Kategorie-Archiv: Dumm gelaufen

Trojanische Werbung: Hemden testen über O2 für € 59,-

Werbung per E-Mail ist lästig, wenn der Empfänger sie nicht haben möchte. Und bei serösen Anbietern kann man solche Offerten abbestellen. Doch was ist, wenn man die E-Mail haben will, aber keine Werbung möchte…?

Der Spießer ist Kunde bei O2, sprich Telefonica. Und seine Rechnungen bekommt er per E-Mail. Doch gerade erhielt Alfons eine E-Mail von O2, wo es nicht ums Telefon geht, sondern um Hemden. Und die soll der Spießer nicht kaufen, sondern „testen“, und zwar für „nur € 59,-“ – siehe die Abbildung!

Und dann steht im Kleingedruckten: „Jetzt entdecken und € 59,- sparen!“ Und nachdem der Spießer diesen Trojaner in seiner E-Mail entdeckt hatte, warf er das Angebot in den Papierkorb und hat somit € 59,- gespart. Und das ist der „Partnervorteil“, den O2 seinem Kunden verspricht.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 17. Mai 2017

ADC: Der Club der Gaukler hat wieder zugeschlagen

Werber werden häufig auch mit Gauklern verglichen, weil sie dem gemeinen Volke ständig etwas vorgaukeln. Und die bekanntesten Gaukler im Werbegewerbe haben sich sogar zu einem Verein zusammengefunden, dem Gaukler-Club ADC.

Der ADC behauptet seit Urzeiten von sich, dass allein seine Mitglieder darüber entscheiden können, was gute Werbung ist und wer die besten Kreativen in diesem unserem Lande sind, nämlich nur diejenigen, die ihre Arbeiten beim Club einreichen, um dort einen Nagel zu gewinnen.

Wenn Ihr Euch das nebenstehende Plakat anschaut, liebe Freunde der Werbung, dann erkennt Ihr schon auf einen Blick: Von Werbegestaltung versteht der ADC nichts, wie wir diesem Spiegelbild entnehmen können. Aber es kommt noch dicker: Mit dem Plakat werden die Bürger aufgefordert, ins Hamburger Museum der Arbeit zu kommen und dort Tickets von 10 bis 20 € zu kaufen, um die ADC-Ausstellung zu sehen, nämlich „Das Beste der besten Kreativen!“ Und damit hält der ADC die Menschen zum besten. Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 16. Mai 2017

Was soll „AUF DIE PRE SSE!“ bedeuten?

Vorab: „PRE“ stammt aus dem lateinischen Präfix prae und bedeutet: vor-, vorab-, vorher. Und „SSE“ steht für: Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark in Berlin. Und nun schaut bitte auf die Überschrift einer Anzeige, mit der „AUF DIE PRE SSE!“ in Berlin hingewiesen wird!

So eine Headline entsteht, wenn der Grafiker originell sein möchte, aber nur drei Wörter zwecks Gestaltung zur Verfügung hat. So macht er einfach vier daraus.

Es geht dabei aber um ein ernsthaftes Thema, nämlich um eine Veranstaltung für die „Freiheit für alle inhaftierten Journalisten in der Türkei und anderswo“, die am 3. Mai 2017, also morgen am Brandenburger Tor in Berlin stattfindet. Beworben wird das Ereignis aber nicht mit dem Hinweis: „Für die Presse!“, sondern mit der Aufforderung „Auf die Presse!“ Das soll offensichtlich ein sprachliche Gleichklang sein, der abgeleitet ist von „Auf die Fresse“ hauen! Womit folglich dem Leser angezeigt wird: Auf die Presse hauen! Warum…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 2. Mai 2017

Werbung für die Loveparade im Wolkenkuckucksheim

Hier ein Blog-Eintrag, der sich primär an männliche Leser richtet. Also, Männer, stellt Euch vor, Ihr seht am Kiosk das Stil-Magazin GQ. Ihr guckt auf Hollywood Star Tom Hiddleston, der dort auf dem Cover zu sehen ist und fordert: „Wir müssen mehr riskieren!“. Und dazu lest Ihr von Themen wie perfekte Jeans-Looks, wichtige Uhren-Trends aus Genf, starker Rücken in nur 20 Minuten, die besten Cocktails der Welt und die coolsten Fahrräder Retro bis High-Tech. Außerdem: „Exklusiv Fußball-Held Thomas Müller“, der erklärt: „Ich höre sofort auf, wenn…“

Das überzeugt den Mann. Und er kauft das Heft, ohne zuvor darin zu blättern. Und dann trägt er es heim, wo er es am Abend aufschlägt und diese doppelseitige Anzeige serviert bekommt: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 26. April 2017

Von Spießer Alfons entdeckt: Adblocker für Print

Media-Titan Thomas Koch (ufomedia) verteilt via twitter ein ironisches Lob für „Nerv-Werber“, die mit ihrem Tun und Treiben dazu beitragen haben, dass die Anzahl der Adblocker sich von 35 auf 41 % vergrößert hat.

Für Print-Werbung waren bisher keine Adblocker bekannt. Da musste der Leser die Anzeigen herausreißen, wenn sie ihm nicht gefielen, weil sie genauso langweilig wie nichtssagend sind. Aber: Beim Herausreißen gingen möglicherweise auch lesenswerte Rückseiten flöten.

Spießer Alfons selber benutzt einen Adblocker für Zeitschriften, der allerdings nur für Doppelseiten einsetzbar ist. Man bekommt ihn für wenig Geld überall da, wo es auch Bleistifte, Radiergummis und Büroklammern gibt: Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 25. April 2017

Käpt’n Iglo: Kopie wie aus dem Wachsfigurenkabinett

Wenn ein Unternehmen in seiner Werbung eine lebende Figur auftreten lässt, die dort über Jahre ihr Testimonial abgibt – klassische Beispiele: Ariel-Klementine und Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer – dann ist es dumm, wenn der Protagonist während der Kampagne plötzlich das Zeitliche segnet oder einfach keinen Bock mehr hat,  weiterhin in der Werberolle zu agieren.

Ein Beispiel für das eingangs gesagte ist der Schauspieler Gerd Deutschmann (1935-2011), der seine größte Rolle in der Werbung gespielt hat, nämlich als „Käpt’n Iglo“ für Fischstäbchen. Und als der Mime sein Seemannsgrab gefunden hatte, da benötigte Iglo in seiner Werbewelt einen neuen Kapitän. Gesucht, gefunden. Aaaber…! Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 24. April 2017

Wo sind die besten Kumpel, wenn man sie mal braucht!?

Ist von einem Buddy die Rede, so versteht man darunter einen Kumpel. In der Anzeige von Picard steht „Best Buddies?“, also beste Kumpel, versehen mit einem Fragezeichen. Was will uns der Texter damit sagen…?

Im Bilde sehen wir eine Aktentasche. Die steht auf einem Kleinwagen vor den Augen eines Mannes, der so tut, als würde er das Auto im Gehen lenken. Und am Heck des Wagens stehen zwei junge Frauen, die lachend ihre Zähne zeigen und die Hände ans Automobil legen.

„Best Buddies?“ Wo sind sie, die besten Kumpel? Und: Was will das Trio mit Kleinwagen und der Aktentasche…? Weiterlesen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 23. April 2017

ARD: Falschmeldung mit korrekten Tatsachen

In der TV-Sendung „plusminus“ hat Das Erste kürzlich über Zigaretten-Werbung berichtet und dabei behauptet: „Bundestag blockiert Tabakverbot“ – siehe die Abbildung links! Das ist eine Falschmeldung, Richtig ist: Es geht gar nicht um ein „Tabakverbot“, sondern um ein Verbot der Werbung für Tabak, sprich: Zigaretten, und zwar auf Plakaten.

Tabakwerbung ist Beihilfe zum Mord. Denn auch Selbstmord ist Mord. Und weil der ARD-Beitrag sehr aufschlussreich ist, gibt Spießer Alfons darauf einen Link, damit Ihr Euch das selber anschauen und fragen könnt: Sind Politiker in Deutschland, dem einzigen EU-Land, wo Tabakwerbung zu sehen ist, von der Tabakwarenindustrie bestochen worden…?

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht am 20. April 2017