Einer Boulevardzeitung sagt man nach, dass sie mit reißerischer Schlagzeile aufmacht. Und hinter der Sensation, die damit verkündet wird, steckt mitunter nur heiße Luft, weil die Wahrheit weniger werbewirksam ist, um damit viele Käufer anzulocken.
Und wer an Boulevardzeitung denkt, der denkt an BILD, die größte auf dem Boulevard. Zu Zeiten, als Spießer Alfons noch Werbeleiter der BILD-Zeitung gewesen ist, da verkaufte das Blatt rund 5 Millionen Exemplare. Heute weniger als die Hälfte plus die Abos im Internet. Aber BILD ist in seiner Berichterstattung, was die Verbreitung von Sensationen betrifft, sehr viel verhaltener geworden als früher einmal.
Damit kommt Spießer Alfons zu Ostern und zur Wiederauferstehung von BILD-Headlines, die etwas versprechen, was sich im Kleingedruckten völlig anders liest. Genauer: „Unser Geschenk für Sie: 2 Jahre kostenlos* telefonieren und surfen!“ Und zum Sternchen ergänzt die Fußnote, dass gar nicht alles kostenlos ist. Aber es kommt noch dicker!
Der Leser erfährt, dass er zuerst einen Abschluss machen muss, um etwas geschenkt zu bekommen. Und: Er bekommt nicht als garantiertes Geschenk 2 Jahre langes kostenloses Telefonieren und Surfen, sondern: „Unter allen Neukunden verlosen wir jeden Tag 2 Jahre kostenloses* Telefonieren und Surfen!“
Das weckt Erinnerungen an alte Zeiten, als BILD auch redaktionell mit Sensationen aufgemacht hat, die sich als Sturm im Wasserglas erwiesen haben. Aber immerhin: Die Botschaft passt zum Hasen im Werbebild. Denn dieser Hase ist gar kein echter Osterhase! Weil er nämlich weder ein Glöckchen trägt noch von Lindt kommt!