Seitdem Julian Reichelt (38) die Chefredaktion der BILD-Zeitung übernommen hat, ist das Niveau des Blattes der Auflagenentwicklung gefolgt. Und die derzeitige Werbung für das Boulevardblatt ist so primitiv, wie sie es zuvor noch nie gewesen ist. Sprüche, Phrasen und Leerformeln. Alfons weiß, wovon er schreibt, denn der Spießer beobachtet das werbliche Tun und Treiben von Deutschlands immer noch größter Tageszeitung seit Jahrzehnten, und zwar seit der Zeit, als Alfons selber für die Werbung der BILD-Zeitung verantwortlich gezeichnet hat. Damals, als es noch keine digitalen Medien gab, betrug die Auflage rund 5 Millionen Exemplare, und zwar täglich. Und der BILD-Titan zu jener Zeit war der Heilpraktiker Dr. Manfred Köhnlechner (1925–2002).
Und wo wir gerade bei der Werbung Reklame von BILD sind: Mit Sprüchen wie „Manchmal schräg, immer spruchreif“ buhlt das Blatt um potentielle Leser und behauptet: „Alles, was Sie wissen müssen, auf einen Blick.“
Aber auch vieles, was sie nicht wissen müssen, finden BILD-Leser auf einen Blick. Zum Beispiel kürzlich die als „Sensation“ bezeichnete Meldung, dass Pietro Lombardi als DSDS-Juror neben Dieter Bohlen sitzen wird – donni, donni aber auch, das ist ja fast schon eine Weltsensation, Herr Reichelt, die alle aktuellen Ereignisse um einen gewissen Mr. Trump glattweg in den Schatten stellt!
Bei dieser Gelegenheit zeigt Spießer Alfons Euch eine BILD-Anzeige doppelt, und zwar in Original und Fälschung – siehe Abbildung unten! Die Mitglieder der spießigen Lesergemeinde werden dazu aufgefordert, herauszufinden, welche der beiden Anzeigen das Original ist und welches die spießige Fälschung. Zu gewinnen gibt es dabei auch etwas, nämlich die Erkenntnis, dass triviale Werbung und nackte Tatsachen mitunter zusammenpassen wie Arsch auf Eimer. Oder wie Bohlen in BILD.