BILD-Zeitung: Geschäft mit Briefmarken für Dummies

Briefmarkensammler, auch Philatelisten genannt, haben schon lange erkannt: Beim Sammeln von Postwertzeichen verdienen nur zwei, nämlich die Post und der Briefmarkenfachhandel. Das Sammeln von Briefmarken ist eine Leidenschaft. Und der Sammler, der seine „Schätze“ dann später mal bei einem Händler verkaufen will, der muss dann schmerzhaft erkennen: Es war eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Weil ein Sammler mit Briefmarken kein Geld mehr verdienen kann; und die Preise im Michel-Katalog sind Mondpreise. Kurzum: Briefmarken der Deutschen Post aus den vergangenen 70 Jahren sind zum Teil weniger wert als der Preis, der auf den Marken aufgedruckt ist.

Und dann gibt es noch einen Verlag, der aktuell ins Briefmarkengeschäft mit eingestiegen ist: Axel Springer mit der BILD-Zeitung. Die Bouelevard-Postille bietet ihren Lesern „11.111 Bögen exklusiv mit Anpfiff für das Briefmarekn-Wunder von Bern“ – siehe die Abbildung! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Dezember 2017

Weihnachtsgeschenk von BILD am SONNTAG: 3 Monate lang testen und dafür 20 Euro geschenkt bekommen – nach Zahlungseingang

BILD am SONNTAG will dem Spießer ein Geschenk machen. Ein Weihnachtsgeschenk. Drei Monate lang soll Alfons die Sonntagszeitung zum Testen ins Haus geliefert bekommen – was normalerweise 25,35 Euro kostet. Aber das ist noch nicht alles: Wenn der Spießer das Weihnachtsgeschenk annimmt, dann bekommt er dazu auch noch 20 Euro „Weihnachtsgeld*“. Und das Schönste: „Keine Abo-Verpflichtung“ steht dort ausdrücklich unter der Überschrift: „Ihre Vorteile im Überblick“.

So weit, so schön – wenn dort nicht noch eine Fußnote wäre zum Thema „Weihnachtsgeld“. Und diese Fußnote lautet: „Angebot bis 31. 12. 2017. Der Versand des Verrechnungsschecks erfolgt nach Zahlungseingang. Sie erhalten BILD am SONNTAG zum Kioskpreis von zzt. 1,95 € pro Ausgabe. Wenn Sie BILD am SONNTAG nach Ablauf der drei Monate weiterlesen möchten, brauchen Sie nichts weiter zu tun. BILD am SONNTAG wird Ihnen dann weiterhin zum Kioskpreis nach Hause geliefert.“

Diesen Text konnte der Spießer allerdings nur mit Hilfe eines Vergrößerungsglases entziffern! Und wozu er zwei Fragen hat an Anja Lenz vom BILD am SONNTAG Kundenservice und also lautend: 1. Ist das Absicht? Und 2. Was soll das bedeuten – „Zahlungseingang“…? Von welcher Zahlung für was ist hier die Rede? Soll der Leser etwa fürs Testen der Zeitung bezahlen…?

Unter den beiden Zeilen stehen zwei weitere. Aber: Nicht mal mit einer Lupe konnte der Briefempfänger diesen Text lesen. Spießige Vermutung: Dort ist vermerkt, dass Weihnachtsmarkt im Himmel ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 6. Dezember 2017

DOUGLAS: COME IN AND FIND OUT YOUR MAGNIFY SEXY

Was ist eigentlich aus Rotkäppchen geworden, dem kleinen Mädchen, das seiner Großmutter einen Korb mit Kuchen und Wein bringen wollte? Nun, nachdem das Märchen mit dem bösen Wolf zu einem glücklichen Ende gekommen war, legte Rotkäppchen ihr rotes Käppchen ab; und als sie dann älter wurde, zog sie ein rotes Kleidchen an und brachte den Menschen einen Sekt mit Namen „Rotkäppchen“.

Aber nicht nur das, denn das ehemalige Rotkäppchen färbte sich die Haare blond und macht nun auch Werbung für Douglas. Hier nennt die junge Dame sich Ruby und wirbt „neu und nur bei Douglas“ für einen Duft von Michael Kors, der den Namen „Sexy Ruby“ trägt.

Das Besondere daran ist der Hinweis: „MAGNIFY YOUR SEXY“. Und weil der Spießer  das nicht verstanden hat, hat Alfons das englische Werbewort beim Google Translater eingegeben und erfahren: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 5. Dezember 2017

Kann man den Humor seines Adoptivvaters erben?

„Leben ohne Humor ist witzlos“, meint Thomas Frankenfeld, der nach Angaben des Verlages seit 1982 beim Hamburger Abendblatt ist, der aber im Impressum nicht mehr geführt wird. Dafür stellt das Abendblatt den Autor in einer Anzeige zur Schau und wirbt für eine Lesung von Thomas Frankenfeld aus seinem Buch „Leben ohne Humor ist witzlos“ – siehe die Abbildung!

Und nun kommt der Witz aus dem Leben. In der Anzeige lesen wir: „Schon sein Vater hatte viel Sinn für Humor. Thomas Frankenfeld, Sohn des legendären Humoristen Peter Frankenfeld, tritt ein Stück weit das Erbe des Entertainers an.“ Das ist wohl richtig, denn der Autor ist verwandt mit Peter Frankenfeld. Nur den Humor kann er von seinem Vater nicht geerbt haben, weil er adoptiert wurde von dem Entertainer, der seine Mutter geheiratet hatte, die Schauspielerin und Schlagersängerin Lonny Kellner.

Na klar: Wenn man den Humor seines Stiefvaters auch nicht erben kann, so wirkt Humor zumindest ansteckend. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 4. Dezember 2017

Clinique: Spachtelmasse speziell für Frauen

Spachtelmasse bekommt man in Bau- und Heimwerkermärkten. Diese Produkte werden vorwiegend von Männern gekauft, die damit Wände, Möbel und Autos spachteln. Herkömmliche Spachtelmasse bekommt man überwiegend nur in Weiss, aber sie ist überstreichbar. So weit, so gut.

Und nun gibt es auch Spachtelmasse speziell für Frauen. Die können Evas Töchter allerdings nicht preisgünstig in Bau- und Heimwerkermärkten erwerben, sondern teuer in Parfümerien. Der Hersteller ist ein Wettbewerber von Molto, nämlich Clinique. Und die Firma empfiehlt ihre Spachtelmasse nicht für Wände, Möbel oder Autos sondern fürs Gesicht von Frauen – siehe die Abbildung!

„Natürlicher Glow. Ebenmäßiger Teint.“ Das verspricht Clinique den Käuferinnen und zeigt die verschiedenen Farbtöne, mit denen Frauen sich ihr Antlitz spachteln modellieren können. Beratung und eine „10-Tage-Probe gratis“ erhalten die Damen „an Ihrem nächsten Clinique-Counter“. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 30. November 2017

Caprice mit Catrice: Konsumentin am Nasenring vorgeführt

Wir sehen im Werbebild eine Frau in dreifacher Pose. Und was dem spießigen Betrachter zuerst ins Auge fällt, das ist die Frisur der jungen Dame. Und das Kreuz neben ihrem rechten Auge. Geschaltet wurde diese Anzeige von einem Mann, nämlich von Dawid Tomaszewski, und zwar für Catrice Cosmetics.

Und weil es sich hierbei um Kosmetik handelt, hat der Spießer über diese Werbung gesprochen mit der Kosmetikerin seines Vertrauens und diese gefragt: Warum die auffällige Frisur und das nicht weniger auffallende Kreuz?

Hier die Antwort aus berufenem Munde: „Der Hersteller von Catrice Cosmetics will damit seinen potentiellen Kundinnen vor Augen führen, wie sie das Geld für teure Haarkosmetik sparen können wie auch das Geld für den Friseur. Damit soll die Frau lieber Catrice kaufen, um ihr Gesicht zu betonen.“

Und das Kreuz? Spießer Alfons hat sich darüber bei einem Archäologen informiert, der ihm erklärt hat, dass das Kreuz bereits in der Frühzeit der Menschheit ein Kultgegenstand gewesen ist, wie man aus archäologischen Funden weiß. Die Darstellung des Kreuzes kann man zurückverfolgen bis in die Steinzeit, und Kreuze gehören zu den ältesten Felsritzungen in europäischen Höhlen. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 28. November 2017

Wenn wir Champagner im Fluge trinken wollen, sollen wir einen Flug buchen

Spießer Alfons geht gern und gut essen und trinken, und zwar in vielen unterschiedlichen Restaurants. Darum fühlte der Spießer sich angesprochen von der Aufforderung ohne Aufforderungszeichen und also lautend: „Verwöhnen Sie Ihren Gaumen“ – siehe die Abbildung!

Im Kleingedruckten erfährt der Leser, dass er zum Verwöhnen seines Gaumens einen Flug mit der Aeroflot buchen muss, die nach eigener Werbung Gold in der Kategorie „Champagner auf internationalen Flügen***“ gewonnen hat. Und zu den drei Sternchen erfährt der Anzeigenleser: „***als Teil des internationalen 2017er’Wines on the wing‘-Weinvergleichs bei Airlines“.

Ob die Aeroflot auch Krim-Sekt an Bord hat, erfahren wir aus der Annonce nicht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 27. November 2017

Dallmayr: Warum Capsa nicht Nutella ist

Ist es nicht immer wieder schön zu erleben, wie informativ und spannend unsere Werbung ist?! Zum Beispiel der Hinweis: „Ich bin Capsa“. Und diese Aussage ist sogar wahr, denn auf der Packung steht tatsächlich Capsa und nicht Nutellla.

Aus alter Reklamezeit haben wir es noch in Erinnerung: „Nur wo Nutella draufsteht, ist auch Nutellla drin.“ Und das gilt synonym auch für Capsa. Und damit ist eigentlich alles gesagt, um den Konsumenten restlos zu überzeugen.

Natürlich hätte man auch mit dem Namen Dallmayr werben können, der einen guten Ruf hat. Zum Beispiel mit der Headline: „Mein Name ist Capsa. Capsa von Dallmayr.“ Aber darauf muss ein Werber ja erst mal kommen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. November 2017

Warum ist die FDP wirklich aus Jamaika abgereist…?

Es wird viel spekuliert, warum Christian Lindner und die FDP tatsächlich aus den Koalitionsverhandlungen ausgestiegen sind. Nur die Teilnehmer der Verhandlungen kennen den exakten Grund. Aber sie schweigen. Warum? Weil sie immer noch hoffen, dass die Freien Demokraten zurückkehren werden an den Verhandlungstisch…?

Der Spießer kann dazu Näheres sagen. Was niemand weiß: Alfons hatte sich als Kellner in die Gesprächsrunden eingeschlichen und wurde Ohr- und Augenzeuge für den wahren Grund, der zum Platzen der Gespräche von Seiten der FDP geführt hat. Und dieser Grund war:

Christian Lindner war von allen Teilnehmern der Jamaika-Runde ausgelacht worden. Warum? Darüber gibt eine Anzeige der FDP ehrlich Auskunft. Diese Anzeige erscheint weltexklusiv hier und heute und wurde bisher von Wolfgang Kubicki noch nicht autorisiert. Aus diesem Grunde ganz unverbindlich: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. November 2017

Bei Volkswagen hat man sich schon wieder verrechnet

Müssen Werbetexter nicht nur gut mit Worten, sondern auch mit Zahlen umgehen können? Spießer Alfons meint, dass Werbebotschaften sich nur auszahlen, wenn nicht allein die Worte stimmen, sondern auch die Zahlen. Und daran hapert es in der Werbung für Volkswagen, wo der Texter sich echt verrechnet hat.

Der Textdichter schreibt unter den neuen Tiguan Allspace: „Mit bis zu 7 Sitzen.“ Doch in der Headline finden wir die Aufzählung: „Für Kind, Kind, Kind, Kind, Kind und Kegel.“ Das ergibt 6 (sechs) Kinder, von denen eines unehelich ist. Und wenn Mutter und Vater, die neben dem Auto stehen, auch mitfahren möchten, dann sind es nach Adam Riese acht Personen für ein Auto „mit bis zu 7 Sitzen.“

Ja, bei VW verrechnet man sich offenbar häufiger mal. Zuerst die Sache mit den Abgaswerten, und nun der Unfall mit den falsch berechneten Sitzen. Oder versteht man unter „Allspace“, dass das uneheliche Kind womöglich im Kofferraum des Tiguan mitfahren soll…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 21. November 2017