mit neuen Modellen gepunktet, sondern auch mit seiner possitven Werbung dazu beigetragen, dass sich das Image der Marke verändert hat, und zwar hin zum guten.

Und nun kommt „Bild“ und macht mit einem Wort kaputt, was Opel sich aufgebaut hat. Das Wort lautet: „Opel-Opa rammt Biker (27)“. In dieser Überschrift fehlt nur noch die Altersangabe des Fahrers, der 73 Jahre alt ist.

Dieser Unfallbericht ist nicht sonderlich spaßig, aber als Leser fragt man sich doch, ob jeder ältere Autofahrer tatsächlich als „Opa“ bezeichnet werden kann. Oder könnt Ihr Euch vorstellen, liebe Lesergemeinde, dass „Bild“ über seine Verlegerin im Blatt schreiben würde: „Oma Friede schlürft Schampus“? Immerhin ist die Dame ein Jahr älter als der „Opel-Opa“.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. Mai 2017

Woher wissen Fachmedien, ob ein Mitarbeiter sich bei einer anderen Firma beworben hat oder abgeworben wurde?

Das Abwerben von Mitarbeitern war früher einmal grundsätzlich verboten. Weil es dazu führen kann, dass Firmen leitende Leute bei Wettbewerbern mit viel Geld zum Jobwechsel geködert haben. Und diese Abwerbung passierte allein deshalb, um den Wettbewerber zu schwächen oder an deren Geschäftsgeheimnisse zu kommen. Und wenn der leitende Mitarbeiter dann gewechselt hatte, wurde er, nachdem er „ausgepackt“ hatte, schon bald darauf kaltgestellt, weil die Firma seine Arbeitskraft eigentlich gar nicht benötigt hatte. Das einfach mal so grob gesagt.

Quelle: turi2/Horizont

Ob Mitarbeiter sich selber bei einer anderen Firma beworben haben oder abgeworben wurden, war schon in Vergangenheit nicht leicht nachzuweisen. Und als dann später die Headhunter dazu kamen, deren Geschäft die Abwerbung ist, wurde dieses Thema auch vor Gerichten aufgeweicht, wobei der Nachweis einer Abwerbung zwecks Schädigung des Wettbewerbers immer noch zur Verurteilung führen kann. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. Mai 2017

„Who the fuck is Alice“

Woran denken wir, wenn wir auf einem Plakat den Werbetext lesen: „Tür an Tür mit Alice“? Wir denken an Howard Carpendale. Und an seinen Song „Tür an Tür mit Alice“. Und damit erzielt das Plakat von Reschke Immobilien eine besondere Aufmerksamkeit.

Und bestimmt wir sich die Firma vor Druck und Aushang ihres Plakates in Verbindung gesetzt mit dem Verlag, bei dem der Song (Originaltitel: „Living next door to Alice“) verlegt ist, denn selbstverständlich unterliegt das Wort dem Urheberrecht und kann nicht einfach so mir nix, dir nix für Werbung zweckentfremdet werden. Das gilt für Buchtitel genauso wie für Filmtitel und auch Songtitel.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Mai 2017

Spiegelbilder von Zielgruppen der Werbung

Ja, liebe Lesergemeinde, es ist schon wichtig, dass der gemeine Konsument, also Lieschen Müller und Gottlieb Schulze, sich in der Werbung wiedererkennen, wenn diese Volksdarsteller zur Zielgruppe des Werbungtreibenden gehören. Und deshalb zeigen die Werbeschöpfer in ihren Bildern auch genau die Menschen, auf die ihre Botschaft zielt, damit sie sich angesprochen fühlen. Und wer sich nicht wiedererkennt, der soll gefälligst zu Hause bleiben!

Zum Beispiel in der Kosmetik: Da werden immer hübsche Frauen mit makelloser Haut und wundervollem Haar gezeigt. So sieht die Zielgruppe natürlich nicht aus, denn warum sollte sie dann die beworbenen Produkte kaufen! Nein, gezeigt wird in den Werbebildern auch, wie die Verbraucher aussehen könnten, wenn sie dem Rat der Werber folgen.

Und nun stellt sich dem Spießer die Frage: Erkennen die Anzeigenleser sich wirklich so wieder, wie Regierung und Netto Discount sich ihre Zielgruppen vorstellen – siehe die beiden Annoncen!? Oder wollen sie vielleicht so aussehen wie dort abgebildet…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Mai 2017

Michelin: Mehr Profil am Lenkrad, sicherer Griff beim Lenken

Eine echte Innovation fürs Auto kommt von Michelin. Es ist dieses der „Michelin Pilot Sport4 S“, der beim Autofahrer für eine „echte Leidenschaft“ sorgt, die ein „außergewöhnliches Fahrerlebnis“ mit sich bringt – siehe die Abbildung!

Und wie funktioniert das? Wir erkennen, dass der „Pilot Sport“ um das Lenkrad montiert wird. Somit hat der Fahrer das Steuer besser im Griff als bei Lenkrädern, die kein Griffprofil haben, sodass die Hand des Fahrers öfter abrutscht und womöglich auf dem Oberschenkel der Beifahrerin landet.

Apropos der angezeigten „Leidenschaft“: Wir wissen ja alle, was „Leidenschaft“ bedeutet. Wer es nicht weiß, erfährt es hier: Leidenschaft ist eine Eigenschaft, die Leiden schafft. Und dazu gehört auch die Leidenschaft, mit der die Werber diese Michelin-Annonce geschaffen haben: Von der Headline bis zur Abbildung: Viel Leiden, wenig Freuden.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 18. Mai 2017

Trojanische Werbung: Hemden testen über O2 für € 59,-

Werbung per E-Mail ist lästig, wenn der Empfänger sie nicht haben möchte. Und bei serösen Anbietern kann man solche Offerten abbestellen. Doch was ist, wenn man die E-Mail haben will, aber keine Werbung möchte…?

Der Spießer ist Kunde bei O2, sprich Telefonica. Und seine Rechnungen bekommt er per E-Mail. Doch gerade erhielt Alfons eine E-Mail von O2, wo es nicht ums Telefon geht, sondern um Hemden. Und die soll der Spießer nicht kaufen, sondern „testen“, und zwar für „nur € 59,-“ – siehe die Abbildung!

Und dann steht im Kleingedruckten: „Jetzt entdecken und € 59,- sparen!“ Und nachdem der Spießer diesen Trojaner in seiner E-Mail entdeckt hatte, warf er das Angebot in den Papierkorb und hat somit € 59,- gespart. Und das ist der „Partnervorteil“, den O2 seinem Kunden verspricht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Mai 2017

ADC: Der Club der Gaukler hat wieder zugeschlagen

Werber werden häufig auch mit Gauklern verglichen, weil sie dem gemeinen Volke ständig etwas vorgaukeln. Und die bekanntesten Gaukler im Werbegewerbe haben sich sogar zu einem Verein zusammengefunden, dem Gaukler-Club ADC.

Der ADC behauptet seit Urzeiten von sich, dass allein seine Mitglieder darüber entscheiden können, was gute Werbung ist und wer die besten Kreativen in diesem unserem Lande sind, nämlich nur diejenigen, die ihre Arbeiten beim Club einreichen, um dort einen Nagel zu gewinnen.

Wenn Ihr Euch das nebenstehende Plakat anschaut, liebe Freunde der Werbung, dann erkennt Ihr schon auf einen Blick: Von Werbegestaltung versteht der ADC nichts, wie wir diesem Spiegelbild entnehmen können. Aber es kommt noch dicker: Mit dem Plakat werden die Bürger aufgefordert, ins Hamburger Museum der Arbeit zu kommen und dort Tickets von 10 bis 20 € zu kaufen, um die ADC-Ausstellung zu sehen, nämlich „Das Beste der besten Kreativen!“ Und damit hält der ADC die Menschen zum besten. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Mai 2017

Begriffe aus Marketing & Werbung in spießiger Definition

見ざる、聞かざる、言わざる

Jede Branche hat ihre eigenen Fachbegriffe. Das beginnt bei den Ärzten, die sich der lateinischen Sprache bedienen, und setzt sich fort in Marketing und Werbung, wo die Werktätigen nach englischen Vokabeln suchen, um etwas zum Ausdruck zu bringen, das von Lieschen Müller & Otto Normalverbraucher nicht verstanden werden soll.

Da es auf dem Blog von Spießer Alfons um Marketing und Werbung geht, sollen auch diejenigen Leser dafür Verständnis aufbringen, die zwar Zielgruppe der Werbung treibenden Wirtschaft sind, dabei aber nur wahrnehmen, was sich vor ihren Augen abspielt, und nicht das sehen, was hinter den Kulissen gespielt wird.  Im Verborgenen wird dort nach Regeln gezockt, die mit Fremdwörtern verschlüsselt sind, damit der gemeine Konsument nicht durchschaut, dass er nur noch eine Figur auf dem Mensch-ärgere-Dich-nicht-Spielfeld der Werbung darstellt und längst zur lebenden Marionette des Marketing geworden ist. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. Mai 2017

Meerumschlungen: Hella zwischen Nord- und Ostsee

Ein Wasser, das in eine Flasche abgefüllt ist, unterscheidet sich vom Wasser einer anderen Marke hauptsächlich durch das Etikett auf der Flasche. Würde man dem Konsumenten eine Auswahl von Mineralwassern im Blindtest servieren – kaum jemand würde den Inhalt der Flaschen dem entsprechenden Etikett zuordnen.

Der Unterschied von den einzelnen Mineralwassern wird durch Werbung erzeugt. Dort kommt das eine Wasser aus dem Gletscher eines Hochgebirges, das andere aus einer Quelle im tiefen Wald. Und dann ist da Hella Mineralwasser mit der Headline: „Das Schöne am Norden: Die Nähe zum Wasser.“

Was will uns der Textdichter damit sagen? Wir wissen: Der Norden unseres Landes liegt zwischen Nord- und Ostsee. Und deshalb denken wir spontan: Hella kommt aus eben diesen Gewässern, in denen wir Menschen baden und die Schiffe fahren. Und das ergibt wirklich einen Unterschied zu einem Wasser, das aus einem Brunnen im Süden kommt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 12. Mai 2017