Ja, liebe Lesergemeinde, es ist schon wichtig, dass der gemeine Konsument, also Lieschen Müller und Gottlieb Schulze, sich in der Werbung wiedererkennen, wenn diese Volksdarsteller zur Zielgruppe des Werbungtreibenden gehören. Und deshalb zeigen die Werbeschöpfer in ihren Bildern auch genau die Menschen, auf die ihre Botschaft zielt, damit sie sich angesprochen fühlen. Und wer sich nicht wiedererkennt, der soll gefälligst zu Hause bleiben!
Zum Beispiel in der Kosmetik: Da werden immer hübsche Frauen mit makelloser Haut und wundervollem Haar gezeigt. So sieht die Zielgruppe natürlich nicht aus, denn warum sollte sie dann die beworbenen Produkte kaufen! Nein, gezeigt wird in den Werbebildern auch, wie die Verbraucher aussehen könnten, wenn sie dem Rat der Werber folgen.
Und nun stellt sich dem Spießer die Frage: Erkennen die Anzeigenleser sich wirklich so wieder, wie Regierung und Netto Discount sich ihre Zielgruppen vorstellen – siehe die beiden Annoncen!? Oder wollen sie vielleicht so aussehen wie dort abgebildet…?
Diese seine Fragen lässt Spießer Alfons mal unbeantwortet im Raum stehen, damit die Lesergemeinde des spießigen Blogs sich darauf selber eine Antwort geben kann.
Es ist mir schon seit einiger Zeit aufgefallen, daß die spätzündende deutsche Werbeindustrie auf einmal und urplötzlich den Hipster für sich entdeckt hat. Seitdem sieht man in Print und TV nur noch zottelige Typen, die für so ziemlich alles Reklame machen, egal ob’s paßt oder nicht. Wenn ich es mir genau überlege, sieht man eigentlich kaum noch glattrasierte Männer, auch der Dreitagebart scheint out zu sein. Hm.