Werbung läuft nicht nur in den Medien, sondern Werbung findet man auch direkt auf den Produkten, sprich: auf der Verpackung. Am lustigsten sind hier immer die attraktiven Abbildungen auf Lebensmitteln, bei denen klein daneben der Hinweis „Serviervorschlag“ steht, weil die Abbildung mit dem Inhalt rein optisch so gut wie gar nichts zu tun hat.
Bei Nadler Kartoffelsalat mit Gurke & Ei ist das, was dort im Bild gezeigt wird, nicht das, was im Becher zu sehen ist. Aber der Hinweis , dass dieses nur ein „Serviervorschlag“ ist, der fehlt. Stattdessen finden wir eine wörtliche Lobhudelei, die so überzeugend ist wie eine Lebensversicherung für ein Haustier, nämlich eine Eintragsfliege.
Spießer Alfons zitiert die Nadler-Werbeworte vom Deckel des Bechers und stellt dazu ein paar spießige Fragen:
„Sorgfältig ausgewählte Kartoffeln“ Frage: Wie sorgfältig werden die Kartoffeln ausgewählt – schon direkt in der Furche des Ackers? Oder werden die Knollen ausgewählt bei den dümmsten Bauern, denn die haben bekanntlich immer die dicksten Kartoffeln?
„Hausgemachte Mayonnaise“ Frage: Bedeutet „hausgemacht“, dass die Mayo nicht im Stall gemacht wird oder in einer Feldküche, sondern tatsächlich in einem Haus? Und: Wo stellen andere Fabrikanten ihre Mayonnaise her im Gegensatz zu Nadler…?
„Original NADLER-Geschmack“ Frage: Ist das ein guter Geschmack? Oder ein schlechter? Und was ist zum Beispiel mit Wettbewerbern wie Homann, Merl oder Popp: Ist deren Geschmack kein Original NADLER-Geschmack, weil diese Marken dem Original-Geschmack des Konsumenten entsprechen…?
Und dann ist dort noch ein Wort im runden Kreis und also lautend: „Geschmack aus gutem Grund“. Frage: Welcher Grund ist das? Und machen andere Hersteller den Geschmack ihres Kartoffelsalates vielleicht aus schlechtem Grund? Oder womöglich völlig ohne Grund…?
Fragen über Fragen. Wer gibt die Antworten…?