immowelt.de: Kindesentführer in der Werbung…?

Die Vokabel „Werbegag“ ist klassisch. Sie bedeutet: einzelne Maßnahme der Werbung, die sich durch besonderen Witz auszeichnet. Und so einen Werbegag praktiziert immowelt.de in der Anzeigenwerbung – siehe die Abbildung!

Wo aber liegt hier der wirkliche Gag? Wir sehen im Bilde einen Mann mit 14 Babys und dem Hinweis: „immo, wenn du schnell mehr Platz brauchst“. Und wir fragen uns: Wie kommt dieser Mann zu 14 Babys? Dass er die alle selbst gezeugt hat, ist zwar theoretisch möglich, aber ziemlich unwahrscheinlich, zumal beim Fremdenverkehr heutzutage ein Kondom angesagt ist. Also arbeitet der Mann in einer Kita und betreut dort die Jüngsten? Nein, das kann nicht sein, denn der Claim am Fuße lautet: „Finde dein perfektes Zuhause auf immowelt.de“. Und eine Kita ist kein Zuhause. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 29. Juni 2017

Gauloises: Hals- und Raucherbeinbruch

Dass Rauchen nicht nur tödlich ist, sondern auch das Gehirn vernebelt, sehen wir an einem weiteren Corpus Delcti, das die Werber uns auf einem Poster für Gauloises demonstrieren: Zwei Gauloises-Raucherinnen sitzen bzw. stehen auf einem Motorroller und fahren damit am Strand eines Gewässers.

Der Werbetext dazu lautet: „Sturmtief, Stimmungshoch, volle Fahrt voraus. Vive le Moment“. Spießer Alfons hingegen sieht in dieser Darstellung: Unfug, Leichtsinn und volle Fahrt voraus ins Krankenhaus.

Wie der Spießer schon mehrfach geäußert hat: Werbung für Tabak ist Beihilfe zum Suizid. Das Gute: Während der Fahrt rauchen die beiden Frauen wenigstens nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. Juni 2017

EUROtops: Wie bescheuert ist das denn?!

Vom Versandhandel EUROtops bekam der Spießer eine Mail mit dem nebenstehend abgebildeten Angebot: „Fliegenklatsche ade – ab jetzt wird geschossen!“ Damit wird eine „Fliegen-Flinte“ angeboten, die mit Speisesalz geladen wird, sodass man damit fliegende Insekten abknallen kann.

Irre! Da schießt Papa dann eine Fliege von der Decke, und Mama holt hernach den Staubsauger und saugt das Salz vom Boden. Und wenn Papa seine Flinte weggelegt hat, nehmen die Kinder das Ding und spielen damit Cowboy und Indianer durch die ganze Wohnung. Echt gesalzen! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. Juni 2017

Schönfärberei: Wie BILD die Wahrheit verfälscht

BILD, die Größte auf dem Boulevard, hat gerade ihren 65. Geburtstag gefeiert und könnte nun eigentlich in  den Ruhestand gehen. 😉 Und zum Geburtstag gab es nicht nur „BILD für alle in 41 Millionen Haushalten“, sondern auch die Titelseite der Erstausgabe gab es, und zwar im Nachdruck. Beides reklamiert Spießer Alfons mit Nachdruck.

Zum einen hat der Spießer und BILD-Abonnent die Gratis-Ausgabe nicht bekommen – weder in seinem privaten Haushalt noch in den Briefkasten seines Büros. Vielleicht ist das die Strafe dafür, dass Alfons mal erwähnt hat, dass BILD zur Zeit, als Spießer Alfons noch die Werbeleitung des Blattes in Händen hatte, die Auflage sich bei rund 5 Millionen bewegt hat, und zwar täglich…? 😉 Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Juni 2017

Mit diesen Kopfhörern hört Spießer Alfons sogar die Nachtigall trapsen!

Ja, liebe Freunde der Werbung: „Gönnen Sie sich etwas Großes“. Gemeint sind die großen Kopfhörer von Velux – siehe die Anzeige! Diese Apparate sind echt riesig. Und damit wir beim Hören besser sehen, bekommen wir mit diesen Kopfhörern auch „Mehr Fenster. Mehr Licht.“ Und damit, so verspricht es uns der Textdichter: „Mehr Leben.“

„Mehr Leben“? Wie um alles in der Werbewelt sollen wir denn das verstehen…?

Spießer Alfons klärt Euch gern auf: Diese elefantösen Kopfhörer sind natürlich in Wahrheit für die Katz’! Und Katzen, so sagt man, haben sieben Leben. 😉

Wie schrieb doch schon der berühmte Dichter Nebel? Er schrieb: „Was ist Kreationanie? Kreationanie ist, wenn der Werbegestalter an etwas Großes denkt und dabei eine Erektion bekommt.“

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. Juni 2017

Blondinen-Witz auf Lübzer Art

Bereits seit 1877 produziert die Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH ihr Bier im Norden unseres Landes. Und heute gibt es dazu auch Lübzer Zitrone und Lübzer Grapefruit, beides alkoholfrei und mit 5.5% Frucht.

Und wie genießt der Konsument die Fruchtbrause aus Mecklenburg? Die Werber zeigen es uns in Wort und Bild: „Brause auf Lübzer Art“ meint: Das Sprudelgetränk wird aus einem Eimer über dem nackten Mann gekippt, der in einem Waschzuber sitzt, die Arme hoch- und den Mund aufreißt.

Kein Wunder, dass die Frau darauf bestanden hat, dass ihr Gesicht in dieser Reklame unkenntlich gemacht wird. Denn welche Frau möchte sich schon erkennbar in einem Blondinen-Witz veralbern lassen?!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. Juni 2017

Vernel, ein Unisex-Weichspüler für Pariser

Hat sich jemand von Euch schon mal in Parfüm gekleidet? Also nach der Dusche nicht in die Klamotten geschlüpft, sondern in einen Duftnebel…? Bei Frauen kann der Spießer sich das wunderschön vorstellen. Aber bei Männern? Alfons weiß nicht so recht.

Der Grund für die Eingangsfrage liegt wieder einmal in der Werbung. Da ist eine Anzeige von Vernel, dem Weichspüler. Und wer den in seine Waschmaschine tut, der duftet hernach wie in Parfüm gekleidet, wenn man dem Textdichter glauben darf.

Bei Parfüms ist es eigentlich so, dass die Düfte für Frauen und Männer in den meisten Fällen unterschiedlich sind. Vernel scheint ein Gender-Prdoukt zu sein mit Unisex-Duft. Und der erzeugt angeblich ein „Ein Gefühl zum Verlieben“, weshalb man natürlich sofort an Paris erinnert wird, die Stadt der französischen Liebe. Volà!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. Juni 2017

Wer möchte wirklich, dass es ihm viel zu gut geht…?

Wenn Eltern sich über Kinder äußern mit dem Satz: „Es geht euch einfach viel zu gut!“, dann bedeteut das: Weil ihr keine Probleme habt, leidet ihr an euch selbst. Oder anders ausgedruckt: Wohlstand allein macht noch lange nicht glücklich. Corpus Delicti: Laut Studien von Glücksforschern zählen wir Bewohner der G-8-Staaten sogar zu den traurigsten Menschen der Welt.

Seat schreibt in in der Headline seiner Anzeige: „Heutzutage haben es Teenager doch einfach viel zu gut.“ Und dann wird „Teenager“ durchgestrichen und durch „Eltern“ ersetzt, was meint: Teenager haben es nicht viel zu gut, sondern die Eltern derselben. Das allerdings nur, wenn sie den neuen Seat Leon ST besitzen. Und deshalb kann Spießer Alfons von diesem Auto bloß abraten!

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. Juni 2017

Sparkasse Holstein: Augen zu und durch – oder was…?

Werbung soll im Allgemeinen die Fragen der Rezipienten beantworten, bevor die sich diese Fragne überhaupt gestellt haben. Im Allgemeinen. Im Besonderen jedoch ist es anders: Häufig sehen und erleben wir Werbung, wo wir als Betrachter gar nicht wissen, was uns der Werbedichter überhaupt sagen will.

Ein Beispiel für die Eingangsthese des Spießers ist die nebenstehende Anzeige der Sparkasse Holstein, deren Werbung schon immer der Fragen würdig, also fragwürdig gewesen ist. Im Werbebilde sehen wir dort ein Paar. Und der weibliche Teil des Paares hält dem männlichen Partner die Augen zu. Darüber scheint dieser sich sehr zu freuen. Und wir lesen dazu: „Holstein mein Zuhause. Holstein meine Bank.“

Und wie lautet die Botschaft dieser Anzeige? Wir entnehmen dem Text: „Meine Neue kommt aus Holstein. Wechseln Sie jetzt und profitieren Sie dreifach.“ Woraus der spießige Leser schlussfolgert: Der Mann im Bilde hat eine neue Frau, die aus Holstein kommt. Und der Anzeigenleser soll seine Partnerin ebenfalls wechseln und dabei dreifach profitieren. Zum Beispiel beim „Holstein GiroOnline“: Hier bekommt man bei der Sparkasse Holstein zwar „nur 2,95 Euro pro Monat“, aber auch das sind am Jahresende immerhin 35,40 Euro, die für eine warme Mahlzeit ausreichend sind. Oder hat Spießer Alfons das mal wieder in den falschen Hals gekriegt…?

Natürlich könnte man die Botschaft in dieser Anzeige auch völlig anders verstehen, nämlich so, wie es am Fuße vermerkt ist: „Partnerschaft. Made in Holstein“. Was meint: In der Partnerschaft zwischen Kunden und Sparkasse Holstein steckt die Made drin. Deshalb: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. Juni 2017

Lächeln über das Lächeln in Japan

Wenn ein Texter für einen Reiseveranstalter die Werbung textet, dann sollte er dabei Japan und China nicht in einen Topf werfen, bloß weil Asiaten immer ein Lächeln auf ihren Lippen haben!

Zur Erklärung: Es gibt für viele Länder einen Claim. So, wie Deutschland das Land der Dichter und Denker genannt wird und Griechenland das Land der Götter, so ist Japan das Land der aufgehenden Sonne.

China nennt man hierzulande „Das Land des Lächelns“. Die Quelle für diese Bezeichnung ist die gleichnamige Operette von Franz Lehár mit dem Song des Chinesen Sou-Chong: „Immer nur lächeln“.

Und immer wieder muss Spießer Alfons darüber lächeln, wenn in der Werbung für Japan die chinesische Bezeichnung „Land des Lächelns“ zu lesen ist, wie zum Beispiel in der Anzeige vom Reiseveranstalter Gebeco: Im Kleingedruckten lesen wir zwar von der „Kultur im Land der aufgehende Sonne“, aber in dem Label steht „Japan – Land des Lächelns“ – siehe die Abbildung! Und darüber können sogar wir Europäer lächeln.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Juni 2017