Im Phalle eines Phallus: „It’s a match!“

LANCÔME, bis dato eher für Kosmetikprodukte bekannt als für Sexspielzeug, hat einen neuen Dildo ins Angebot gesteckt mit dem Markennamen „Monsieur Big“. Und der Textdichter hat dazu vermerkt: „Dein Date mit Monsieur Big. Vergiss all die anderen.“ 

Natürlich würde jedes Mitglied der spießigen Lesergemeinde die Eingangsbemerkung des Spießers für einen seiner üblichen Werbegags halten, hätte Alfons nicht daneben das Corpus Delicti gestellt –  siehe die Anzeige! Damit trifft Lancaster garantiert ins Herz der Frauen, denn besser ein Match mit Monsieur Big als ein Date mit Hänschen Klein.

Postskriptum: Das Model in der Anzeige schaut allerdings nicht sonderlich befriedigt aus. Eher so, als hätte das Mädel ein Match mit einem Eiszapfen gehabt, was zu einem Orgasmus on the rocks geführt hat.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 22. August 2017

Ist jede Anzeige eigentlich als Werbung zu betrachten?

Kosten, die bei einer Firma für Werbung anfallen, gehören zu den Werbungskosten, die das Steuer zahlende Unternehmen bei seinen Steuerzahlungen kürzen kann. Und wenn Ihr Euch die nebenstehende Anzeige von Nike anschaut, liebe Freunde, der Werbung, dann beantwortet dem Spießer bitte folgende Frage:

Wie kann der Steuerberater der Firma Nike dem zuständigen Finanzamt erklären, dass es sich bei der Doppelseite tatsächlich um Werbung handelt…?

Spießer Alfons würde das Werk eher unter Kreationanie einordnen. Und so etwas dürfte eigentlich kein Sachbearbeiter beim Finanzamt als Werbungskosten durchgehen lassen. Oder was meint Ihr dazu, liebe Lesergemeinde…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. August 2017

Zwei Themen, die Alfons mal ansprechen muss

aus: BILD online

Wie Alfons erst jetzt gesehen hat, fragte die BILD-Zeitung schon vor einigen Tagen: „Denken Sie immer noch, Tracht ist was für Spießer?“ Und zum anderen hat der Spießer einen Werbebanner im Internet gefunden, auf dem „Bulo for President“ gefordert wird. Zwei Themen von Bedeutung, weshalb Spießer Alfons darauf eingeht.

Zum einen: Ja, Alfons denkt immer noch, dass Tracht was für Spießer ist – es sei denn, es wäre eine Tracht Prügel. Aber wenn Alfons sich das entsprechende Bild vor Augen führt – siehe die Abbildung links! –  dann fragt er die BILD-Redaktion: Woraus resultiert Eure Frage? Vielleicht aus Voreingenommenheit gegenüber einem Spießer…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 19. August 2017

Wie Werber die Marken in Tätigkeiten umwandeln

Aus der Werbung lernen wir Konsumenten: Wer Schüßler-Salze von Pflüger kauft und schluckt, der schüßlert – siehe die Abbildung! Und damit wird der Verbraucher „einfach klüger“, will meinen: Er erkennt, dass dieses Nahrungsergänzungsmittel in den Bereich der Placebos gehört und so überflüssig ist wie ein Abführmittel für den Blinddarm. Und wenn der Mensch ein Bad nehmen will, dann reutert er sich eines der „schönsten Bäder“ – siehe die Abbildung!

Schüßlern und reutern, da werden Produktnamen in Tätigkeiten umgewandelt. Das ist nicht neu in der Werbung, das gab es schon im vorigen Jahrhundet von Birkel, der Nudelmarke, wo der Verbraucher birkeln sollte. Und für Nogger, dem Eis von Langnese, warb der Hersteller dermaleinst mit der delikaten Aufforderung: „Nogger Dir einen!“ Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. August 2017

Ein Klima bleibt Klima, auch wenn es sich verändert

Wir haben Wahlzeit. Und Wahlzeit ist Qualzeit, weil die Politiker dann Anschläge auf den wahlberechtigten Bürger verüben. Plakatanschläge. Wenn wir uns die Plakate angucken, mit denen die politischen Parteien um die Stimmen von uns Bürgern werben, dann gruseln wir uns. Auf diesen Plakaten finden wir entweder Phrasen oder Unfug. Wie zum Beispiel auf dem nachstehenden Poster der Grünen, wo eine Phrase mit Unfug gepaart ist.

Wir lesen: „Entweder Schuss mit Kohle oder Schluss mit Klima.“ Was will uns der Textdichter damit sagen? Vielleicht: Wenn wir weiterhin Kohle verheizen, dann gibt es kein Klima mehr? Wie das? Klima ist der für ein bestimmtes Gebiet innerhalb eines Jahres typische Wetterverlauf und unterliegt den Naturgesetzen. Das Klima kann sich durchaus ändern, aber ein Schluss mit Klima ist so unmöglich wie das Abschaffen der Naturgesetze. Genauso wie es nicht möglich ist, nicht nicht zu kommunizieren (Paul Watzlawick).

Oder meinen die Grünen mit „Klima“ womöglich die Atmosphäre oder Stimmung – also das politische Klima im Lande? Das freilich kann sich verändern, aber ein Schluss ist auch hier gar nicht möglich. Ob gutes oder schlechtes Klima, es ist und bleibt, was ist ist, nämlich Klima. Mit oder ohne Kohle.

 

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. August 2017

Springer, Funke und die Zusammenhaltung

aus: Hamburger Abendblatt

Das Hamburger Abendblatt gratuliert heute Friede Springer zum 75. Geburtstag mit der Überschrift: „Die Grande Dame der deutschen Medien“. Das kann man durchaus so sehen. Dann aber kommt die Unterzeile und also lautend: „Friede Springer wird 75. Sie hielt den Verlag ihres verstorbenen Mannes zusammen“– siehe die Abbildung! Und das kann man so nicht behaupten.

Das Hamburger Abendblatt ist die erste Zeitung, die Axel Springer gegründet hat. Und auch die HÖRZU gehört zu seinen Ursprungswerken. Doch genau diese beiden Titel hat Friede Springer nicht zusammengehalten, sondern zusammen verkauft, und zwar an die Funke Mediengruppe, die noch weitere Titel von Axel Springer übernommen hat.

Und ausgerechnet das Hamburger Abendblatt gratuliert der Verlegerwitwe mit dem Hinweis, sie hielt den Verlag ihres verstorbenen Mannes zusammen. Passt irgendwie nicht so ganz, oder?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 15. August 2017

Lancaster ist nicht für Landfrauen gedacht

Wer auf dem Lande lebt, der genießt von Natur aus ein strahlendes Aussehen. Was aber ist mit Frauen, die in der Stadt wohnen, wo die Haut nicht nur biologisch, sondern auch umweltbedingt altert? Der Textdichter von Lancaster empfiehlt: „Genießen Sie auch in der Stadt ein strahlendes Aussehen“ – siehe die Abbildung!

Lancaster ist der „Experte gegen umweltbedingte Hautalterung“. Und in kleingedruckter Fußnote erfahren wir auch, was das bedeutet, nämlich: „Tageslicht, Umweltverschmutzung, Stress“.

Woraus Alfons spießig schlussfolgert: Eine Frau, die nicht ans Tageslicht geht, wird auch nicht von der Umwelt verschmutzt. Und wenn sie in der Nacht und bei Lampenlicht keinen Stress bekommt, dann altert ihre Haut einfach nur biologisch. Und Bio ist ja absolut gefragt bei Frauen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 14. August 2017

Miele: Paarweise Fragezeichen

Eine Anzeige von Miele. Wir sehen zwei Hände, die unter einer Bettdecke hervorragen. Und in den Händen erkennen wir zwei Croissants. Auf dem Laken davor stehen zwei Tassen Cappuccino. Und wir lesen: „Miele. Für das, was wir besonders lieben. Auf Knopfdruck das perfekte Paar.“ Das wirft natürlich eine Frage auf, und zwar: Was will uns der Werbedichter damit sagen?

Wenn Miele für das ist, was wir besonders lieben, und Croissant & Cappuccino die Objekte unserer Liebe sind, dann bekommt man mit dem abgebildeten „Aktionsmodell CM6 BlackEdition“ das perfekte Paar, und zwar auf Knopfdruck…?

Aber was ist „das perfekte Paar“? Das Paar im Bett? Die beiden Croissants? Die beiden Cappuccini? Oder ein Croissant & Cappuccino…?

Wenn das „Aktionsmodell CM6 BlackEdition“ nicht nur Cappuccini macht, sondern auch Croissants backen kann, dann wäre die Anzeige zumindest sachdienlich.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 11. August 2017

Werbung kann man auch streichen

Die Botschaft auf einem Plakat muss der Konsument im Vorbeigehen wahrnehmen können. Und nicht nur das, sondern er muss die Kommunikation auch sofort kapieren. Wortspielereien und bildliche Metaphern sollte der Plakatgestalter möglichst vermeiden, wenn sie nicht ad hoc zu „durchschauen“ sind. Klar, all das sind Binsenweisheiten, aber diese Weisheiten gehen häufig in die Binsen.

Liest auf Mustermann auf einem Plakat den Hinweis „Frisch gestrichen“, dann denkt sie zunächst mal an Farbe und Pinsel und weniger an Fett und Messer. Und sieht sie dazu einen Salat, dann fragt sie sich womöglich, ob der vielleicht frisch vom Speiseplan gestrichen wurde.

Scherz beiseite! Aber warum, um alles in der Werbewelt, schrieb der Textdichter auf dem Rama-Plakat nicht: „Frisch bestrichen“?! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 10. August 2017

Und wie pleite ist Boris außerhalb von England?

Spießer Alfons spießt die Werbung auf und kommt in diesem Zusammenhang auf Boris Becker zu sprechen. Denn auch der hat mit Werbung zu tun. Sehr viel sogar. Weil der Löwenanteil des Geldes, das der Tennisspieler im Laufe seines Lebens kassiert hat, aus der Werbung stammt. Und wenn die BILD-Zeitung heute berichtet: „So pleite ist Boris in England“, dann stellt sich für Spießer Alfons die Frage: Und wie pleite ist Boris in der Schweiz?

Es muss nicht die Schweiz sein, denn es gibt auch andere Länder, wo Reiche und Superreiche ihre Kohle bunkern. Und deshalb glaubt der Spießer nicht, dass wir uns Sorgen um Boris machen müssen, was seine Finanzen betrifft. Sein Problem könnte höchstens sein, dass der Tennisspieler sein Geld aus dem Ausland nicht holen kann, um damit seine Verbindlichkeiten in Deutschland zu begleichen. Denn dann müsste er ziemlich verbindlich erklären, ob der Fiskus daran auch beteiligt wurde.

Das ist natürlich reine Spekulation des Spießers. Aber in den Augen von Alfons ist es schier unmöglich, innerhalb weniger Jahre als „mittellos“ dazustehen, wenn man ein Star der Werbung gewesen ist und dabei über 100 Millionen Euro dabei kassiert hat. Und die Pleite in England führt dazu, dass Boris Becker im Lande von Queen und Wimbledon bald schuldenfrei ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 9. August 2017